Für den Rhein war an Heiligabend von der Feuerwehr der Verbandsgemeinde (VG) Linz eine Warnung basierend auf den prognostizierten Pegelständen aus Andernach abgegeben worden. Waren es am Mittag des Heiligen Abends 654 Zentimeter, wurden für den Ersten Weihnachtstag bereit bis zu 770 Zentimeter angegeben. Hinweis der Feuerwehr: Die B 42 in Linz wird ab einem Pegelstand von 710 Zentimeter in Andernach gesperrt beziehungsweise überflutet. Daher wurde in Linz an Heiligabend eine ständig besetzte Befehlsstelle im Feuerwehrgerätehaus eingerichtet. Sandsäcke für die Bevölkerung sollten vorbereitet werden.
Prognose 40 Zentimeter nach unten korrigiert
Doch so schlimm wie prognostiziert entwickelte sich der Pegelstand über die Feiertage nicht, konnte die Linzer Feuerwehr weiter vermelden: Die Vorhersage konnte um 40 Zentimeter nach unten korrigiert werden, der Pegel Andernach erreichte am Dienstagnachmittag bei 715 Zentimeter seinen höchsten Stand – Tendenz fallend. Daher sprach die Feuerwehr eine Entwarnung für Linz, Leubsdorf und Kasbach aus. Man werde die Hochwasserlage aber weiterhin beobachten.
Der Fährverkehr zwischen Krippund Linz wurde wegen dieser vorhergesagten Pegelstände am Ersten Weihnachtstag eingestellt, wie die evm mitteilt. Ein Betrieb sei erst bei fallenden Pegeln wieder möglich. Für die Autofähre brauche man einen Pegelstand von 715 Zentimeter bei Andernach, für die Personenfähre Nixe in Erpel 570 Zentimeter. Mit Blick auf die aktuelle Prognose der fallenden Pegelstände könnte die Autofähre in den kommenden Tagen wieder in Betrieb gehen.
Hochwasser auch an der Wied
Auch an der Wied gab es ein Weihnachtshochwasser, wie die Feuerwehr der VG Rengsdorf-Waldbreitbach berichtet. Durch das Sturmtief Zoltan und den Dauerregen in Verbindung mit den gesättigten Böden seien die Bäche an die Belastungsgrenze gelangt. In Vorhersagen wurden Wasserstände am Pegel Friedrichsthal zwischen 250 Zentimeter und 270 Zentimeter gemeldet. Zwischenzeitlich gab es auch Modelle, die einen Wasserstand bis mehr als 300 Zentimeter vorhersagten, so die Feuerwehr.
Dies bescherte den Einsatzkräften an der Wied reichlich Arbeit an den Weihnachtsfeiertagen. Es wurden die nach Alarm- und Einsatzplan Hochwasser definierten Maßnahmen durchgeführt. Die „noch nicht dramatische Hochwasserlage“ wurde durch die Feuerwehr in regelmäßigen Erkundungsfahrten beobachtet. Dabei wurden besonders die Brücken auf Verklausungen durch angeschwemmtes Totholz kontrolliert.
Volle Keller im Puderbacher Land
Die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr Puderbach nach dem Sturm ging auch am Weihnachtswochenende weiter. Am Samstag, 23. Dezember, mussten etwa vier Einsätze absolviert werden. Der aufwendigste Einsatz sei in Raubach gewesen. Hier stand der Schmiedeplatz im Bereich der Kreuzung Harschbacher Straße, Kirchstraße, Brechhofer Straße und Brunnenstraße unter Wasser. Durch den Einsatz von Pumpen und Sandsäcken konnten die Überflutung der Häuser und Schäden vermieden werden.
Im Verlauf des Einsatzes wurden bei dem nahe gelegenen Baustoffunternehmen mehrere Hundert Sandsäcke gefüllt und so alle Häuser rund um den Schmiedeplatz gegen Wassereinbruch gesichert. Der Verkehr wurde einspurig durch die Einsatzstelle geführt. Neben den Einheiten Raubach und Puderbach wurde im Verlauf die Einheit Dernbach alarmiert, die die weitere Füllung von Sandsäcken übernahm. Sie wurden für den Fall von weiterem Hochwasser prophylaktisch gefüllt und gelagert.
Während dieses Einsatzes kam ebenfalls am Samstag die Meldung, dass in Dürrholz-Werlenbach in einem Haus der Keller 40 Zentimeter unter Wasser steht. Weitere Kräfte der Einheit Puderbach arbeiteten diese Einsatzstelle ab. Zwei weitere Einsatzstellen betrafen umgefallene Bäume, die die Fahrbahn im Bereich Puderbach versperrten. red
Stromausfälle im Kreis
Am Freitagabend, 22. Dezember, kam es um 23.58 Uhr in Teilen der Gemeinden Dattenberg, Erpel, Heister, Linz, Leubsdorf, Orsberg, Rheinbreitbach, Scheuren und Unkel zu einer Unterbrechung der Stromversorgung. Wie die Syna in einer Pressemeldung mitteilt, fiel ein Baum in eine Freileitung. Die Stromversorgung konnte sechs Minuten später wieder hergestellt werden. Am Samstagmorgen gegen 6.50 Uhr gab es ein ähnliches Bild im Bereich Puderbach: in Teilen von Ascheid, Bauscheid, Döttesfeld, Dürrholz, Alberthofen, Haberscheid, Hilgert, Lahrbach, Niederdreis, Niederwambach, Oberdreis, Puderbach, Ratzert, Reichenstein, Richert, Rodenbach, Seifen, Stürzelbach, Weroth und Woldert war wegen des Sturmtiefs der Strom weg, wie die Syna weiter berichtet. Eine Wiederherstellung dauerte rund bis 10.14 Uhr. red