Von unserer Redakteurin Nina Borowski
Martin Hahn (CDU) und Sven Lefkowitz (SPD) machten aber auch keinen Hehl daraus, dass sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind. „Aber es ist eine demokratische Entscheidung, die zu akzeptieren ist“, sagte Lefkowitz am Montag im Gespräch mit der RZ. „Das ist Demokratie“, betonte auch Hahn.
Die CDU hatte bereits für Montagabend ein Treffen angesetzt: „Wir müssen nun beraten, wie wir mit der aktuellen Gemengelage umgehen“, sagte der Unionssprecher. Für Hahn steht außer Frage: „Wir stehen nach wie vor zu unserer Kandidatin.“ Für heute Abend hat auch die SPD ein Treffen anberaumt, in dem das weitere Vorgehen besprochen werden soll. „Auch die SPD hat ihren Kandidaten und zu dem stehen wir“, betonte Lefkowitz. Vor der morgigen Stadtratssitzung wollen die Fraktionen noch mal zusammenkommen. Doch die angekündigte Beigeordnetenwahl wird wohl noch etwas auf sich warten lassen müssen: „Es wäre toll, wenn wir so schnell eine Lösung finden, denn die muss her, da der Stadtvorstand nicht nur mit zwei Personen besetzt sein kann“, unterstreicht der SPD-Mann, sagte aber auch: „Eine Wahl direkt am Mittwoch wäre sehr ambitioniert.“ „Es ist extrem wichtig, dass wir eine schnelle Lösung finden. Wir brauchen einen handlungsfähigen Stadtvorstand“, sagt auch Hahn.
Beigeordneter soll so schnell wie möglich gefunden werden
Die GroKo hat für das weitere Vorgehen verschiedene Optionen: Da bereits zwei Kandidaten im Rennen sind, Michael Mang (SPD) für die SPD und die parteiunabhängige von der CDU nominierte Simone Klein, könnte sich die GroKo auf einen der beiden einigen. Doch einen Rückzug des eigenen Kandidaten deutete keine der Parteien bisher an.
Ob CDU und SPD es zu einer Kampfkandidatur kommen lassen ist fraglich, da das am Ende den Frieden der Großen Koalition gefährden könnte. Eine weitere Möglichkeit wäre damit also ein neuer Kandidat. Doch hierzu wollten die Fraktionssprecher vor den Beratungen innerhalb der Parteien noch keine Stellung beziehen. Oberbürgermeister Nikolaus Roth betonte: „Die halbjährige Vakanz der Stelle macht sich deutlich bemerkbar bei der Erfüllung der Aufgaben. Sie muss nun zügig nachbesetzt werden.“ Die Frage des Kandidaten überlässt er der GroKo: „Ich kann keinem der beiden vorgeschlagenen Kandidaten die Qualifikation absprechen.“