Dass das Verbundkrankenhaus Linz-Remagen in Schieflage geraten ist und vor Kurzem ein sogenanntes Schutzschirmverfahren, eine Sonderform im Insolvenzrecht, beantragt hat, beunruhigt die Region. Sollte sich das Haus finanziell nicht mehr sanieren können, droht das Aus für die Doppel-Klinik an den Standorten im Kreis Neuwied und im Kreis Ahrweiler. Ein herber Schlag für die Gesundheitsversorgung an der Rheinschiene. Wir haben bei den Nachbarkommunen nachgefragt, wie sie das Insolvenzverfahren beobachten.
Ermtraud: Aus des Krankenhauses wäre ein doppelter Schlag
„Klar sind wir davon betroffen“, sagt Bürgermeister Jan Ermtraud aus Bad Hönningen. Das Linzer Krankenhaus sorge bei Notfällen für kurze Wege für die Patienten aus der Verbandsgemeinde (VG) Bad Hönningen. „Das Krankenhaus ist für die medizinische Versorgung auch der Bürger der Verbandsgemeinde Bad Hönningen unverzichtbar“, betont Ermtraud. Und: Viele der Mitarbeiter des Krankenhauses lebten in der VG Bad Hönningen. Also gleich ein doppelter Schlag, wenn dort die Lichter ausgehen würden.
Es sei schon ein Schock gewesen, dass das Krankenhaus finanzielle Probleme und Insolvenz angemeldet hätte, so der Bad Hönninger Bürgermeister. Er verfolge das Thema seitdem sehr genau und stehe auch im Austausch mit dem Linzer Amtskollegen Frank Becker. „Ich hoffe auf eine Sanierung des Krankenhauses. Es muss weitergehen“, sagt Ermtraud. Er betont, dass am Standort Linz in den vergangenen Jahren sehr viel – auch vom Land – investiert worden sei. Ein „Zeichen der Sicherheit“.
„Wir liegen zwischen Neuwied und Linz. In beiden Städten sind Krankenhäuser insolvent. Das stimmt einen schon nachdenklich.“
Jan Ermtraud, Bürgermeister der VG Bad Hönningen
Dass in der Krankenhauslandschaft etwas schief laufe, beobachtet der Bad Hönninger VG-Chef seit Längerem. „Wir liegen zwischen Neuwied und Linz. In beiden Städten sind Krankenhäuser insolvent. Das stimmt einen schon nachdenklich“, so Ermtraud. Wenn er das Verbundkrankenhaus als Kommune unterstützen könnte, würde er es tun, sichert der Bad Hönninger Bürgermeister zu.
„Es wäre eine Katastrophe, wenn das Krankenhaus weg wäre“, äußert sich der Unkeler Bürgermeister Karsten Fehr gegenüber unserer Zeitung. „Ich bin schon in Sorge, aber habe die Hoffnung, die nicht blauäugig ist, dass alles gut wird“, betont Fehr, dass die neue Rettungswache für den Standort Linz spreche und auch sowohl Landrat Achim Hallerbach als auch Gesundheitsminister Clemens Hoch alles tun würden, dass das Linzer Franziskuskrankenhaus nicht zur Disposition steht.
Fehr: Klinik wichtig für den ganzen Kreis
Für die VG Unkel sei das Linzer Krankenhaus eine erste und nahe Anlaufstelle, so Fehr. Aber auch darüber hinaus: „Der Standort ist sehr wichtig für den ganzen Kreis Neuwied. Den kann man nicht fallen lassen“, meint der Unkeler VG-Chef, der der Auffassung ist, dass eine gute Lösung gefunden wird und ein Aus der Klinik abgewendet werden kann. Er verfolge die Neuigkeiten rund um die Klinik sehr gespannt in den regelmäßig stattfindenden Bürgermeisterrunden mit dem Landrat, so Fehr.

Klinik-Insolvenz: Stadtrat Linz beschließt Resolution
Wie kann das Verbundkrankenhaus Linz-Remagen nachhaltig finanziell saniert werden? Der Linzer Stadtrat hat dazu eine ganz klare Haltung und schickt diese in Form einer jüngst beschlossenen Resolution nach Mainz.