Kabarettistin Margie Kinsky erzählte in Waldbreitbach von ihrem turbulenten Alltag
Kabarettistin Margie Kinsky in Waldbreitbach: Von Söhnen, Erdbeerpudding und Sargträgern
Kinsky Kabarett
Margie Kinsky begeisterte in Waldbreitbach mit humorvollen Geschichten aus ihrem turbulenten Alltag als Mutter von sechs Söhnen, ließ aber auch an ihrem Mann kaum ein gutes Haar. Foto: Charley Burke
Charley Burke

Die Kabarettistin Margie Kinsky war am Sonntagabend (20. Oktober) mit ihrem Programm "Ich bin so wild nach deinem Erdbeerpudding" zu Gast in Waldbreitbach. Sie gab einen tiefen Einblick in ihr Familienleben mit sechs Söhnen und ihrem kanadischen Ehemann Bill Mockridge.

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Wenn rheinische Lebensfreude auf italienisches Temperament trifft, entsteht eine großartige Mischung aus Humor und Leidenschaft – das Ergebnis? Zwei Stunden Lachen am Stück. In der 25. Kabarettsaison des Hotels zur Post trat die gebürtige Italienerin Margie Kinsky auf der Kleinkunstbühne in Waldbreitbach auf. Vor ausverkauftem Haus unterhielt die Kabarettistin mit ihrem Soloprogramm „Ich bin so wild nach deinem Erdbeerpudding“ und begeisterte das Publikum von der ersten bis zur letzten Minute.

Die Ehefrau von Bill Mockridge, der jahrelang die Rolle des Erich Schiller in der Kultserie „Lindenstraße“ gespielt hat, und Mutter des TV-Comedians und Moderators Luke Mockridge erzählt in ihrem Programm humorvolle Geschichten aus dem turbulenten Alltag als Mama von sechs Söhnen.

Auf Reisen mit der Oma

Zu Beginn blickte sie auf eine 18-stündige Autofahrt mit einem VW-Bus von Bonn nach Rom zurück, zusammen mit ihren sechs „Pänz“ und der Oma. „Da fängt es schon in den ersten Minuten an: Ich muss pinkeln, ich habe Hunger, ich habe etwas vergessen – und das war nur die Oma!“, was großes Gelächter beim Waldbreitbacher Publikum auslöste.

Kinsky schilderte auf witzige Weise, wie chaotisch das Alltagsleben im „Mutti-Modus“ sein kann: „Bei der Geburt meines letzten Sohnes fragte der Hausmeister im Krankenhaus: Sagen Sie mal, Frau Kinsky, haben Sie keinen Fernseher zu Hause?“ Die Jungsmama fügte augenzwinkernd hinzu: „Ich hätte ja gerne ein Mädchen gehabt, aber jetzt wünsche ich mir eine Tunte – die sind immer nett zur Mama.“ Dafür erntete sie Applaus vom Publikum. „Aber wenn ich mal sterbe, habe ich wenigstens sechs Sargträger“, setzte sie mit ihrem dunklen Humor nach, was den Saal begeisterte.

Kindererziehung mit Beipackzettel

„Kinder sollten mit einem Beipackzettel auf die Welt kommen“, meinte Kinsky und gewährte Einblicke in ihr Leben – von der Kindheit ihrer Jungs bis hin zur Pubertät. Von der Geschichte, in der sie ihren kleinen Luke einen Tag zu früh vor Karneval im Dirndl mit ausgestopften Brüsten von der Grundschule abholen musste, weil sie den Termin verwechselt hatte, bis hin zur Pubertät und der ersten Freundin („Das war ja ein hübsches Mädchen, aber schade, dass sie spricht“) begeisterte Kinsky das Publikum durch und durch.

„Der Frontallappen liegt bei den Männern direkt neben dem Jammerlappen.“

Margie Kinsky

Doch nicht nur die Kinder bekamen ihr Fett weg, auch ihr kanadischer Ehemann, den sie als „Holzfäller“ bezeichnete, wurde verspottet. Kinsky nannte ihn ein „Mono-Tasking-Genie“ im Gegensatz zu den multitaskingfähigen Frauen. „Sein Gehirn ist wie ein Amt mit einem langen Flur. An jeder Tür hängt ein Zettel: Bin gleich wieder da. Ich warte seit Jahren auf den Tag der offenen Tür“, scherzte die Kabarettistin und brachte das Publikum erneut zum Lachen. Beim Philosophieren über das Männergehirn ließ sie nicht locker. „Der Frontallappen liegt bei den Männern direkt neben dem Jammerlappen“, bemerkte sie spöttelnd und erntete vor allem von den Zuschauerinnen viel Lachen und Zustimmung.

Zum Schluss hinterließ Kinsky dem Publikum eine Menge ermutigende Worte: „Nimm die Hindernisse, wie sie kommen, denn es gibt keine Fehler, nur lustige Pannen.“ Mit einer gelungenen Mischung aus Humor und aufmunternden Worten verabschiedete sie sich. Die geniale Kombination aus Bodenständigkeit und der Fähigkeit, alltägliche Situationen in witzige Geschichten zu verwandeln, macht Margie Kinsky zu etwas ganz Besonderem.

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