Vorfall in Leutesdorf
Hat Mann eine Neunjährige sexuell belästigt?
In der Jugendherberge Kloster Leutesdorf soll es zu einer sexuellen Belästigung gekommen sein. Ein 23-jähriger indischer Staatsangehöriger steht unter Verdacht, eine Neunjährige angefasst zu haben.
Simone Schwamborn

Eigentlich wollten die Kinder einer Grundschule aus dem Westerwald einen Ausflug machen. Die Jugendherberge Leutesdorf war ihr Quartier. Doch dann kam es mutmaßlich zu einer sexuellen Belästigung.

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Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz auf Anfrage unserer Zeitung mitteilt, ist es am Mittwoch, 14. Mai, mutmaßlich zu einer sexuellen Belästigung von Kindern in der Jugendherberge in Leutesdorf gekommen. Beunruhigte Eltern aus dem Westerwald hatten sich bei unserer Zeitung gemeldet und den Vorfall öffentlich gemacht.

Vier Männer sollen Kinder bedrängt und belästigt haben

Wie die Eltern schreiben, hätten sich mutmaßlich vier Männer mit Migrationshintergrund in der Jugendherberge an eine Schülergruppe aus einer Grundschule im Westerwaldkreis, die sich auf Klassenfahrt in Leutesdorf befand, herangemacht. Ein Mädchen soll am Po berührt worden sein, einer der Männer habe seine Hose heruntergelassen. Laut den Gerüchten der Eltern absolvierten die Männer ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der Jugendherberge. Einen Polizeieinsatz soll es daher am 14. Mai in Leutesdorf gegeben haben. Von der Schule habe man wenig erfahren, vielmehr beziehe man sich auf die Aussagen der Kinder, heißt es im anonymen Schreiben weiter. Was ist an diesen Behauptungen dran?

Eine Anfrage unserer Zeitung verweist die Pressestelle des Polizeipräsidiums Koblenz an die Staatsanwaltschaft Koblenz. Dort bestätigt man uns auf Nachfrage, dass es am Mittwoch, 14. Mai, einen Polizeieinsatz in der Jugendherberge Kloster Leutesdorf gegeben habe und seitdem seitens der Staatsanwaltschaft Koblenz ein Ermittlungsverfahren laufe. Es bestehe der Verdacht gegen einen 23-jährigen indischen Staatsangehörigen, dass dieser einem neunjährigen Mädchen an den Po gegriffen haben soll. Der Tatvorwurf: sexuelle Belästigung. Zudem stehe laut Staatsanwaltschaft im Raum, dass eine weitere Person, deren Identität noch nicht geklärt werden konnte, einen zehnjährigen Jungen beleidigt und bedroht haben soll.

Staatsanwaltschaft: Tatverdächtiger war kein FSJler aus der Herberge

„Sowohl der Tatverdächtige als auch die Kinder waren Gäste in der Jugendherberge Kloster Leutesdorf. Der Beschuldigte hat bei der Jugendherberge kein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert, sondern hielt sich für eine Fortbildungsveranstaltung als Gast in der Jugendherberge auf“, stellt die Staatsanwaltschaft zu den Gerüchten aus dem anonymen Schreiben der Eltern aus dem Westerwald klar. Dem Tatverdächtigen sowie seinen Mitbewohnern sei nach den Vorfällen durch die Jugendherberge Leutesdorf Hausverbot erteilt worden, teilt die Staatsanwaltschaft weiter mit.

Die Ermittlungen durch die Kriminalinspektion Neuwied dauern nun noch an. Als Nächstes möchte man die unmittelbaren Tatzeugen zeugenschaftlich befragen, kündigt die Staatsanwaltschaft an. Strafanträge bezüglich der Vorfälle seien bislang nicht gestellt worden. „Dies ist indes lediglich bezüglich der Beleidigung erforderlich“, erklärt die Staatsanwaltschaft, dass man die mutmaßliche sexuelle Belästigung sowie die Bedrohung auch ohne Strafantrag verfolgt.

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