Am schwersten traf es dabei offenbar Hammerstein am Rhein: Wie die Polizei Linz, bei der zwischen 17.40 und 18.30 Uhr mehrere Anrufe eingingen, die sich auf Folgen des Gewitters bezogen, war die B 42 bei Hammerstein für kurze Zeit an einigen Stellen überschwemmt und nicht befahrbar.
Auf der L 252 zwischen Bruchhausen und Unkel blockierten abgebrochene Äste die Fahrbahn. Polizeibeamte konnten sie allerdings zur Seite ziehen und so die Strecke wieder freimachen. „Die Verkehrsteilnehmer verhielten sich in beiden Fällen sehr umsichtig und blieben so lange stehen, bis eine Weiterfahrt gefahrlos möglich war“, lobt die Linzer Polizei in ihrer Mitteilung. In den Dienstgebieten der Polizeiinspektionen Neuwied und Straßenhaus gab es keine vergleichbaren Notsituationen, wie beide Dienststellen auf RZ-Nachfrage bestätigen.
Dabei war die Westerwaldregion durchaus vom Unwetter betroffen. So kam es zwischen 18.30 und 19.30 Uhr auf der A 3 zu sechs Unfällen. „In fast allen Fällen war nicht angepasste Geschwindigkeit bei regennasser Fahrbahn die Unfallursache, wodurch die Unfallverursacher die Kontrolle über ihre Fahrzeuge verloren und überwiegend in die Mittelleitplanke oder gegen andere Fahrzeuge prallten“, meldete die Autobahnpolizei Montabaur.
Bei zwei Unfällen wurden Menschen verletzt. So verlor auf Höhe Oberhaid in Fahrtrichtung Köln zunächst ein Fahrer die Kontrolle über sein Auto und kollidierte mit der Begrenzungsmauer. Er wurde leicht verletzt, sein Wagen musste abgeschleppt werden. Etwas später schleuderte dann eine 28-jährige Fahrerin auf Höhe Montabaur (Fahrtrichtung Frankfurt) mit ihrem Wagen in die Mittelleitplanke. Sie musste von der Feuerwehr aus dem Auto befreit werden und kam mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Durch die Rettungsarbeiten kamen es zu einem sechs Kilometer langen Rückstau.
Vorsorge bei Starkregen: Stadt Neuwied lädt Bürger ein, an Konzept mitzuarbeiten
Die starken Regenfälle der vergangenen Tage haben erneut gezeigt, dass Starkregenereignisse immer wieder – und oft plötzlich – auftreten können und vielerorts für erhebliche Schäden sorgen. Gibt es Wege sich dafür zu wappnen? Die Stadtverwaltung Neuwied meint „Ja“ und erarbeitet daher derzeit ein für die gesamte Stadt gültiges Konzept zur Vorsorge bei Starkregen, wie sie mitteilt. Dafür sind das Stadtbauamt und das beauftragte Ingenieurbüro Björnsen Beratende Ingenieure auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Auf einer eigens dafür eingerichteten Plattform im Internet kann Jeder Problemstellen in der Stadt melden und so mithelfen, diese zu identifizieren. „So lassen sich anschließend Maßnahmen entwickeln, um Vorsorge für zukünftige Ereignisse zu treffen und die Folgen des Starkregens abzumindern“, formuliert die Stadt das Ziel. Zwischenzeitlich wurden die Ortsbegehungen, die für die Erstellung des Starkregenvorsorgekonzepts angesetzt waren, durchgeführt. Aufgrund Corona-bedingter Einschränkungen konnten sich daran – anders als geplant – Bürger nicht beteiligen. Da aber für die Erarbeitung des Konzepts insbesondere die Mithilfe und Erfahrungen der Bürgerinnen und Bürger von großer Bedeutung sind – vor allem in Bezug auf Problemstellen –, möchte das Stadtbauamt nochmals dazu einladen, die entsprechende Internetanwendung zu nutzen. Zudem hat das Stadtbauamt für die Zeit nach den Sommerferien Bürgerworkshops geplant. Auch die sollen Neuwiedern Gelegenheit geben, sich einzubringen. Um das Starkregenvorsorgekonzept noch transparenter zu gestalten, wird derzeit außerdem die entsprechende städtische Internetseite überarbeitet.