Heinrich Freidel will Bürgermeister von Vettelschoß bleiben
Heinrich Freidel möchte Ortsbürgermeister von Vettelschoß bleiben: Welche Themen auf seiner To-do-Liste stehen
Heinrich Freidel will Bürgemeister von Vettelschoß bleiben
Seit zehn Jahren ist Heinrich Freidel Bürgermeister von Vettelschoß. Der Christdemokrat würde dies gern weiterhin bleiben. Foto: Sabine Nitsch
Sabine Nitsch

Heinrich Freidel (CDU) ist seit zehn Jahren Bürgermeister von Vettelschoß. Davor hat er die Geschicke der Gemeinde zehn Jahre als Beigeordneter mitgelenkt. Der 69-jährige Versicherungskaufmann, der seit 1991 in Vettelschoß wohnt, hat sich entschlossen, am 9. Juni erneut für das Amt des Ortsbürgermeisters zu kandidieren. Im RZ-Interview erläutert Freidel seine Motivation, sich weiter im Ehrenamt zu engagieren.

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Herr Freidel, was hat Sie motiviert, noch mal für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren?

Die Arbeit hat mir Spaß gemacht. Es ist mir wichtig weiter Verantwortung zu übernehmen. Meine Kinder sind in Vettelschoß groß geworden und kommen immer wieder gern zu Besuch. Sie haben auch von der guten Infrastruktur hier profitiert. Das alles will ich erhalten und weiter verbessern.

Warum glauben Sie, sollten die Bürger Sie erneut wählen?

Ich hoffe, dass die Menschen mit dem zufrieden sind, was in den vergangenen fünf beziehungsweise zehn Jahren geleistet wurde. Ich habe versucht, mit den Bürgern in Dialog zu treten und Transparenz zu bieten. Wir konnten die Grundsteuer aufgrund der guten Haushaltslage auf stabilem Niveau halten. Wir haben Rücklagen, und wir haben die Infrastruktur in Ordnung gehalten. Dazu gehört zum Beispiel der Prallschutz in der Sporthalle oder die Beleuchtung in Gemeindegebäuden, die auf LED umgestellt wurden.

Kitas und Schulen in Vettelschoß sind zukunftsfähig. Die in Kalenborn wird gemäß dem Kitazukunftsgesetz jetzt umgebaut. Zudem ist es gelungen, dass wir eine zusätzliche Springerkraft in der Kita einsetzen können. Der Kunstrasenplatz wurde erneuert. Es wurde sehr viel geschafft.

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?

Wir brauchen mehr Bauplätze für junge Familien. Viele unserer jungen Leute wollen hier bleiben oder wieder hierher zurückkommen. Wir müssen natürlich die Finanzen im Blick behalten und auch weiterhin versuchen, Gewerbe anzusiedeln.

Immerhin ist es gelungen, bereits drei Investoren für das Gewerbegebiet Farmersheck nach Vettelschoß zu holen. Einer hat den Vertrag für 10.000 Quadratmeter unterschrieben. Auch zwei weitere, die 2000 bis 3000 Quadratmeter benötigen, stehen in den Startlöchern und wollen anfangen. Es gilt außerdem, die Infrastruktur für Jung und Alt zu erhalten und immer weiter zu verbessern. Wichtig ist Vereine und kulturelles Leben am Ort zu stützen. Für die Bürger ist es außerdem wichtig, dass die wiederkehrenden Straßenbaubeiträge abgeschafft werden, weil die Belastungen zu hoch sind. Dafür will ich mich einsetzen.

Was können Sie besser als Ihr Mitbewerber?

Besser? Das weiß ich nicht. Jeder Mensch hat Qualitäten und eigene Stärken. Ich bin jemand, der versucht zu vermitteln. Immerhin sind die meisten wichtigen Entscheidungen im Rat einstimmig gefasst worden. Ich finde es wichtig, in der Sache zu diskutieren und dann zu einem gemeinsamen Entschluss zu kommen.

Was steht ganz oben auf Ihrer To-do-Liste für den Fall Ihrer Wiederwahl?

Die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung ist ein drängendes Thema. Es werden dahin gehend schon Gespräche mit anderen Ortsgemeinden geführt. Auf der Agenda steht auch die Digitalisierung des Rates, der gemeindlichen Gebäude aber auch der Grundschule und der Kita. Ich will außerdem den Ausbau des Radwegenetzes in Verbindung mit dem Radwegenetz der Verbandsgemeinde vorantreiben. Handlungsbedarf besteht im Bereich der erneuerbaren Energien. Wir müssen mehr Photovoltaikanlage realisieren, auch durch Förderungen von privaten Anlagen. Das unterstützt zudem den Klimaschutz, den es voranzutreiben gilt.

Welche Herausforderungen erwarten Sie in der Zukunft?

Zur Zukunftsfähigkeit gehören die Finanzen. Als ich vor zehn Jahren Bürgermeister wurde, war der Haushaushalt im Minus. Einerseits, weil viel in das Forum „Am blauen See“ investiert wurde, aber vor allem auch wegen hoher Gewerbesteuerrückzahlungen. So was ist schwer kalkulierbar. Ich habe die berechtigte Hoffnung, dass die Gemeinde so breit aufgestellt ist, dass wir kurz- und mittelfristig in ruhigen Gewässern fahren können, weil wir hohe Gewerbesteuereinnahmen haben und immer mehr junge Familien herziehen. Denn auch die Einkommenssteuer ist eine nicht zu vernachlässigende Größe. Außerdem haben wir etwa 5 Millionen Euro auf der hohen Kante. Ich will weiterhin dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen des Wirtschaftsstandortes Vettelschoß attraktiv sind.

Grundsätzlich hoffe ich, und das im Übrigen für alle Gemeinden, auf mehr Unterstützung durch Bund und Land. Es muss mehr Geld in den Kommunen bleiben. Der Löwenanteil unserer Einnahmen wird von den Umlagen aufgefressen.

Das Gespräch führte Sabine Nitsch.

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