Es hat fünf Schenkel und zeigt dennoch ein Kreuz: Das aus karbonisiertem Holz gestaltete schwarze Kreuz trägt den Titel „Hoffnung“. Im großen Garten des Hauses der Stille, frei zugänglich, ist mit dem Kreuz ein weiterer spiritueller Verweilplatz entstanden, teilt der Freundes- und Förderkreis (FFK) mit.
FFK bezuschusst Kurse
Dieser unterstützt das Haus der Stille als Ort des Rückzugs aus einem hektischen und lauten Alltag, der allen Interessierten offen steht: mit Ausstattung wie Möbeln und Kunst, die die Qualität des Zentrums steigern, mit Investitionen in die Kommunikation und indem er mit 40 Prozent die Kursbeiträge für Menschen bezuschusst, die sich eine Teilnahme sonst nicht leisten könnten.
Zu dem Geburtstagsfest waren knapp 100 Menschen vorbeigekommen. Über diesen Ausdruck der Verbundenheit ist Vorsitzende Dagmar Auberg besonders glücklich. Nach einer Andacht im Garten überbrachte Kirchenrat Eckart Schwab die Gratulation von Präses Thorsten Latzel. „Es ist wichtig, dass es Orte gibt, die uns an die heilsame Kraft der Stille erinnern und an denen wir das Hören auf Gott einüben können. Vielen Dank, dass Sie diesen Ort für andere bewahren und die Menschen hier so herzlich empfangen und begleiten“, sagte er.
Austausch ist Mitgliedern wichtig
Sich über spirituelle Lebenswege auszutauschen und Gemeinschaft zu teilen, liegt den FFK-Mitgliedern am Herzen: So war der Nachmittag erfüllt von gemeinsamem Singen, am Piano begleitet von Maria Petker, Gesprächen bei sommerlichen Köstlichkeiten und von Bühneninterviews mit vier Personen, die dem FFK vor Kurzem, vor Langem und als Paar beigetreten sind. Ob neue Berufswahl oder anderer Lebensstil: Sie erzählten auf berührende Art, wie die Stille im Haus der Stille ihr Leben so verändert hat, dass sie diese auch anderen Menschen ermöglichen möchten. Insgesamt zählt der von 21 Personen gegründete Verein inzwischen 380 auf ganz Deutschland verteilte Mitglieder. Sie unterstützen das Haus der Stille jedes Jahr mit mehreren zehntausend Euro, berichten die Veranwortlichen stolz.
Das Holzkreuz mit der innovativen Grundform hat der Chiemgauer Bildhauer Franz Xaver Angerer geschaffen. Es ist nach oben, zum Himmel hin, offen – so hatte es der Künstler in dem Baum gesehen, dessen Stamm sich nach oben hin teilte. Mit dieser Öffnung ist das christliche Kernsymbol neu interpretiert. Denn meist zeigt das Kreuz den daran genagelten sterbenden Mann Jesus von Nazareth. Pfarrerin Irene Hildenhagen, Leiterin des Hauses der Stille, enthüllte es zusammen mit Dagmar Auberg und leitete dann für alle Gäste eine meditative Körperübung an, um mit dem offenen Kreuz vertraut zu werden. Angerer ist seit mehr als 40 Jahren für seine raumgreifenden Skulpturen bekannt, die markante Punkte in der Landschaft setzen; so hat er in Bayern auch öffentliche Aufträge realisiert.
Weitere Infos gibt es unter www.haus-der-stille.ekir.de