Besuch in Puderbach
Intensivere Kooperation mit Limburg angestrebt
Eine Delegation aus Limburg tauschte sich in Puderbach zu Wasserthemen aus. Die Puderbacher Verbandsgemeindewerke (Foto) möchten die Trinkwasserversorgung auf Dauer sicherstellen.
Jan Hosan

Die Verbandsgemeinde Puderbach hat kürzlich Besuch aus den Niederlanden empfangen. Mit der Wasserbehörde Limburg werden eine Kooperation und ein regelmäßiger Austausch angestrebt. Die Herausforderungen bei der Trinkwasserversorgung ähneln sich.

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Die Trinkwasserversorgung und der Hochwasserschutz bleiben in der Verbandsgemeinde (VG) Puderbach im Fokus. Hier möchte sich die VG aber nicht nur auf die eigene Expertise verlassen, sondern schaut über den Tellerrand. Vor Kurzem waren Verantwortliche der Wasserbehörde aus der niederländischen Provinz Limburg („Waterschap Limburg) in Puderbach zu Besuch. In der Pressemitteilung zum Besuch, die aus der Feder von Ulrich Neitzert (Lenkungsgruppe Naturschutz Puderbach Land) stammt, wird deutlich, dass eine intensivere Kooperation daraus erwachsen könnte. In Puderbach hat die siebenköpfige Delegation aus Limburg eine lehrreiche Zeit erlebt.

Rückblick auf das Jahr 2023

Im Jahr 2023 hatte die Lenkungsgruppe Puderbacher Land die „Waterschap Limburg“ besucht, um sich über die dortige Wasserversorgung auszutauschen. Auf den ersten Blick mag es ungewöhnlich erscheinen, wie hier der Kontakt zustande kam. Wie Ulrich Neitzert auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt, wurde dieser Kontakt über Antje Holthausen, Sprecherin der Lenkungsgruppe Naturschutz Puderbacher Land, hergestellt, die in den Niederlanden frühere Kollegen hat.

Der Besuch in Puderbach

In Puderbach stand kürzlich ein umfassendes Tagesprogramm an, das an der Kläranlage „Hölzches Mühle“ startete. Mit dabei waren neben der Lenkungsgruppe und der niederländischen Delegation unter anderem Ilona Schäfer, die kaufmännische Werkleiterin, und Hans-Martin Born, Zweiter Beigeordneter der VG Puderbach, und auch Eckhard Hölzemann. Anfangs stellte er laut Pressemitteilung exemplarisch das Starkregen- und Sturzflutenkonzept der VG Puderbach an einigen besonders kritischen Beispielen vor. In der Diskussion, die sich rund um die Darstellungen von Eckhard Hölzemann entspann, habe sich gezeigt, dass die Wasserbehörde Limburg trotz andersgelagerter geografischer Gegebenheiten ähnliche Probleme habe beziehungsweise zukünftig noch stärker erwarten müsse. „Das Starkregen- und Hochwasserschutzkonzept hat die Niederländer sehr stark interessiert“, betonte Neitzert im Nachgang zu diesem Punkt.

„Das Starkregen- und Hochwasserschutzkonzept hat die Niederländer sehr stark interessiert.“
Ulrich Neitzert, Mitglied der Lenkungsgruppe Naturschutz Puderbach

Anschließend zeigten die Puderbacher zunächst das neue Regenrückhaltebecken unterhalb des Gewerbegebiets in Puderbach, am Nachmittag besichtigten die Teilnehmer neu angelegte Waldflächen im Oberdreiser Wald. Laut Pressemitteilung erläuterte Försterin Cornelia Fronk dabei die von ihrem Kollegen Rainer Kuhl dort angelegten kleinen Regenauffangbecken und -abläufe, die dazu beitragen sollen, Regenwasser in der Fläche zu halten und damit die bessere Durchfeuchtung des Waldbodens sicherzustellen. „Auch an diesem Punkt wurde eine weitere gemeinsame Problematik der Kolleginnen und Kollegen aus den Niederlanden mit denen in Puderbach deutlich: Wie halte ich Regenwasser in der Fläche, sodass sich letztlich dadurch auch der Grundwasserspiegel längerfristig wieder erholt?“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Sorge vor einem zunehmend sinkenden Grundwasserspiegel, der die Trinkwasserversorgung beeinträchtigt, ist groß. Gerade in den trockenen Sommern in der jüngeren Vergangenheit hatte beispielsweise die VG Puderbach schon zum Wassersparen aufgerufen. Daher soll und muss mehr Niederschlag aufgefangen werden.

Försterin Cornelia Fronk erläuterte den Teilnehmern der Veranstaltung, wie Regenwasser in der Fläche gehalten werden kann, um damit die bessere Durchfeuchtung des Waldbodens sicherzustellen.
Ulrich Neitzert

Nach weiteren Erläuterungen zu Quellenfassungen der Werke unterhalb von Lautzert war das letzte Ziel der Keltenhügel, der neben dem Dernbacher Kopf zentralen Wassersammel- und aufbereitungsanlage im Puderbacher Land. Nun ist auch das zweite Treffen Geschichte, aber es könnte erst der Anfang gewesen sein für eine umfassendere Kooperation. In der Pressemitteilung heißt es: „Angesichts der Erkenntnis, dass man von den Erfahrungen der jeweils anderen Seite durchaus einiges lernen kann, war man sich einig, den Kontakt nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern noch zu intensivieren.“ Wie Neitzert auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte, ist noch offen, in welcher Form diese Kooperation ausgestaltet werden könnte.

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