Denn neben den bereits bestehenden Testzentren unter anderem in Block und Engers sieht Becker einen klaren Vorteil in der zentralen Lage der neuen Prüfstation. Darin könnten sich die Leute testen lassen, bevor sie in der Innenstadt einkaufen oder beispielsweise zum Friseur gehen, wofür derzeit teils ein negativer Coronatest nötig ist. Außerdem bietet die Stadthalle viel Platz, um ohne Probleme Abstände einzuhalten und sich aus dem Weg zu gehen.
Schon von außen deuten große Banner auf das neue Testangebot hin. Und dementsprechend sieht auch das Innere der Stadthalle aus: Das Bild prägen Trennscheiben, Informationsschilder und Absperrungen. Ein Einbahnstraßensystem lotst die Testwilligen auf sechs „Straßen“ durch das insgesamt gut 600 Quadratmeter große Areal, in sechs Kabinen führt geschultes Personal die Schnelltests durch.
„Momentan sind aber nur drei Straßen in Betrieb“, schildert Becker, dass die Belastungsgrenze nach gut einer Woche Laufzeit noch nicht erreicht ist. Unter maximaler Auslastung könne man insgesamt 180 Tests pro Stunde vollziehen, sagt Lars Brennecke, Geschäftsführer der Betreiberfirma Visiova (siehe Infokasten). Vor ein paar Tagen lag die Anzahl noch bei 150 Tests – allerdings pro Tag. Beide sind sich sicher: Wenn der Zugang zu noch mehr Dienstleistungen und Geschäften an negative Coronatests gekoppelt sein wird, wird auch die Nachfrage nach dem Testangebot in der Stadthalle zunehmen.
Genauso sind zurzeit nur knapp die Hälfte der insgesamt 50 Mitarbeiter im Einsatz, wie Becker schildert. Diese seien zum Teil selbst auf ihn zugekommen, andere habe er bewusst angesprochen. „Alle haben einen entsprechenden Ausbildungsstand“, betont Becker, bevor Brennecke ergänzt: „Es gab Schulungen vom Land für die Testungen.“ Becker zufolge wird nach jedem Abstrich die Kabine desinfiziert. So stehen in den kleinen, provisorischen Räumen etwa Stühle aus Plastik statt mit Stoffbezug, da sich diese besser und effektiver reinigen lassen.
Den Weg zum Testergebnis möchten Becker und Brennecke einfach halten: Wer möchte, kann sich im Vorfeld bereits von zu Hause aus übers Internet für den Test anmelden und sich dann mit dem daraus erzeugten QR-Corde an Ort und Stelle rasch registrieren. „Testen ist aber auch ohne Termin möglich“, unterstreicht Becker und fügt hinzu, etwa die Hälfte der Getesteten kämen spontan.
Dabei ist Jens Becker wichtig: „Egal wie hoch die Auslastung ist, es wird kein Gedränge stattfinden“, macht er deutlich und weist auf die großen Abstände hin, die im Heimathaus auch bei größeren Menschenmengen gut eingehalten werden können. Zudem solle es aber auch bei größerem Andrang dabei keine Massenabfertigung der Bürger geben, betont der Servicepartner. Jeweils nach einer Viertelstunde liegt das Testergebnis vor – wer so lange draußen im großen Wartebereich noch da bleiben möchte, erhält die Bescheinigung direkt. Aber auch derjenige, der es vielleicht ein wenig eilig hat, erhält das Testergebnis nach 15 Minuten (wie alle) per E-Mail – und das nicht nur auf deutsch, sondern auch auf französisch und englisch.
Die bisherige Bilanz: Etwa jeder 100. Test ist positiv. „Die Positivfälle melden wir direkt an das Gesundheitsamt“, sagt Becker. Die Betroffenen werden dann zu einem Abstrich in die Fieberambulanz geschickt. Das gilt auch für diejenigen, die entsprechende Symptome von Covid-19 zeigen: „Testen für alle gilt nur für Asymptomatische“, stellt Jens Becker heraus.
„Wir haben uns mit der Stadt zusammengeschlossen“, berichtet Becker von Gesprächen zwischen Oberbürgermeister, der Betreiberfirma und ihm als Servicepartner. Das Land habe den Auftrag zu einem weiteren Testzentrum in Neuwied gegeben. Und der Ort ist kein Zufall: „Das Heimathaus kennt jeder und man kann sich dort gut aus dem Weg gehen“, zählt er die Vorteile des neuen Ortes auf.
Wie Becker berichtet, ist das Testzentrum in den vergangenen Tagen gut angenommen worden und hat seine Öffnungszeiten daher nun erweitert. Diese sind Montag bis Freitag von 8.30 Uhr bis 14 Uhr sowie von 16 Uhr bis 19 Uhr und samstags und sonntags jeweils von 10 bis 16 Uhr.
Anmeldungen zum Test in der Stadthalle sind möglich aber nicht unbedingt notwendig unter https://apo-schnelltest.de/visiova oder unter Tel. 02622/92 23.422. Neben dem Heimathaus stehen kostenfreie Parkplätze zur Verfügung.