Müllsammelaktion setzt Zeichen für Nachhaltigkeit
„Jungle Clean up“ in Scheuren: Besondere Müllsammelaktion am alten Martinsfeuerplatz
Umweltaktion des Bürgervereins Unkel
Mitglieder des Bürgervereins Scheuren beteiligen sich an der Aufräumaktion am alten Martinsfeuerplatz und entsorgen alte Reifen, Fässer und vieles mehr aus dem Gestrüpp.
Bürgerverein Scheuren/Michael Lo

Martinsfeuer sind der Höhepunkt der Umzüge, so auch im Unkeler Stadtteil Scheuren. Ort und Absicherung dieser Feuer haben sich in der Vergangenheit verändert, wie sich Gregor Dung und Michael Louwen vom Scheurener Bürgerverein in einer Pressemitteilung in Erinnerung rufen. Pünktlich zum Martinstag hat der Verein den alten Martinsfeuerplatz aufgeräumt.

Aktualisiert am 13. November 2023 13:39 Uhr

Dieses Feuer musste früher gut vorbereitet werden: „Schleifen“ hieß die Arbeit, die zuvor von den 12- bis 18-Jährigen geleistet wurde. Und im wahrsten Sinne des Wortes hochgeschleift auf die ehemaligen Weinbergsterrassen auf der Anhöhe des Leidenbergs wurde alles, was brennbar war: Bretter, Weinbergspfähle oder Holzpaletten. Da Holz dieser Sorte nicht schnell genug entflammbar war, wurden Brandhilfen auf der Basis von Kautschuk hochgeschleppt – sprich alte Reifen.

Seit Mitte der 1980er-Jahre ist diese Art von Martinsfeuer an diesen Standorten untersagt. Zu Recht, meinen Gregor Dung und Michael Louwen. In den 1960er- und 1970er-Jahren war die Sensibilität der Bevölkerung für Umwelt- und Naturschutz nicht sonderlich ausgeprägt. Die Frage ist: Findet man diese alten Martinsfeuerplätze wieder?

Reifen und Kanister wiederentdeckt

Die Antwort lautet: Ja. Im Frühjahr dieses Jahres entdeckten Dung und Louwen unter dem Wildwuchs von Weißdorn- und Schlehenhecken alte spröde Reifen und verrostete Kanister. Daher haben sich die beiden Mitglieder des Bürgervereins gemeinsam mit Gleichgesinnten entschlossen, nun – nach dem Vorbild des bekannten Rhine Clean-up – einen „Jungle Clean up“ im Wald zu machen.

Am Samstag trafen sich acht Mitglieder des Vereins, um die Zeugen der damaligen Umweltsünden aus dem Gestrüpp der Weinbergsterrassen zu bergen. Am Ende waren es 15 alte Reifen, 20 verrostete Öl- und Benzinfässer, dazu einige Flaschen sowie Styroporteile, die mithilfe eines Hängers dem Bauhof Unkel zur nachhaltigen Entsorgung zugeführt wurden. Eine gelungene Aktion und ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit, meint der Bürgerverein. red

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