Nach Trennung von Prima Hotels
Gastronomischer Neuanfang in der Deichwelle Neuwied
Das Team des "Bistro 7-Welle" hat den Betrieb in der Deichwelle Neuwied aufgenommen: Die Pächter Rosita und Ali Aslani (rechts) und ihr Mitabeiter Rashid Sheikh Ali (links) wollen mit ihrem gastronomischen Angebot die Badegäste überzeugen. Svenja Kurz (2. von links), die Verwaltungsleiterin der Deichwelle, freut sich über die Wiederbelebung des Bistros.
Daniel Dresen

Seit Jahren sind die Badegäste der Deichwelle Neuwied unzufrieden mit dem gastronomischen Angebot. Nach langem Streit haben die alten Pächter das Familienbad verlassen. Nun wollen erfahrene Gastronomen mit neuer Speisekarte die Besucher überzeugen.

Bei den Verantwortlichen und Badegästen der Deichwelle herrscht nach jahrelangen Querelen spürbare Erleichterung: Seit Februar wird das gastronomische Angebot im Familienbad von neuen Pächtern geführt.

Rückblick: Nach Zahlungsrückständen und Defiziten bei der Sauberkeit hatte die Deichwelle den Pachtvertrag mit dem damaligen Betreiber des Gastronomiebereichs „Schlemmermaxx“, der Prima Hotels Management GmbH, fristlos gekündigt. Mehrfach hatte das Gesundheitsamt des Landkreises Neuwied das Bistro wegen Hygienemängeln zeitweise geschlossen.

Es kam zu einem Rechtsstreit zwischen der Deichwelle und den Prima Hotels am Landgericht Koblenz, den die Neuwieder Badbetreiber im vergangenen Sommer gewannen. Nach Richterspruch aus Koblenz sollten die Prima Hotels den Gastrobereich bis zum Jahresende 2024 geräumt haben.

Termin mit Gerichtsvollzieherin geplant

Da diese zunächst keine Anstalten gemacht hätten, habe die Deichwelle einen Termin mit einer Gerichtsvollzieherin für Ende Januar geplant, berichtet Svenja Kurz, die Verwaltungsleiterin der Deichwelle, unserer Zeitung. Zwischen Weihnachten und Neujahr wurden die Prima Hotels dann doch aktiv und räumten den Bereich.

„Es war dennoch unglücklich, denn wir hatten Ferienzeit und damit erhöhte Besucherzahlen. Wenn Sie dann keine Gastronomie mehr haben, ist das für mich gefühlt ein Nachtreten“, so Kurz. Die Nachricht über das endgültige Aus der Prima Hotels in der Deichwelle habe auf den Social-Media-Kanälen für positive Resonanz gesorgt, berichtet Svenja Kurz. So groß war die Unzufriedenheit bei den Gästen über den Pächter, der seit November 2021 das Bistro leitete. 

Gastronomen aus dem Kreis Ahrweiler übernehmen den Betrieb

Nach Wochen des Leerstands herrscht seit Anfang dieses Monats wieder reges Treiben im Bistro. Der Name „Schlemmermaxx“ ist Geschichte, unter dem Ehepaar Ali und Rosita Aslani kehren Badegäste nun im „Bistro 7-Welle“ ein. Die Gastronomen betreiben seit dem Jahr 2018 die Heidestube am Flugplatz Bad Neuenahr-Ahrweiler. Bis zur Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 waren sie auch die Pächter der Gastronomie im Freizeitbad Twin in Bad Neuenahr und im Thermalbad Bad Bodendorf. Nun wollen sie die Erfahrungen ihres Familienbetriebs nutzen, um den Ruf des Deichwelle-Bistros zu verbessern. „Wir haben gehört, dass die Gastronomie hier nicht so gut läuft, und haben uns dann beworben“, sagt Ali Aslani im Gespräch mit unserer Zeitung.

„Von der Qualität und den Preisen her waren die Gäste bei uns zufrieden. Wir wissen, was die Leute haben wollen.“
Ali Aslani, neuer Pächter des Bistros in der Deichwelle Neuwied 

Mit Sauberkeit und einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis wollen die Aslanis nun die Besucher der Deichwelle überzeugen. Angeboten wird klassisches Fast Food wie Burger, Schnitzel, Bratwurst, Pizza und Flammkuchen. Gereicht werden aber auch Salate mit Thunfisch oder Champignons. Als Neuheit preisen Aslanis Kebabspieße mit Pommes frites und Salat an. Die Speisekarte soll um monatlich wechselnde Gerichte ergänzt werden. „Von der Qualität und den Preisen her waren die Gäste bei uns zufrieden. Wir wissen, was die Leute haben wollen“, berichtet Ali Aslani von den ersten Gästerückmeldungen. Bier gibt es im Bistro vom Fass, außerdem werden Cocktails angeboten.

Zu Stoßzeiten im Bad wollen sie mit acht Personen den Betrieb im Bistro schmeißen. „Wir arbeiten Hand in Hand. Für uns ist es eine spannende Herausforderung“, betont Rosita Aslani über das Engagement in Neuwied. Die Familie kennt die Freizeiteinrichtung bereits als Badegäste. Die Aslanis wüssten zu schätzen, dass anders als in anderen Gemeinden in den Ausbau des Schwimmbads investiert werde. Vonseiten der Deichwelle ist man zufrieden, wie die neuen Pächter die Aufgaben angenommen haben. „Sie sind sehr engagiert und haben Spaß an der Sache. Wir haben ein gutes Gefühl“, sagt Verwaltungsleiterin Svenja Kurz. 

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