Trotz schwieriger Zeiten machen die SWN immer noch Gewinne
Gewinn auch in schwierigen Zeiten: Stadtwerke Neuwied im Krisenmodus

Das Haupthaus der Stadtwerke Neuwied (SWN)

SWN

Drei Jahre im Zeichen diverser Krisen: Die Stadtwerke Neuwied (SWN) blicken auf eine herausfordernde Zeit zurück, erklärte Oberbürgermeister Jan Einig jetzt im Stadtrat – und sie stecken noch immer mittendrin.

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Nach den Einschränkungen der Corona-Pandemie etwa mit Lockdowns und Homeofficepflicht bestimmt in diesem Jahr vor allem die schwierige Energiesituation die Geschäfte des kommunalen Unternehmens. „In der Hafenstraße gehört der Krisenmodus zum Alltag.“

Trotzdem: Die SWN schlossen das Jahr 2021 mit einem Plus von 1,62 Millionen Euro ab, der Überschuss wandert in die Gewinnrücklage der Stadtwerke. Die Eigenkapitalquote liegt bei 39,9 Prozent – ein guter Wert, bei Versorgungsunternehmen ist laut Stadt eine Eigenkapitalausstattung von 30 bis 40 Prozent empfehlenswert.

Die Finanzsituation der Stadtwerke ist solide, betonte Einig. Zig andere Energieanbieter und mittlerweile auch mehrere Stadtwerke in Deutschland sind Pleite gegangen, die SWN machen aber immer noch zumindest einen kleinen Gewinn. „Die Stadtwerke Neuwied sind und bleiben eine Bank der Stadt“, sagte Einig. Bei diesen gehe es nicht um maximalen Profit, und Gewinne werden in der Stadt investiert.

Solide, beständig, verlässlich: So beschrieben eigentlich alle Redner der Ratsfraktionen die SWN – und diese Eigenschaften sind gerade in unsicheren Zeiten wie aktuell besonders gefragt. Sven Lefkowitz (SPD) hob hervor, dass die Situation der SWN besser ist als bei vielen anderen, „das ist ein kleines positives Signal“. Und damit das so bleibt, sei es wichtiger denn je, das Unternehmen zu stärken.

Martin Hahn (CDU) betonte: „In Neuwied müssen die Alarmglocken nicht schrillen“, Wirtschaftlichkeit und soziale Ausgewogenheit würden bei den Stadtwerken zusammenkommen. Positiv hervor hob er die Investition in Projekte zur Energieversorgung. Karl-Josef Heinrichs (FWG) sagte, dass die Stadtwerke nachhaltig agieren und die Zeichen der Zeit erkennen. Als Beispiel nannte er die Investitionen in Fotovoltaikanlagen.

Das begrüßte auch Regine Wilke (Grüne), „die SWN haben die Zeichen der Veränderung erkannt“. Schon heute seien diese eine zukunftsorientierte Dienstleisterin.

Tobias Härtling (Die Linke) dankte den Stadtwerken und ihren Mitarbeitern, formulierte aber auch zwei „vorgezogene Weihnachtswünsche“: Beim Bau von Fotovoltaikanlagen sollte man genau schauen, ob man Freiflächen versiegeln muss. Auch die Nutzung von großen Parkplätzen sei hier denkbar. Und: Wasserstoff sollte stärker in den Fokus gerückt und dafür auch mit anderen Kommunen zusammengearbeitet werden. Letzteres wird bereits getan, bemerkte Jan Einig.

Jutta Etscheidt (Bürgerliste „Ich tu’s“) betonte, „dass wir energieautarker werden und den Ausbau regenerativer Energie stark vorantreiben müssen“. Die Energiegewinnung durch Fotovoltaik steht für sie hier im Vordergrund. Die zurückhaltende Haltung der SWN zum Wasserstoff sei hingegen kurzsichtig.

Für Dietrich G. Rühle (FDP) sind die Stadtwerke ein Flaggschiff, und dass sie es bislang geschafft haben, einen Überschuss zu erwirtschaften, sei „sehr eindrucksvoll“. Anders als andere Energieunternehmen seien diese ortsverbunden und würden hier zum Beispiel direkte Beratung anbieten.

Noch mehr Jahresabschlüsse: Gewinn bei der GSG, Minus bei den SBN

Die Servicebetriebe Neuwied (SBN) schließen 2021 mit einem Minus von 7,15 Millionen Euro ab. Der Stadtrat stimmte zu, dass dieser Betrag zunächst mit dem Gewinnvortrag und im Übrigen mit der allgemeinen Rücklage verrechnet wird.

Die Gemeindliche Siedlungsgesellschaft (GSG) hat 2021 mit einem Jahresüberschuss von 2,11 Millionen Euro abgeschlossen. Eine erfreuliche Entwicklung – eigentlich. Denn letztlich hängt das Plus auch damit zusammen, dass pandemiebedingt nicht alle Vorhaben wie geplant abgeschlossen werden konnten, erklärte Beigeordneter Ralf Seemann.

Der Stadtrat war einstimmig dafür, dass dieser Betrag dem Eigenkapital der Gesellschaft zugeführt werden soll. sem

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