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Grünes Licht aus Vettelschoß: Gewerbe in Notscheid darf wachsen

St. Katharinen würde die Einzelhandelsfläche im Gewerbegebiet Notscheid gern vergrößern. Während Linz dagegen ist, hat Vettelschoß den Plan abgesegnet. Foto: Sabine Nitsch

Sabine Nitsch

Vettelschoß. Wenn es nach Vettelschoß geht, könnte St. Katharinen das Gewerbegebiet in Notscheid erweitern. Denn in seiner jüngsten Sitzung hat der Vettelschosser Rat grünes Licht für das Vorhaben gegeben. Allein Gabi Marquardt (SPD) votierte dagegen. Denn die SPD-Frau hat, wie sie auch der RZ gegenüber äußerte, erhebliche Befürchtungen, was die Zukunft der Geschäfte innerorts betrifft, sollte die Ausweisung eines großflächigen Einzelhandels in Notscheid erfolgen.

Zur Erinnerung: St. Katharinen will dem Rewe-Markt ermöglichen, seine Verkaufsfläche von derzeit 1200 Quadratmeter auf 1600 Quadratmeter zu erweitern. Zudem besteht der Wunsch der Kommune, dort zusätzlich einen Aldi-Markt mit einer Größe von 1250 Quadratmetern anzusiedeln. Allerdings kann das Vorhaben nur umgesetzt werden, wenn die Struktur- und Genehmigungsdirektion einen Antrag seitens St. Katharinen auf Zielabweichung für das Gewerbegebiet genehmigt. Und der hat Daniel Heßer vom Planungsbüro ISU zufolge nur eine Chance, wenn die Stadt Linz und Vettelschoß den Plänen von St. Katharinen zustimmen – wobei der Linzer Stadtrat aus Angst vor Kaufkraftverlust das Vorhaben bereits abgelehnt hatte (die RZ berichtete).

In der Sitzung hatte eine Mitarbeiterin des Planungsbüros ISU das Gutachten zur Machbarkeit vorgestellt. Demnach würde bei einer Erweiterung des Gewerbegebiets Notscheid die Kaufkraft minimiert, die zur Rottbitze ins benachbarte NRW abwandere. Allerdings müsste auch der heimische Einzelhandel Einnahmeeinbußen hinnehmen. Für den Penny in Vettelschoß würde das bei einer Erweiterung des Rewe-Markts plus Aldi-Ansiedlung minus 21 Prozent ausmachen, bei einer Ansiedlung des Aldi ohne Erweiterung des Rewe-Markts minus 20,1 Prozent.

Darum herrschte in der FWG eine gewisse Skepsis vor. Letztlich stimmte die Fraktion aber doch zu. Norbert Rohringer sprach von einen Gewerbesteuerverlust für die Ortsgemeinde Vettelschoß durch die prognostizierten Einbußen bei Penny. Auch sei es angesichts des großen Angebotes in unmittelbarer Nähe fraglich, ob dieses Mehr an Versorgung notwendig sei. Die Erhöhung der Kaufkraftbindung in der VG Linz und der Wunsch der Bevölkerung, über zusätzliche ortsnahe Einkaufsmöglichkeiten zu verfügen, überwiege jedoch die Skepsis, begründete Rohringer die Zustimmung der FWG. Ähnlich sah dies auch die SPD. Markus Eulenbach sprach zudem davon, dass es innerhalb der SPD-Fraktion zusätzlich Befürchtungen gebe, das Vorhaben könnte die innerörtlichen Geschäfte wie die Apotheke derart schädigen, dass der Fortbestand gefährdet werde. Diese Gefahr, so Eulenbach, werde unterschiedlich eingeschätzt – wie auch die Auswirkungen auf den Penny-Markt. Aus diesem Grund gebe es auch kein einhelliges Abstimmungsverhalten der SPD, erläuterte er. Die CDU indes begrüßte das zusätzliche Angebot für die Bürger auf der Höhe, teilte Fraktionssprecher Josef Limbach mit.

Willi Knopp, Ortsbürgermeister von St. Katharinen, hatte bereits im Vorfeld die fehlende Kooperationsbereitschaft seitens der Stadt Linz gerügt und sprach unter anderem von einer unberechtigten Blockade, die es bislang in der Verbandsgemeinde Linz bei Planungsvorhaben im Einvernehmen unter den sieben Kommunen noch nicht gegeben habe. Knopp erinnerte zudem daran, dass St. Katharinen die mit Abstand höchste Umlage in der VG Linz zahle. sm

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