Wahl in Oberhonnefeld-Gierend
Horstmann und Ockenfels kandidieren für die Landes-SPD
Lana Horstmann (links) geht für den Wahlkreis Neuwied/Puderbach und Dierdorf ins Rennen, Marie-Christin Ockenfels für den Wahlkreis Linz am Rhein/Rengsdorf. Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Landesfraktionsvorsitzende der SPD, gratulierte den beiden dazu.
Rainer Claaßen

Das Duell zwischen Marie-Christin Ockenfels und Nicole Hahn versprach Spannung im Wahlkreis Linz am Rhein/Rengsdorf. Im Wahlkreis Neuwied/Puderbach und Dierdorf wurde Lana Horstmann überzeugend gewählt. Eine emotionale Rede gab’s dann auch noch. 

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Die nächste Landtagswahl in Rheinland-Pfalz steht im kommenden Frühjahr an – am 22. März entscheiden die Wähler, wer sie im 19. Parlament des Landes vertreten soll. Um möglichst gute Chancen zu haben, legen die Parteien schon jetzt fest, welche Kandidaten für sie ins Rennen gehen werden. Der SPD-Kreisverband führte dafür am Wochenende im Kultur- und Jugendzentrum in Oberhonnefeld-Gierend sowohl eine Kreisvertreterversammlung als auch die Wahlkreiskonferenzen für die Wahlkreise 3 (Linz am Rhein/Rengsdorf, der neben den Verbandsgemeinden Linz und Rengsdorf-Waldbreitbach auch die Verbandsgemeinden Asbach, Bad Hönningen und Unkel umfasst) und 4 (Neuwied/Puderbach und Dierdorf) durch. Die Wahl für den Wahlkreis 3 versprach Spannung, hier traten zwei Bewerberinnen gegeneinander an, im Wahlkreis 4 gab es dagegen nur eine Kandidatin.

Die beiden bilden als Team den Kreisvorstand. Philipp Rasbach gratulierte seiner Kollegin Marie-Christin Ockenfels zum Wahlerfolg.
Rainer Claaßen

Sowohl Nicole Hahn vom Ortsverband Unkel als auch Marie-Christin Ockenfels vom Ortsverband Ockenfels/Kasbach-Ohlenberg hofften auf die Stimmen der Delegierten. Beiden war bei der Präsentation die Nervosität deutlich anzumerken. Hahn sagte unter anderem: „Wir müssen Gründungen erleichtern, Bürokratie abbauen, Kreativität fördern, nicht bremsen. Ob Handwerk, Dienstleistung oder Kultur: Wer den Mut hat, etwas aufzubauen in unserem Land, der muss Rückenwind spüren, nicht Gegenwind.“

Nicole Hahn errang elf Stimmen und wird somit als Ersatzkandidatin ins Rennen gehen.
Rainer Claaßen

Ockenfels will sich für die Region einsetzen: „Wir brauchen direkte Drähte, wenn es darum geht, Projekte in unseren Dörfern und Gemeinden auf den Weg zu bringen“, sagte sie. Das Ergebnis fiel am Ende deutlich aus: Die Mehrheit entschied sich für Ockenfels – mit 29 zu 11 Stimmen wurde sie zur Kandidatin gekürt. Nicole Hahn wird als Ersatzbewerberin in die Landtagswahl gehen.

Viel Unterstützung für Lana Horstmann

Da es im Wahlkreis 4 (Neuwied/Puderbach und Dierdorf) keinen Gegenkandidaten für Lana Horstmann gab, war die Wahl dort einfacher. Nicht nur mit ihrer Rede, die sie sehr souverän vortrug, brachte sie die Delegierten hinter sich. Auch sie lobte die Politik der Mainzer Ampel, sprach aber auch Schwierigkeiten an: „Wir leben in turbulenten Zeiten. Probleme gehen nicht einfach weg – und wir laufen davor nicht weg“, sagte sie. Und ergänzte: „Wir müssen lernen, die positiven Dinge auch ins Land zu tragen. Wir müssen lauter denen gegenübertreten, die unser Land schlecht reden.“

Lana Horstmann präsentierte sich und ihr Programm gewohnt souverän.
Rainer Claaßen

Sie gab als Ziel an, erneut ein Direktmandat für den Wahlkreis gewinnen zu wollen. Das Vertrauen der Delegierten hat die Oberbiebererin: Bei 37 abgegebenen Stimmen gab es 36 Zustimmungen und nur eine Enthaltung. Anschließend wurde Sören Ramseger vom Ortsverband Puderbach zum Ersatzkandidaten gewählt.

Prominenter Gast mit emotionaler Rede

86 Mitglieder der Ortsverbände waren eingeladen, 78 davon nahmen an den Versammlungen teil, sodass den anstehenden Wahlen nichts im Wege stand. Michael Sterr hatte sich für den ausrichtenden Ortsverband Rengsdorf-Waldbreitbach einen guten, fairen und konstruktiven Verlauf gewünscht, der auch umgesetzt wurde. Nicht zuletzt, da die SPD mit Fredi Winter einen geübten und geschickten Versammlungsleiter in ihren Reihen hat, der souverän die umfangreiche Tagesordnung abarbeitete.

SPD-Fraktionsführerin im Landtag, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, strahlte Zuversicht aus – und lobte die Kandidatinnen und die Arbeit der Landesregierung.
Rainer Claaßen

Als prominenter Gast war die SPD-Fraktionsführerin im Landtag, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, dabei. In ihrer emotionalen Rede lobte sie die Politik der Landesregierung und insbesondere den kürzlich verabschiedeten Rheinland-Pfalz-Plan, der vor allem den kleineren Kommunen zugutekommen soll. „Das ist Politik für dich, für uns und für unsere Gemeinschaft“, sagte sie. Ebenso fand sie warme Worte für die SPD-Landtagsabgeordnete Lana Horstmann, die erfolgreich kandidiert hatte: „Lana ist eine Frau der Tat – sie tut der Fraktion richtig gut“, sagte Bätzing-Lichtenthäler, und hatte kurz vor der Wahl hinzugefügt: „Ihre herzliche und solidarische Art werden dafür sorgen, dass ihr Herzen und Kreuzchen erneut zufliegen.“ Damit sollte sie recht behalten. Sie verschwieg allerdings auch nicht die zuletzt schlechten Wahlergebnisse der Partei.

Ansonsten stand noch die Wahl der Kreisvertreterversammlung an – deren Mitglieder tragen bei der Landesvertreterkonferenz zur Aufstellung der SPD-Landesliste bei. Über die zwölf Kandidaten aus dem Kreisgebiet war schon im Vorfeld entschieden worden, und die Abstimmung lief erwartungsgemäß ohne Diskussion ab. Sowohl die zwölf Vertreter als auch die zwölf Ersatzvertreter wurden mit großer Mehrheit beauftragt.

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