Stadtentwicklung in Dierdorf
Holzbachaue: Orte für Begegnung schaffen
Eine Fassadenbeleuchtung ist eine Idee, um den Dierdorfer Eulenturm besser in Szene zu setzen.
Lars Tenorth

Um die Stadtentwicklung voranzutreiben, haben sich in Dierdorf drei Arbeitsgruppen gebildet. Eine Arbeitsgruppe sammelte Ideen für die Verbesserung der Holzbachaue und mehr. Nach dem ersten Überblick hat sich unsere Zeitung die Sammlung angeschaut.

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Die Basis für die Stadtentwicklung in Dierdorf bilden die Ergebnisse der drei Arbeitsgruppen (AG) Schlosspark, Innenstadt und Holzbachaue. Am Ende soll ein Teil der Vorschläge als Gesamtkonzept das Fundament darstellen für den Antrag zur Städtebauförderung. Unsere Zeitung hat sich die Resultate näher angeschaut. Nun geht es um die Holzbachaue.

Für die Holzbachaue hat sich die AG vier wesentliche Zielsetzungen überlegt. Im Fokus stehen die Entwicklung und gestalterische Aufwertung von Orten der Begegnung als niedrigschwellige Treffpunkte für alle Generationen, Orte für Freizeit und Spiel – insbesondere mit Angeboten für Kinder und Familien, Orte der Erinnerung und Geschichte zur Sichtbarmachung lokaler Identität und Historie sowie Orte der Erholung mit hoher Aufenthaltsqualität und naturnaher Gestaltung.

Sicherheit und Nachhaltigkeit sind Kernpunkte

Dabei richten sich die aufgelisteten Maßnahmen an eine breite Zielgruppe, die laut der AG verschiedene gesellschaftliche Gruppen umfasst. Im Mittelpunkt stünden vor allem Kinder und Jugendliche, Familie sowie Senioren. Übergeordnete Leitlinien der AG sind folgende Kernpunkte: Attraktivität, Sicherheit, etwa der Verkehrssicherheit, und Nachhaltigkeit.

Strukturiert hat die AG die Maßnahmenvorschläge nach Anlaufpunkten – los geht es mit dem Friedensplatz. Hierfür möchte die AG die Verweilmöglichkeiten wie Sitzbänke erneuern und ausbauen. Ein weiteres Ziel ist zudem eine botanisch inszenierte Aufwertung durch ein „kuratiertes Bepflanzungskonzept“, das saisonal wechseln soll. Wünschenswert sei es auch, ein Erkennungsmerkmal von Dierdorf zu installieren – etwa die Dierdorfer Stadtsilhouette oder auch ein großes Modell eines Dierdorfer Gebäude. Eine weitere Idee ist hier, eine inszenierende Beleuchtung zu integrieren.

Der Rockefellerplatz und der Eulenturm thematisiert

Als Nächstes schließt sich der Rockefellerplatz an. Neben einem Beleuchtungskonzept sollen Sitzgelegenheiten geschaffen werden. Zudem sollen als Idee zur historischen Einordnung geschichtliche Inhalte vermittelt werden – etwa mithilfe von Info-Tafeln oder auch QR-Codes.

Weiterhin wird auch der historische Eulenturm thematisiert, der aktuell ein kleines Feuerwehrmuseum beherbergt. Als Vorschläge kann sich die AG vorstellen, um den Turm herum eine denkmalgerechte Fassadenbeleuchtung zu schaffen. Zudem soll das Feuerwehrmuseum ersetzt werden, indem etwa eine Fotogalerie eingerichtet wird. Überdies kann sich die AG vorstellen, den Eulenturm erheblich durch eine Treppenkonstruktion aufzuwerten.

Pläne für die Alte Schule und Umgebung

Die Umgebung der Alten Schule soll aufgewertet werden.
Lars Tenorth

Weitere erwähnte Anlaufpunkte sind unter anderem die Stadtmauer, die nach Abstimmung an ausgewählten Stellen mit einer Beleuchtung versehen werden soll. Zur geschichtlichen Einordnung sind laut Arbeitsgruppe informative Texttafeln, Hörstationen oder QR-Codes vorgesehen.

Dann ist noch die Synagoge Thema: Hier sollen Hintergründe zum Bau, Neubau und Abriss sowie Inhalte des jüdischen Lebens in Dierdorf mithilfe von Hörstationen oder auch Texttafeln vermitteln werden. Weiterer Anlaufpunkt ist die Alte Schule mit Umgebung. Sie soll etwa eine Fassadenbeleuchtung erhalten. Zudem soll der Platz an der Alten Schule mit Sitzgelegenheiten bereichert werden.

An der Stadtmauer in Dierdorf wird an die deportierten Juden erinnert.
Lars Tenorth

Eine zentrale Umgestaltungsmaßnahme im Zuge des Projektes stellt die geplante Herstellung eines direkten Zugangs zum Holzbach mittels einer abgestuften Uferanlage dar. Laut AG Holzbachaue soll, sofern es die baulichen Gegebenheiten zulassen, die Zugänglichkeit gegenüber dem Spielplatz realisiert werden, um eine funktionale und räumliche Verbindung zwischen Spielbereich und Gewässer zu schaffen.

Als alternative Lagevariante wird ein Zugang südlich der Holzbachbrücke auf Höhe des Gemeindehauses in Erwägung gezogen. „Die geplanten Stufen sollen es den Besuchern ermöglichen, dem Bachlauf näherzukommen, die natürliche Umgebung unmittelbar zu erleben und sich dort auch zum Verweilen aufzuhalten“, heißt es in den Ergebnissen der AG Holzbachaue.

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