Konkret geht es bei dieser Maßnahme des Hochwasserschutzkonzeptes darum, für den Rückhalt von Stoffen Grobrechen in die Gewässer dritter Ordnung einzubauen. Zudem sollen – sofern noch nicht vorhanden – die Einlauföffnungen von Bachverrohrungen mit Schutzgittern versehen werden. Dafür hat das Gremium nun einstimmig die Ingenieurleistungen vergeben. Dass die Zeit eilt, hatte der VG-Chef zuvor deutlich gemacht. Denn um finanzielle Unterstützung zu erhalten, muss die VG bis zum 30. Juni einen Antrag stellen, um Fördermittel aus der Wasserwirtschaft zu erhalten. Eine entscheidende Voraussetzung dabei sei, so erläuterte Fischer, dass die Maßnahme von einem fachlich versierten Ingenieurbüro begleitet werde.
Zwar beauftragte das Gremium denn auch damit die Ingenieurgesellschaft Dr. Siekmann + Partner aus Thür, aber so manch einem Ratsmitglied schien die Entscheidung doch schwer gefallen zu sein. „Man muss es für die öffentliche Verwaltung teuer machen, erst dann kriegen wir Fördergelder“, kritisierte Hajo Schwedthelm, Vorsitzender der SPD-Fraktion, dass ein Ingenieurbüro ins Boot geholt werden muss. „Hier haben wir relativ einfache Gewerke. Warum also nicht ausschreiben?“, ergänzte er.
Ludwig Stolz, Fraktionschef der Grünen, monierte, dass das Ingenieurbüro pro Objekt 4500 Euro verlangen würde. „Das ist mir schon sauer aufgestoßen“, meinte er. In diesem Zusammenhang erinnerte Fischer daran, dass Siekmann so etwas schon umgesetzt habe und ein bundesweit anerkanntes Büro sei mit einem exzellenten Ruf bei Behörden. „Das Problem ist die zeitliche Schiene. Wir haben Handlungsdruck und keine Alternative für die Umsetzung des Ganzen“, sagte er. Dieter Runkel (SPD) hätte deshalb den Tagesordnungspunkt lieber zuvor im Ausschuss behandelt. „Dann wären wir nicht so unter Zeitdruck“, meinte er.
Falk Schneider (CDU) indes machte noch einmal aus seiner Sicht deutlich, wie wichtig der Einbau solcher Rechen ist. „Es sollte aber mitgeklärt werden, wer die Wartung übernimmt“, gab er zu bedenken. Fischer erklärte dazu, dass er die Verbandsgemeindeverwaltung in der Verantwortung sieht, das personell zu begleiten und Kontrollen durchzuführen. Der VG-Rat entschloss sich schließlich unisono dafür, den Auftrag zu vergeben unter der Berücksichtigung der formalen Erfordernisse und gleichzeitig der Verwaltung Spielraum einzuräumen für die Verhandlungen mit dem Ingenieurbüro.