Rengsdorf-Waldbreitbach 
Ganztagsbetreuung: VG steckt viel Geld in Grundschulen
Die Braunsburgschule, die Grundschule in Anhausen, bekommt einen großzügigen Mensa- und Küchenbereich, um dem stufenweisen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab dem Schuljahr 2026/27 beginnend mit der ersten Klasse gerecht zu werden.
Daniel Dresen

Der Ausbau von Grundschulen und Kitas in der VG Rengsdorf-Waldbreitbach verschlingt mehrere Millionen Euro. VG-Bürgermeister Hans-Werner Breithausen gibt einen Überblick, welche Projekte kurz vor dem Abschluss stehen und welche angestoßen werden. 

In der VG Rengsdorf-Waldbreitbach gibt es sieben Grundschulen und 15 Kitas. Einige Standorte werden derzeit ausgebaut, um dem Bedarf an Plätzen gerecht zu werden. In Bonefeld und Hardert werden die beiden Kita-Gebäude gerade um jeweils 20 Plätze erweitert. Sie fassen nach Abschluss der Baumaßnahmen in diesem Sommer 70 beziehungsweise 60 Plätze. Gesamtkosten von circa 2,1 Millionen Euro entstehen. Der Eigenanteil beträgt etwa 950.000 Euro, den Rest der Kosten tragen das Land Rheinland-Pfalz und der Kreis Neuwied. Die bisherige „Schulhüpfer“-Gruppe in Rengsdorf hat dann als Provisorium im Kitazweckverband Rengsdorf ausgedient und soll zum August aufgelöst werden, berichtet VG-Bürgermeister Hans-Werner Breithausen. Die meisten Kinder der Gruppe gingen direkt in die Grundschule, nur eines müsse an einen anderen Kita-Standort wechseln, erklärt Michaela Neumann, VG-Sachbearbeiterin im Fachbereich Schulen und Kindertagesstätten.

Rüscheid bekommt einen Kita-Anbau für rund 1,1 Millionen Euro

Auch im Einzugsgebiet des Kita-Zweckverbands Kirchspiel Anhausen soll sich etwas tun. Die Kita in Rüscheid bekommt für rund 1,1 Millionen Euro einen zweigeschossigen Anbau, der 30 zusätzliche Kita-Plätze ermöglichen soll. Während der Bauphase wird das Dorfgemeinschaftshaus in Rüscheid als Provisorium genutzt. Es soll zeitnah bezogen werden. „So soll der größte Schwung der Warteliste abgefangen werden“, erklärt Breithausen. 18 Plätze sollen im Dorfgemeinschaftshaus zur Verfügung stehen. Der Bauantrag für die Erweiterung des Kita-Gebäudes, das bisher 50 Plätze fasst, sei bereits gestellt. „Dann sind wir auch in diesem Bereich für die nächsten Jahre sehr gut aufgestellt“, meint der VG-Chef.

Ab September 2025 insgesamt 1330 Kita-Plätze in der VG Rengsdorf-Waldbreitbach

Auch das Ersatzneubauprojekt in Waldbreitbach gegenüber dem Kita-Bestandsgebäude sei seit dem ersten Spatenstich im November 2024 „gut angelaufen“. Für rund 4,8 Millionen Euro entsteht eine Kita mit 90 Plätzen, die bisher auf das alte Gebäude und eine Containerlösung verteilt sind. Waldbreitbachs Ortsbürgermeisterin Monika Kukla äußerte sich vor wenigen Wochen optimistisch, dass die Bauarbeiten womöglich bis zum Jahresende fertig sein könnten. „Für die Kleinsten sind wir auf einem sehr guten Weg, um den Bedarf abzudecken“, so Breithausen. Seit der Fusion der beiden VGs Rengsdorf und Waldbreitbach im Jahr 2018 sei die Zahl der Kita-Plätze um rund 250 Plätze gestiegen, betont Neumann. Ab September wird es insgesamt 1330 Plätze geben. „In vielen Kitas wird frisch gekocht, das ist sehr attraktiv für Eltern“, so die Kita-Sachbearbeiterin. Die Personalausstattung an den 15 Standorten, die in Trägerschaft einzelner Ortsgemeinden, Zweckverbände, der katholischen Kita gGmbH oder der evangelischen Kirche sind, ist nach Auskunft von VG-Chef Breithausen so, „dass es funktioniert“. Notbetreuungen seien die Ausnahme.

„Wir müssen abwarten, ob die Nachfrage nach dem Ganztagsangebot überhaupt so groß ist.“
Michaela Neumann, VG-Sachbearbeiterin im Fachbereich Schulen

An fünf der sieben Grundschulen muss die VG hinsichtlich des stufenweisen Rechtsanspruchs auf eine Ganztagsbetreuung ab dem Schuljahr 2026/27 beginnend mit dem ersten Schuljahr das Raumangebot noch ausbauen. In Rengsdorf und Anhausen werden ein großzügiger ein Mensa- und Küchenbereich eingerichtet. Letzteres Schulgebäude soll zudem erweitert werden. Die Grundschule in Melsbach bekommt auf dem Schulhof einen Bungalow für die Übermittagsbetreuung. In Breitscheid und Niederbreitbach wird der Schulhof neu gestaltet. Die Schulen in Melsbach und Breitscheid befinden sich in Trägerschaft der jeweiligen Ortsgemeinde. Alle Maßnahmen im Sinne des Ganztagsförderungsgesetzes verursachen Kosten in Höhe von 2 Millionen Euro, der Eigenanteil beträgt rund 300.000 Euro. „Danach sind die Schulen auch gut aufgestellt“, so Breithausen. Seit Jahren bieten die Grundschulen in der VG bereits freiwillige Betreuungsangebote an, betont Neumann. „Wir müssen abwarten, ob die Nachfrage nach dem Ganztagsangebot überhaupt so groß ist“, so die Sachbearbeiterin. Auch VG-Chef Breithausen sieht die Grundschulen gut gerüstet, was die Ganztagsbetreuung betrifft. In der Regel reiche den Eltern auf dem Land eine Betreuung bis 14 Uhr aus, berichtet Neumann.

„Wir sind froh, dass wir alle Schulleiterstellen besetzt haben, die waren teilweise vakant.“
VG-Bürgermeister Hans-Werner Breithausen über die Personalsituation an den Grundschulen

Was die Personalsituation an den Grundschulen angeht, herrscht in der VG Erleichterung. „Wir sind froh, dass wir alle Schulleiterstellen besetzt haben, die waren teilweise vakant“, berichtet Breithausen. Die sieben Grundschulen besuchen 1066 Kinder. Bis zum Schuljahr 2027/28 sollen die Schülerzahlen steigen, danach sinken sie wieder. „Es werden dann keine Schulräume leer stehen“, so Breithausen. Für die Finanzierung der Investitionen im Bereich Schule nimmt die VG laut Haushaltsplan 2025 einen Kredit von rund 1 Million Euro auf.

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