Antje Preußer will mit Kunstwerk an kriegstraumatisierte Kinder erinnern - Summe soll Hilfsorganisation zugutekommen
Gegen das Vergessen von Kriegskindern: Melsbacher Künstlerin versteigert Bronzeskulptur
Künstlerin Antje Preußer aus Melsbach will ihre Bronzeskulptur „The Lost Child“ für den guten Zweck versteigern. Foto: Jörg Niebergall
Daniel Dresen

Die Kriegsgräuel in der Ukraine bewegen auch die Menschen im Kreis Neuwied. Künstlerin Antje Preußer aus Melsbach will insbesondere kriegstraumatisierten Kindern helfen und hat sich deshalb eine besondere Aktion ausgedacht.

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Künstlerin Antje Preußer aus Melsbach will ihre Bronzeskulptur „The Lost Child“ für den guten Zweck versteigern. Foto: Jörg Niebergall
Daniel Dresen

Die Bronzeskulptur eines Kindes mit Teddybär in der Hand ist zwar nur 17 Zentimeter groß, allerdings verbirgt sich hinter diesem Kunstwerk eine mächtige Botschaft: Die von Krieg traumatisierten Kinder dieser Welt sollen nicht vergessen werden. Das ist der Hintergrund zum Kunstwerk „The Lost Child“ von Antje Preußer, die in Melsbach den Kunsthandwerksbetrieb „Kleine Zementerei“ seit dem Jahr 2015 führt. Bereits seit Kindertagen konnte sich die gelernte Zahnarzthelferin für das Modellieren von Skulpturen begeistern. Schließlich „beknetete“ die Autodidaktin ihren Mann, sie zu unterstützen und eine Werkstatt in ihrem Haus einzurichten.

Besonders gefragt sind Büsten von Haustieren

Sie begann ihr Kunsthandwerk mit Auftragsarbeiten zu Gedenksteinen für Haustiere. Das war laut Preußer nach einer gewissen Zeit allerdings „zu traurig“. Mittlerweile hat sie sich für lebensgroße Kopfbüsten von Haustieren spezialisiert, die zum Teil auch als Urne für Tierbestattungen verwendet werden. „Im Moment bin ich auch sehr beschäftigt mit Miniaturen von Hunden und Katzen, die nach Foto modelliert und lebensecht angemalt werden“, verrät Preußer. Ihre Werke bietet sie in ihrem Onlineshop an und in Gärtnereien in der Region. Durch Facebook und via Mund-zu-Mund-Propaganda werden Kunstinteressierte und Tierfreunde auf ihr Angebot aufmerksam.

Nachdem ihr Mann im vergangenen Jahr Geld für die vom Krieg geplagte Ukraine gespendet hatte, wollte sie auch auf besondere Art und Weise aktiv werden. So schuf sie die Bronzeskulptur „The Lost Child“, um diese für den guten Zweck bis zum 20. Mai zu versteigern. Das Mindestgebot soll 300 Euro betragen. Bis zu 30 Stunden Arbeit stecken in der von Preußer modellierten Skulptur auf dem Betonsockel, deren leerer Blick die verzweifelte Frage aufwirft „Was mache ich jetzt?“. Gegossen wurde das Unikat bei Kai Pelikan Metallguss in Bendorf. Der Skulptur-Erlös soll laut Preußer Organisationen wie beispielsweise dem Deutschen Kinderhilfswerk zugutekommen.

Kontakt

Wer Interesse hat die Bronzeskulptur „The Lost Child“ zu ersteigern, kann sich diese nach vorheriger telefonischer Absprache in der Talstraße 23 in Melsbach anschauen: Tel. 0151 18959011.

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