Traditionell ist der Höhepunkt der Heddesdorfer Pfingstkirmes der Ritt der Pfingstreiter nach Rommersdorf und Engers am Dienstagmorgen. Für die Schausteller auf dem Kirmesplatz hat sich bis dahin aber schon längst entschieden, ob sie die fünf Tage als erfolgreich betrachten dürfen. Das Wetter war eher durchwachsen, tagsüber blieb es an den ersten Kirmestagen aber weitgehend trocken. Die nächtlichen Regengüsse und die zwischenzeitlichen Schauer hatten sogar einen positiven Effekt für den Festplatz: Es wurde weniger Staub in die Luft gewirbelt.
Im Vorfeld hatte die Aktionsgemeinschaft Heddesdorfer Pfingstkirmes zusammen mit Platzmeister Pascal Stoltze vom Amt für Stadtmarketing viel Energie in den Aufbau des Festplatzes gesteckt. Sorgfältig wurde der Aufbau der verschiedenen Fahrgeschäfte und sonstigen Angebote geplant. „Wir haben hier diesmal eine besonders gelungene Mischung“, sagt Stoltze. „Insbesondere was das Angebot an Snacks anbelangt, sind wir sehr breit aufgestellt.“
Offensichtlich hat sich die Heddesdorfer Kirmes, die vor ein paar Jahren noch einen negativen Trend verbuchen musste, wieder gut gefangen: Während andere Volksfeste im Frühjahr über Mangel an Besuchern klagen, war auf der Pfingstkirmes viel los: Egal, ob man die Neuwieder Philipp und Herbert Meyer fragt, die jeweils mit Imbissbetrieben und Biergärten vertreten sind, oder die Betreiber der größten Sensationen „Evolution“ und „SwingUp“: Alle waren mit dem Auftakt bei Schauern nicht ganz zufrieden, hatten aber spätestens am Montagnachmittag, als der Platz bei bestem Wetter gut gefüllt war, mehr als genug zu tun, sodass gute Einnahmen verbucht werden konnten.
Am Familientag Dienstag hoffen alle noch einmal auf ein gutes Geschäft. Markus Preis von der Aktionsgemeinschaft freut sich besonders auf den Vormittag, der zum zweiten Mal unter dem Vorzeichen der Inklusion steht. Das Angebot richtet sich insbesondere an Menschen, für die ein Besuch der Pfingstkirmes während der eigentlichen Öffnungszeit aufgrund ihrer Behinderung nicht möglich ist. Wenn das Volksfest im kommenden Jahr das 150. Jubiläum feiert, würde Preis sich freuen, wenn zumindest der Schotteruntergrund des Platzes in einen besseren Zustand gebracht würde. Noch besser wäre ein gepflasterter Festplatz, wie es ihn an vielen anderen Orten gibt. Das dürfte aber finanziell für die Stadt nicht zu leisten sein.
Positiv bewertet werden allgemein die neuen Zufahrtssperren, die den Besuchern – vorrangig Familien – ein zusätzliches Gefühl von Sicherheit vermitteln. Die möchte die Stadt laut Stoltze auch kaufen, um damit alle Veranstaltungen absichern zu können. Besondere negative Vorkommnisse gab es auf der Pfingstkirmes nicht – bis zum Montagnachmittag war lediglich zwei Mal die Polizei auf den Platz, um ausgesprochene Platzverweise durchzusetzen. „Die Stimmung war ruhig und positiv, wie es bei einem Familienfest sein sollte“, sagt Philipp Meyer. Die Generalprobe für das Jubiläum darf also als bestanden gewertet werden.