Workcamp mit dem Schwerpunkt Gärtnern
Im Namen der Völkerverständigung: Jugendliche aus fernen Ländern bringen Grabstellen in Linz in Schuss
Die jungen Teilnehmer des Workcamps sind stolz auf die Fortschritte ihrer gärtnerischen Arbeit. Unterstützt werden sie von den Vertretern der Stadt Linz inklusive Bauhof. Foto: Simone Schwamborn
Simone Schwamborn

Seit ein paar Tagen wird am alten Friedhof rund um die St. Martinkirche emsig gearbeitet. Zwölf Jugendliche bringen Wege und alte Grabstellen auf Vordermann, schneiden Hecken und mähen Rasen. Sie gehören dem Workcamp der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste an. Diese organisieren Freiwilligendienste und bringen so junge Menschen aus der ganzen Welt zusammen.

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Zum dritten Mal engagiert sich ein solches Workcamp in Linz, nach 2018 und 2022 nun auch in diesem Jahr. Die Jugendlichen reisten am 3. August an und werden noch bis Samstag bleiben. Die 16- bis 23-Jährigen sind in der Turnhalle des Altgymnasiums untergebracht und kochen gemeinsam in der Küche. Bei ihrem gärtnerischen Einsatz oder bei gemeinsamen Unternehmungen haben sich bereits Freundschaften gebildet. „Wir alle wollen auf alle Fälle in Kontakt bleiben“, sagt die 16-jährige Adora aus Albanien freudestrahlend.

Drittes Workcamp in sechs Jahren

Das erste Workcamp 2018 befreite die alten Gräber im Tilman-Joel-Park von Kräutern. Das zweite Workcamp 2022 entbuschte und gestaltete den Kreuzweg vor dem Treppenaufgang zur St. Martinkirche und legte ein Rundbeet in den Rheinanlagen an. Die jetzige Gruppe mit Jugendlichen aus Albanien, den Niederlanden, Südkorea, Mexiko, Türkei, Spanien und weiteren Ländern legte in den ersten Tagen ihres Aufenthaltes zwei Beete am Gestade an und wechselte dann zum alten Friedhof, wo sie die Fläche unmittelbar rund um die St Martinkirche aufhübscht.

Angeleitet werden die jungen Gärtner, die allesamt viel Spaß an ihrer Arbeit haben von Ute Köhler, Mitarbeiterin des Linzer Bauhofes. Unter ihrer Anleitung setzten die jungen Leute am Gestade das Konzept „StadtNatur“ mit heimischen und insektenfreundlichen Pflanzen um.

Jugendliche sind informiert und engagiert

An der St. Martinskirche gilt es nun, Hecken zurückzuschneiden, Wegränder zu pflegen und die alten Gräber von Efeu und anderen ungewünschten Bodendeckern zu befreien. „Am alten Friedhof wie auch am Gestade habe ich den Jugendlichen anfangs erklärt, was das Ziel ist und mit welchen Gerätschaften und Pflanzen wir es erreichen können. Hier und da kamen Fragen auf, die gleich geklärt werden konnten. Die Jugendlichen waren informiert über Unterstützungsmöglichkeiten der Artenvielfalt. Sie sind engagiert bei der Sache. Am Gestade legten sie die Beete so gut an, dass nichts nachgearbeitet werden musste“, freut sich Köhler. Auch am alten Friedhof sei sie sehr froh über helfende Hände, „denn ein Teil dieses Bereiches kann nur händisch gepflegt werden“.

Das Workcamp stehe unter dem Motto „Gärtnerische Arbeit in der Altstadt unter denkmalpflegerischen Aspekten“, erklärt Beigeordneter und ergänzt: „Die Jugendlichen wurden am 4. August im Rathaus empfangen und zu einem Stadtrundgang eingeladen. In der Zwischenzeit besuchten sie die Freiwillige Feuerwehr Linz, grillten auf Einladung der Linzer Werbegemeinschaft, fuhren mit der Kasbachtalbahn und besuchten Schloss Arenfels. Am heutigen Freitag werden die Gäste im Rathaus verabschiedet. Am Abend ist der Besuch des Sommerfestivals auf dem Buttermarkt geplant, bevor die Gruppe am Samstag bereits wieder auseinandergeht.

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