Die Jugendlichen haben in Linz das Wort. Sie wurden im November im Rahmen einer Onlineumfrage unter dem Dach des Smart City-Projekts gefragt, wie das Umfeld des frisch restaurierten Pulverturms so gestaltet werden kann, dass es für Jugendliche und für Kinder interessant ist. 108 Jugendliche haben teilgenommen und kreative Ideen eingebracht. Die Prioritätenliste fiel eindeutig aus. Die Neugestaltung des insgesamt etwa 1400 Quadratmeter großen Geländes soll vor allem die Möglichkeit bieten, Freunde zu treffen, und der Erholung und zum Chillen dienen. Aber auch Sport- und Spielmöglichkeiten sollen entstehen.

„Nachdem der Pulverturm fertig saniert ist, soll auch das Umfeld optisch als Aufenthaltsbereich zusammen mit den Jugendlichen nach ihren Wünschen aufgewertet werden. Dabei sollen vor allem umweltfreundliche Gestaltungselemente eingesetzt werden“, erläutert die Linzer Citymanagerin Karin Wessel.
Das Areal, das unmittelbar am Bahnviadukt liegt, ist in drei Bereiche unterteilt: der Platz rund um den Pulverturm, das Grundstück, auf dem aktuell noch die Container der Blauen Gruppe des Montessori-Kindergartens stehen, und das angrenzende Areal der ehemaligen Toilettenanlagen. Beide Aufbauten sollen im November abgerissen werden.
Die Umgestaltung, inklusive Abriss, ist mit etwa 190.000 Euro kalkuliert. „Das Projekt Umfeldgestaltung für Kinder und Jugendliche wird durch das Städtebauförderprogramm ISEK gefördert. Es muss übrigens innerhalb des Förderzeitraums bis spätestens Ende 2026 baulich abgeschlossen sein“, umreißt Stadtbürgermeister Helmut Muthers den Zeitrahmen.
Die Jugendlichen sollen weiter mitarbeiten
Die Willensbildung der Jugendlichen, mit Rückendeckung des Stadtrates, ist weit fortgeschritten. In einem Workshop im Februar wurde mit interessierten Jugendlichen und Vertretern von Jugendverbänden ein Entwurfskonzept auf Grundlage von Lageplänen erarbeitet und mit den Ergebnissen sowie Ideen aus der Onlineumfrage zusammengeführt. „Die Verwaltung, aber auch die von der Stadt beauftragte Ingenieurgruppe Steen-Meyers-Schmiddem (Ingenieurgruppe SMS) begleitete den Prozess. Das Konzept wurde digitalisiert, technisch angepasst, den politischen Gremien vorgestellt, und der Stadtrat hat grünes Licht gegeben. Jetzt wird die Umsetzung der Maßnahme vorbereitet“, erläutert Wessel, wie es weitergeht. Die Jugendlichen sind auch weiterhin eingeladen, sich zu einzubringen. „Sie sollen sich am weiteren Planungs- und Ausführungsprozess aktiv beteiligen“, betont Muthers.
Mobiliar soll sicher sein vor Vandalismus
Die Jugendlichen haben viele Ideen. So wünschen sie sich auf dem ehemaligen Kita-Gelände einen Bereich für Spiel und Sport. Ein Skatepark oder ein Kleinspielfeld stehen oben auf der Vorschlagsliste. Und sie wünschen sich jugendfreundliches und vor allem vor Vandalismus sicheres Mobiliar, Gestaltungsräume für Street-Art, eine Säule mit digitalen Informationen, einen WLAN-Hotspot, aber auch Beschattung durch Bäume. Auf dem Platz der alten WC-Anlage soll ein Treffpunkt für Jugendliche zum Verweilen, inklusive einer überdachten Sitzgruppe, entstehen. Gewünscht ist auch Trinkbrunnen, und vor allem soll der alte Baumbestand erhalten bleiben. Der Bereich rund um den Pulverturm soll außerdem ein attraktiver Ort für Touristen sein und möglichst unbebaut bleiben, damit das Fotomotiv Pulverturm erhalten bleibt. Outdoor-Sportgeräte und Bankgruppen sowie ein Kickertisch sollen den Platz aufwerten.
Bei der Umfrage stellte sich heraus, dass die Jugendlichen wollen, dass sich Alt und Jung auf den Plätzen wohlfühlen und die Areale auch für Rollstuhlfahrer zugänglich sind. Wichtig: Das neue Umfeld dürfe nicht zum Hundeklo verkommen. Die Jugendlichen haben offenbar an alles gedacht. So seien digitale Stadtrallyes denkbar. Ein Café, in dem auch vegane Snacks angeboten werden, würde den Bereich zusätzlich aufwerten, und „coole Erwachsene“ seien willkommen, die ein Auge auf das Geschehen auf den Plätzen haben.