Burgfest in Puderbach
Historische Burgruine Reichenstein erwacht zum Leben
Auf dem Burgfest erwacht die Ruine Reichenstein wieder zum Leben - inklusive einer Waffenschau.
Archiv Lars Tenorth. Lars Tenorth

Die Burgruine Reichenstein besitzt einen hohen Stellenwert im Puderbach. Nun wird ihr durch das Burgfest am Sonntag erneut viel Leben eingehaucht. Doch was sind wichtige Meilensteine der Burggeschichte und wie soll sie heute erhalten bleiben?

Hoch über das Puderbacher Land ragt die Burgruine Reichenstein. Sie nimmt einen hohen Stellenwert ein: „Die Burgruine ist das Wahrzeichen vom Puderbacher Land“, sagt Michael Führer, Touristik Puderbacher Land. Besucher können sich nun am Sonntag, 11. Mai, die Burgruine näher anschauen. Denn es steht das jährliche Burgfest von 11 bis 18 Uhr an, ein vielfältiges Programm wird geboten. „Es geht darum, die Burgruine der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“ Eine Ruine, die eine lange Historie aufweist und heute in Schuss gehalten werden muss.

Die Burgruine Reichenstein ragt über das Puderbacher Land.
Michael Führer

Die Historie der Burg Reichenstein in Kürze: Vor dem kompletten Verfall bewahrt

Ludwig III. von Reichenstein ließ die Burg von 1310 bis 1320 errichten, wie der Internetseite zur Burgruine Reichenstein zu entnehmen ist. Anfang der 1330er-Jahre nahm er dort seinen ständigen Wohnsitz auf und nannte sich fortan Walpode von der Neuerburg, Herr zu Reichenstein. Seine Gemahlin war Anna, Edelfräulein von Malberg, wie in einem auf der genannten Internetseite veröffentlichten Flyer zur Chronik von Reichenstein zu lesen ist. Die Reichensteiner wurden zu einem angesehenen Grafengeschlecht, wie aus Urkunden hervorgeht.

Schließlich gab es einige Fehden und Streitigkeiten sowie Veränderungen über die Jahrhunderte hinweg. Im Jahr 1523 gelangte die Burg in Wiedischen Besitz. Am Ende ließ der Graf zu Wied die schon zerfallene Burg endgültig zerstören. Im Jahr 1702 kaufte Freiherr Franz von Nesselrode die Burg Reichenstein vom Grafen zu Wied, aber die Burg wurde nicht wieder aufgebaut. Dann passierte lange nichts, bis die Ruine in den Besitz der Familie Stawitz im Jahr 1950 überging. Wolfgang Stawitz begann im Jahr 1965 mit den Restaurierungsarbeiten. Im Jahr 2006 hat die VG Puderbach die Burg erworben, der Förderverein der Burg Reichenstein unterhält die Burg heute und organisiert mit der Touristik Puderbacher Land das Burgfest, bei dem das Mittelalter wieder zum Leben erweckt wird.

„Die Einnahmen, die wir erzielen, sind für die Unterhaltung der Burg.“
Michael Führer von der Touristik Puderbacher Land

Auf dem Gelände der Burg werden Besucher ein großes mittelalterliches Treiben und ein Lagerleben wie im 13. Jahrhundert beobachten können – inklusive einer Waffenschau, heißt es in einer Pressemitteilung zum Burgfest. Außerdem erhalten die Besucher Einblicke in Fassmalerei, Schnitzen oder Kochen in dieser Zeit. Neben Burgführungen gibt es auch eine Tierschau.

„Die Einnahmen, die wir erzielen, sind für die Unterhaltung der Burg“, sagt Führer. Der Förderverein habe die Burg in den vergangenen Monaten etwas besser zugänglich gemacht und einen Weg zur Burgruine geteert. Doch um die historische Burgruine zu erhalten, werden nach und nach weit mehr Maßnahmen notwendig sein – beispielsweise zur Sicherung der Mauern. Hier stellt sich die Frage der Finanzierung, die ein Förderverein bei Weitem nicht allein stemmen kann. „Wir müssen erst einmal ermitteln, wie teuer so etwas werden kann“, so Führer. Der Förderverein der Burg Reichenstein sucht weitere Mitglieder, die sich in Arbeitseinsätzen auch dafür engagieren, die Burg zu erhalten.

Eintrittspreis und Anfahrt

Laut Touristik Puderbacher Land stehen in der Ortsmitte von Puderbach ausreichend Parkplätze am Tag des Burgfests zur Verfügung. Von dort (Bushaltestelle an der Mittelstraße) ist ein kostenloser Pendelverkehr zur Burg und zurück in der Zeit von 10.45 bis 18.30 Uhr eingerichtet. Wer den Besuch mit einer Wanderung verknüpfen möchte, kann die Burgwege nutzen. Vom Marktplatz in Steimel erreicht man das Burggelände beispielsweise nach rund drei Kilometern. Auch stehen Fahrradstellplätze vor dem Burggelände zur Verfügung. Der Eintritt für Erwachsene kostet 5 Euro, Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt.

Top-News aus der Region