Wie das Gericht am Freitagnachmittag mitteilte, soll die Entscheidung am 20. November um 10 Uhr verkündet werden. Das Rheinbreitbacher Unternehmen hatte die Klage im Januar eingereicht, weil nach seinen Erkenntnissen Nestlé für Babynahrung zwei humane Milch-Oligosaccharide-Moleküle (HMO) verwende. Jennewein stellt diese her und hat sich das Verfahren mehrfach patentieren lassen. Nestlé verletze zwei dieser Patente.
Der neue Eigner von Jennewein, das Biowissenschaftsunternehmen Chr. Hansen, hat unterdessen auf Anfrage bestätigt, dass die Firma und ihre Organisation in Rheinbreitbach bleiben. „Wir planen, mit dem Geschäft zu expandieren, in Wachstum, Mitarbeiter und Produktionsmittel zu investieren sowie neue Möglichkeiten für die Verwendung von HMOs zu erforschen“, teilt Jesper Sig Mathiasen, Vizepräsident bei Chr. Hansen, mit. Auf die Frage, ob auch die geplante neue Produktionsstätte in Bad Hönningen realisiert wird, klingt die Antwort verhaltener: „Die Entscheidung, ob wir zu einem späteren Zeitpunkt ein ganz neues Werk in Bad Hönningen bauen, steht noch aus.“ Momentan ergebe es mehr Sinn, eine existierende Fabrik in Kalundborg in Dänemark für die HMO-Serienproduktion zu nutzen.
Jennewein hatte das Gelände der ehemaligen Artus-Mineralquelle in Bad Hönningen erworben, um dort Europas größte Produktionsstätte für HMO zu bauen. 200 Mitarbeiter sollten dort tätig sein. Der Baubeginn war ursprünglich für 2019 geplant. Simone Wittig