Großmaischeid
Großmaischeid: 1500 Narren ziehen Samba tanzend durch den Ort

Brasilianische Farben bringen auch die Narren aus Gladbach nach Großmaischeid. Die Schönheiten können es locker mit den Sambatänzerinnen von der Copacabana aufnehmen.

Großmaischeid. Samba auf den Straßen, heiße Kostüme und qualmende Füße: Beim 2. Großmaischeider Sommerkarneval holte der Spielmannszug Großmaischeid die Copacabana  in den Westerwald.

Sascha Ditscher

Von unserer Mitarbeiterin Angela Göbler

Am Samstag marschierten rund 1500 Sommernarren im Umzug durch den Ort und verwandelten Großmaischeid zum 65. Vereinsgeburtstags mitten im Juni noch einmal in eine Karnevalshochburg. Damit wiederholen die „Cowboys“ eine echte Erfolgsgeschichte: Schon 2010 hatten sie ihren 60. Geburtstag mit der ersten großen Sambasause gefeiert.

Rothäute feiern auch im Sommer ausgelassen mit.

In jedes Sommer-Sambadrom gehört auch ein frohes Blumenkleid.

Brasilianische Farben bringen auch die Narren aus Gladbach nach Großmaischeid. Die Schönheiten können es locker mit den Sambatänzerinnen von der Copacabana aufnehmen.

Ja, es geht schon wieder: Auch, wenn Karneval erst ein paar Wochen her ist, diese Damen brauchen keine Anlaufzeit für ein jeckes Intermezzo.

Die Tollitäten geben den Startschuss: Jetzt darf gebützt werden.

Arme breit, was macht der Kopf? Dank Kopfbedeckung kann die freigiebige Sonn dem Denkapparat nichts anhaben.

Sommerkarneval ohne Piraten? Undenkbar. In ihrer Schaluppe samt Palme bringen diese gut gelaunten Seeleute prächtige Südseestimmung mit in den Westerwald.

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Ursprünglich war die Idee hinter dem Sommerkarneval ganz einfach: Weil die Spielmänner sich in der heißen Karnevalsphase immer geärgert hatten, nicht überall gleichzeitig sein zu können, wollten sie kurzerhand den Karneval zu ihrem Vereinsgeburtstag noch einmal aufleben lassen. „Und im Sommer hat man so viel mehr Möglichkeiten als im kalten Winter“, freut sich der Vereinsvorsitzende Johannes Hörter. Viele andere Vereine scheinen das genauso zu sehen: Rund 70 Gruppen aus der Region mit insgesamt rund 1500 Teilnehmern waren mit von der Partie, darunter nicht nur viele Karnevalsgruppen mit Kamellen und Mottowagen, sondern auch etliche Musikvereine und Spielmannszüge, in luftigen Kostümen und bester Sommerlaune.

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Und auch die Zuschauer waren begeistert: Schon lange vor Abmarsch drängten sie sich am Samstag am Rand der knapp vier Kilometer langen Doppelschleife über die Großmaischeider Straßen. Die Strecke hatten die Spielmänner eigens für den Sommerumzug geplant und verkürzt. Schon gegen Mittag tummelten sich die Sommernarren rund um die Pfarrkirche und das Festzelt in der Ortsmitte, bevor sich der närrische Lindwurm zur typischen Karnevalszeit um 16.11 Uhr in Bewegung setzte. Braun gebrannte Samba-Schönheiten bewegten sich hüftschwingend zu südamerikanischen Rhythmen vorneweg, gefolgt von Fußtruppen, Musikzügen und Karnevalswagen in bunter Mischung. Hippies und Piraten, Mehrjungfrauen, Soldaten und Marienkäfer wuselten mit viel „Helau“ und Bützchen für die Zuschauer über die heißen Straßen Großmaischeids und wieder zurück zum Festzelt. Das verwandelte sich zum tropisch heißen Sambadrom: Bis um 3 Uhr feierten die Sommernarren mit Auftritten von „Timbalando Brasil“, den „Lollies“ und von Großmaischeids Schlagerstar „Mary“ alias Marion Möhlich.

„Die Energie war einfach unglaublich“, lautet das begeisterte Fazit von Spielmänner-Chef Johannes Hörter. „So viele Leute haben friedlich mit uns gefeiert. Es gab keinen Stress, keinen Streit, nur ein tolles Fest voller Freude.“ Toppen kann man das nach Meinung der Spielmänner kaum noch. Aber vielleicht wagen sie zum nächsten Jubiläum ihres Vereins ja eine Wiederholung?

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