Arbeitsmarkt im Kreis Neuwied
Im Mai stehen wieder mehr Menschen ohne Job da
Die Agentur für Arbeit in Neuwied hat die Mai-Statistik zum heimischen Arbeitsmarkt vorgelegt.
Sven Hoppe. dpa

Nachdem sich auf dem Neuwieder Arbeitsmarkt in den Monaten März und April die Lage leicht verbessert hatte, bilanziert die Neuwieder Agentur für Arbeit nun wieder mehr Erwerbslose. Bessere Nachrichten gibt es vom Stellenmarkt.

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Der Aufschwung auf dem Neuwieder Arbeitsmarkt bleibt weiterhin aus. Im Gegenteil, die Erwerbslosigkeit im Kreis ist im Monat Mai leicht gestiegen. Wie die Agentur für Arbeit jetzt veröffentlicht, sind derzeit 5506 Menschen ohne Arbeit gemeldet. Das sind 80 Personen mehr als vor einem Monat, und 221 Personen mehr als vor einem Jahr.

Erwerbslosenquote steigt leicht an

Die Arbeitslosenquote steigt binnen Monatsfrist um 0,1 Prozentpunkte auf nun 5,4 Prozent. Damit liegt die Quote um 0,2 Punkte unter dem Vorjahreswert. Dazu erklärt die Neuwieder Agentur: „Die Arbeitslosenquote wird in Bezug auf alle zivilen Erwerbspersonen errechnet, die in einem Gebiet leben.“ Diese Bezugsgröße werde jährlich im Mai angepasst, habe aber in diesem Jahr keinen Einfluss auf die Arbeitslosenquote, da die Veränderung so gering sei.

„Die zarte Frühjahrsbelebung seit März des Jahres hat sich im Mai leider nicht fortgesetzt“, sagt Agenturchefin Stefanie Adam. „Dennoch kann aktuell die Situation als stabil bewertet werden, wenn man alle Indikatoren am Arbeitsmarkt betrachtet. Die Lage ist angespannt, jedoch wird sie derzeit nicht deutlich schlechter.“ Im langjährigen Vergleich steht der Mai häufig für ein saisonales Hoch. In diesem Jahr haben mehr Menschen ihren Job verloren, als auf der anderen Seite eine neue Stelle antreten konnten, heißt es weiter.

Die anhaltend eingetrübte Lage am Arbeitsmarkt wirkt sich laut aktueller Statistik auch auf die Zahlen der Langzeitarbeitslosigkeit aus: Mit einem aktuellen Bestand von kreisweit 2072 Personen liegt die Zahl um 4 Betroffene über dem Wert des Vormonats und um 208 Betroffene über dem Vorjahreswert. Statistisch gesehen ist somit fast jede dritte Person ohne Job langzeitarbeitslos.

Fast jede dritte betroffene Person langzeitarbeitslos

Als Langzeitarbeitslose gelten diejenigen Personen, die am jeweiligen Stichtag der Zählung ein Jahr und länger bei der Agentur für Arbeit oder bei den Jobcentern arbeitslos gemeldet waren. Aktuell werden im gesamten Agenturbezirk 397 Langzeitarbeitslose von der Agentur für Arbeit und 2859 von den beiden Jobcentern im Landkreis Altenkirchen und im Landkreis Neuwied betreut. Für Betroffene keine gute Ausgangssituation: „Denn für Geringqualifizierte und Menschen, die über eine längere Zeit arbeitslos sind, stehen die Chancen auf einen neuen Job schlechter“, teilt die Agentur mit.

Die Unternehmen im Kreis Neuwied zeigen sich bei ihren Personalplanungen optimistischer als im Vorjahr. Im Mai wurden 240 Stellen neu gemeldet, 18 weniger als im Vormonat, jedoch 70 mehr als vor einem Jahr. Die meisten freien Stellen gibt es in den Branchen verarbeitendes Gewerbe, Handel, Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Verkauf. Aktuell kann die Arbeitsagentur kreisweit 1386 freie Jobs anbieten. „Die Aussichten am Arbeitsmarkt haben sich nicht weiter verschlechtert, aber von einer Trendwende kann derzeit keine Rede sein“, sagt Stefanie Adam abschließend.

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