Sehr Große Spendenbereitschaft für Windhagener Konvoi - Neustädter Verein leistet 20 000 Euro Soforthilfe
Große Spendenbereitschaft: Das Asbacher Land unterstützt die Ukraine
Der Windhagener Beigeordnete Eberhard Mandel, ebenfalls Präsident des Lions Club Rhein-Wied, packt für die große kooperative Spendensammelaktion mit an.
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VG Asbach. Die Hilfsbereitschaft für die Ukraine ist auch im Asbacher Land groß. Beispielsweise kamen bei einer Spendensammlung in Windhagen viele Kartons voller Hilfsgüter zusammen (wir berichteten). Außerdem unterstützt die Neustädter Aktionsgruppe „Kinder in Not“ die Kleinsten unter den Geflüchteten in der ukrainisch-polnischen Grenzregion mit Medikamenten und machte dafür kurzfristig 20.000 Euro locker. Und: Die Gemeinde Buchholz möchte in der kommenden Ratssitzung einen Sonderfond für Geflüchtete aus dem Kriegsgebiet auflegen.

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Der Windhagener Beigeordnete Eberhard Mandel, ebenfalls Präsident des Lions Club Rhein-Wied, packt für die große kooperative Spendensammelaktion mit an.
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In der vergangenen Woche erreichte der mit Hilfsgütern aus Windhagen beladene 40-Tonner die slowakische Stadt Košice nahe der ukrainischen Grenze, wie der Beigeordnete Eberhard Mandel im Gespräch mit der RZ berichtet. „Die Initialzündung kam vom Bürgermeister“, sagt Mandel über das Engagement von Ortschef Martin Buchholz und fügt hinzu: „Er meinte, als Präsident des Lions Club könnte ich Kontakt zu einem Partnerclub in der Slowakei aufnehmen.“ Kurz darauf war die Kooperation zwischen Windhagen, dem Lions Club Rhein Wied, dem Partnerclub in Košice sowie der Evangelischen Diakonie in der slowakischen Stadt geboren.

„Der Spendenaufruf wurde sehr gut von der Bevölkerung aufgenommen“, freut sich Mandel. Bei der Sammelaktion im Windhagener Forum kamen etwa Decken, Schlafsäcke, Hygieneartikel und Babynahrung zusammen – unterstützt auch von Feuerwehr, DRK Vettelschoß und dem Heimat- und Verschönerungsverein Windhagen, wie Mandel betont. Alles, um die ukrainischen Kriegsflüchtlinge in der Slowakei zu versorgen. „Medizinische Ausstattung haben wir auch in die Ukraine selbst geliefert“, erklärt Mandel.

Ende dieser Woche steht eine weitere Lieferung in Richtung Košice an, wie der Präsident des Lions Club berichtet – dieses mal mit dringend benötigten Lebensmitteln. Drei Transporter habe man mithilfe der Firma Freiberg aus Rottbitze akquiriert, die nun mit Essen und Trinken in die Slowakei fahren. Auch hier war die Spendenbereitschaft der Bevölkerung sowie heimischer Unternehmen wie beispielsweise der Firma Wirtgen enorm, betont Mandel. Alles in allem brauchen sich die Windhagener nicht zu verstecken, was Hilfslieferungen für die Ukraine angeht.

Daneben plant die Gemeinde Buchholz einen Sonderfonds für ukrainische Flüchtlinge anzulegen, wie aus der Sitzungsvorlage für die kommende Gemeinderatssitzung am Montag, 21. März, hervorgeht. „Zur Linderung der ersten Notlage und zum Einkauf der dringend benötigten Artikel ist eine schnelle, unbürokratische finanzielle Unterstützung der Kriegsflüchtlinge notwendig“, formuliert es Ortsbürgermeister Konrad Peuling in der Vorlage. Daher schlägt er dem Rat vor, einen „Sonderfonds zur finanziellen Unterstützung der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine“ einzurichten.

In diesen Tagen werden die Hilfsgüter durch slowakische Organisationen an Flüchtlinge aus der Ukraine verteilt, wie etwa an diese Familie, bei denen die Kartons aus Windhagen angekommen sind.
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Die Aktionsgruppe „Kinder in Not“ ruft derzeit ebenfalls zu Spenden für die Ukraine auf, wie der Verein in einer Pressemitteilung bekannt gibt. „Die Bilder von den unzähligen Müttern und ihren Kindern auf der Flucht haben uns tief bewegt. Schnell war klar, dass wir in dieser humanitären Katastrophe – direkt vor unserer Haustür – unbedingt helfen wollen“, erklärt die Vorsitzende der Aktionsgruppe, Gisela Wirtgen.

Seit vielen Jahren kooperiert „Kinder in Not“ in Sachen Katastrophenhilfe mit dem Verein „LandsAid“, die sich auf den Einsatz in Krisengebieten spezialisiert haben. Claudia Kirschbaum, Pressesprecherin der Aktionsgruppe, berichtet in der Mitteilung: „Ein Anruf bei unserem Kooperationspartner ergab, dass man dort blitzschnell reagiert hatte und ein medizinisches Team bereits auf dem Weg an die polnisch-ukrainische Grenze unterwegs war.“

Zunächst ging es darum, die Erstversorgung für die Geflüchteten aus dem Kriegsgebiet zu leisten. Im zweiten Schritt gilt es, schnell eine solide Struktur für die humanitäre Hilfe in der Ukraine aufzubauen. Mittlerweile gibt es Bestellungen, was benötigt wird. So fehlt es beispielsweise in einem Kinderkrankenhaus in Lwiw an Antibiotika und anderen Medikamenten. „Wir sind in großer Sorge, wie lange die Grenzübergänge noch in ukrainischer Hand sind. Deshalb muss die Hilfe schnell erfolgen“, mahnt Kirschbaum.

Als erste Soforthilfe hat die Aktionsgruppe „Kinder in Not“ bereits 20.000 Euro für medizinischen Bedarf zur Verfügung gestellt. Da aber die Paletten mit Medikamenten und medizinischer Ausstattung teuer sind, ist der Verein auf Spenden für die Unterstützung der von der Katastrophe betroffenen Menschen angewiesen. Kontakt: Aktionsgruppe „Kinder in Not“, Tel. 02683/946 62 80 oder im Internet unter www.kinder-in-not.de

Von unserem Redakteur Daniel Rühle

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