Rund 30 Schüler der Realschule plus pflanzen 200 Bäume in Windhagener Wald
Historischen Grund im Asbacher Land aufgeforstet: 30 Realschüler sind mit Eifer dabei
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Die Schüler der Realschule plus aus Asbach packten unter Anleitung im Windhagener Wald tatkräftig mit an. Foto: Dieter Steinebach/Landesforsten
rw-system. Dieter Steinebach/Landesforsten

Gerade im Vorderen Westerwald, wo die Niederschläge in der Vegetationszeit für die Fichtenbestände in den vergangenen Jahrzehnten gerade so ausreichend erschienen, schlugen die Folgen des Klimawandels zu. Die Trockenperioden mit hochsommerlichen Temperaturen ohne Regen begünstigten die Vermehrung des Borkenkäfers und führten zu einem flächigen Absterben der Fichtenwälder in dieser Region.

Aktualisiert am 26. Dezember 2023 20:02 Uhr

Auf Initiative von Astrid Sturmberg, Klassenlehrerin der Berufsreifeklasse 9d der Realschule plus aus Asbach, entstand die Idee, im Rahmen einer freiwilligen Wiederbewaldungsaktion zusammen mit der Parallelklasse 9c und deren Klassenlehrerin Nicole Deblon einen Beitrag für den Klimaschutz direkt zu leisten. Und so entstand dieses Wiederaufforstungsprojekt im Windhagener Wald.

Historische Fläche der Ehrensteiner Armenstiftung

Bei der aufzuforstenden Fläche handelt es sich um Privatwald im Eigentum der Ehrensteiner Armenstiftung. Diese Stiftung wurde bereits im Jahre 1499 vom damaligen Landesherrn Bertram von Nesselrode und seiner Frau Margarethe von Bourscheid im Asbacher Land gegründet. Aus christlicher Sichtweise bestand das Ziel darin, eine gesundheitliche und soziale Fürsorge für arme, alte und bedürftige Menschen in dieser Region zu bieten – heute aktueller denn je.

Die Fichtenstämme waren ein Jahr zuvor von einem Harvester aufgearbeitet und das verwertbare Holz am Waldweg gepoltert worden. Die Fichtenkronen und das Reisig sollte auf der Fläche verbleiben um Nährstoffverluste auszugleichen und eine leichte Bodenbeschattung gewährleisten. Somit begannen die rund 30 Schülerinnen und Schüler am ersten Einsatztag damit, die Pflanzplätze im Abstand von etwa 5 mal 2,5 Meter von Hand freigelegt. Die Arbeitsgruppen, die etwas schneller fertig waren, konnten schon die Pflanzlöcher mit einem Spaten herzurichten.

200 Douglasien nach Absprache mit Waldbesitzer gesetzt

Am zweiten Tag wurden dann 200 Douglasien gesetzt. Man hatte sich zuvor mit dem Waldbesitzer auf die Baumart und den ausgewählten Pflanzverband verständigt, da bereits sichtbare Birken, Ebereschen, Eichen und Buchen aus den angrenzenden Nachbarbeständen zu einer natürlichen Verjüngung beitragen sollen. Arbeitsteilig wurden die Leittriebe mit Malerkreppband gegen Verbiss geschützt. Jede Douglasie bekam einen Robinienstab als Fegeschutzbegleiter an ihre Seite. Zum Abschuss der gelungenen Aktion und zum Aufwärmen lud Astrid Sturmberg alle Beteiligten in ihre Garage in Windhagen ein. Zur Belohnung gab es Getränke, einen Teller Kartoffelsuppe mit Würstchen und Streuselkuchen.

Im Frühjahr ist schon der nächste Einsatz der beiden Schulklassen geplant. Eventuell ausgefallene Douglasien sollen ersetzt und stark konkurrierende Brombeeren beigeschnitten werden. red

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