Vertrag unterzeichnet
Grünes Licht für Kreuzfahrtschiffe in Neuwied
Glückliche Gesichter an der Rheinpromenade in Neuwied: Über die Vertragsunterschrift zwischen der Stadt Neuwied und der Schweizer Reederei Scylla freuen sich (von links) Neuwieds Touristikerin Lena Höver, Oberbürgermeister Jan Einig, Roman Cangar von der Scylla AG und Neuwieds Stadtmarketing-Chefin Julia Kloos-Wieland.
Stadt Neuwied/Ulf Steffenfauseweh

Die Stadt Neuwied meldet offiziell Vollzug: Die Schweizer Reederei Scylla pachtet die Anlegestelle 2 an der Rheinpromenade. Läuft alles nach Plan, sollen 2026 die ersten Flusskreuzfahrtschiffe anlegen. 

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Der Schiffstourismus kehrt in die Deichstadt zurück: Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig (CDU) und Roman Cangar, Vertreter der Schweizer Reederei Scylla, haben den Pachtvertrag für die Anlegestelle 2 an der Rheinpromenade unterzeichnet. Hier sollen spätestens im kommenden Jahr die ersten Flusskreuzfahrtschiffe anlegen. „Wir prüfen derzeit neue Möglichkeiten für Anlegeplätze, und die Stadt Neuwied hat uns sehr gute Rahmenbedingungen geboten, um hier eine Anlegestelle einzurichten und zu betreiben. Von Beginn unserer Gespräche über dieses Projekt an haben wir eine sehr offene und gute Kommunikation erlebt“, sagt Cangar.

„Wir sind stets auf der Suche nach neuen, mitunter weniger bekannten Destinationen für unsere Gäste, um ihnen einzigartige Erlebnisse bieten zu können. Wir freuen uns darauf, künftig in Neuwied präsent zu sein.“
Roman Cangar, Vertreter der Schweizer Reederei Scylla

Die Reederei wird in Neuwied auf eigene Kosten eine Landebrücke mit Ponton errichten, die auch von anderen Reedereien genutzt werden kann. Die Vertragslaufzeit für die Pacht beträgt zehn Jahre. Darüber hinaus bezieht Scylla Landstrom und Frischwasser zu „marktüblichen Preisen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Die Schweizer Reederei besitzt und betreibt nach Auskunft der Stadtverwaltung derzeit 43 Flusskreuzfahrtschiffe. Pro Jahr kämen zwei bis drei neue hinzu. Zudem verfüge das Unternehmen über acht Anlegestellen in Deutschland und Portugal. „Wir sind stets auf der Suche nach neuen, mitunter weniger bekannten Destinationen für unsere Gäste, um ihnen einzigartige Erlebnisse bieten zu können. Wir freuen uns darauf, künftig in Neuwied präsent zu sein“, so Cangar.

Von Touristen auf Flusskreuzfahrtschiffen sollen Händler und Gastronomen in der Neuwieder Innenstadt profitieren. (Symbolfoto)
Tobias Köhler. picture alliance/dpa/Tobias Köhler

Durch diesen Coup erhofft sich die Stadt neue Impulse für Handel und Gastronomie. Es ist die Rede von Mehreinnahmen von mindestens 140.000 Euro pro Jahr. „Die Rückkehr der Flussschiffe ist ein zentrales Projekt unserer Tourismusstrategie. Mit der Vertragsunterzeichnung gehen wir einen großen Schritt in Richtung Belebung der Innenstadt und nachhaltiger Wertschöpfung“, betont Neuwieds Oberbürgermeister Einig. Aus Sicht der Stadtverwaltung stellt die Zusammenarbeit mit Scylla einen „Meilenstein“ dar. Zusammen mit den Stadtwerken Neuwied verfolge die Stadtverwaltung das Ziel, eine weitere Anlegestelle für Tagesausflugsschiffe zu schaffen.

Wirtschaft und Nachbargemeinden befürworten Wiederbelebung des Schiffstourismus

Die regionalen Wirtschaftsverbände begrüßen die Entwicklung in der Deichstadt. „Die Wiederbelebung des Schiffstourismus in Neuwied ist ein Baustein für die wirtschaftliche Entwicklung der Region“, sagt IHK-Regionalgeschäftsführerin Kristina Kutting. Marion Blettenberg, Vorsitzende des Wirtschaftsforums Neuwied, meint: „Sicherlich wird es eine Zeit dauern, bis der Schiffsanleger an der Deichuferpromenade die Stadt durch Touristen bereichern wird – aber dennoch sollte diese Chance genutzt werden.“ In Gemeinden wie Linz und Andernach, die bereits über einen Flusskreuzfahrtschiff-Anleger am Rhein verfügen, wird der neue Mitbewerber begrüßt. „Wir empfinden weitere Schiffsanleger am Rhein als erwünschte und sinnvolle Bereicherung und Ergänzung“, so der Linzer Stadtbürgermeister Helmut Muthers.

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