Neuwied
Fürst zu Wied: Unerwartet mit 53 Jahren verstorben [Update]
Fürst zu wied

Carl Fürst zu Wied ist im Alter von 53 Jahren verstorben. Foto: Archiv

Archiv

Neuwied. Völlig überraschend ist in der Nacht zum Donnerstag Carl Fürst zu Wied im Neuwieder Marienhaus-Klinikum gestorben. Vermutlich erlag das Oberhaupt der traditionsreichen Fürstenfamilie einem Herzinfarkt. Friedrich August Maximilian Wilhelm Carl Fürst zu Wied, wie der Fürst mit vollem Namen heißt, wurde  53 Jahre alt. Er hinterlässt Ehefrau Isabelle Prinzessin von Isenburg aus Birstein, zwei Söhne und eine Tochter. Neuer Fürst dürfte der jetzt 15-jährige Maximilian sein. Noch unbestätigte Todesursache ist Herzinfarkt. Verstorben ist er letztlich im Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied, in das er aber wohl erst in der Nacht eingeliefert worden ist.

[Update] Mit großer Betroffenheit haben der Neuwieder Landrat Rainer Kaul und Oberbürgermeister Nikolaus Roth die Nachricht vom von Carl Fürst zu Wied aufgenommen. Er verstarb im Alter von 53 Jahren plötzlich und unerwartet.

Oberbürgermeister Nikolaus Roth sprach von einem „schweren Schock“. Er erinnerte an die Verdienste des Fürsten und hob hervor, dass er sich stets in der Verantwortung für seine Heimatstadt gesehen und auf vielfältige Weise für Neuwied und die Bürgerinnen und Bürger engagiert habe. Den regelmäßigen Kontakt und die von Vertrauen geprägte persönliche Zusammenarbeit mit Carl Fürst zu Wied habe er sehr geschätzt, betonte der Oberbürgermeister und fügte hinzu: „Neuwied verliert einen guten Freund und einen großen Förderer.“ In dieser schweren Zeit gelte sein Mitgefühl der Familie des Verstorbenen.

Landrat Kaul, der zugleich auch für die Bürgermeister der Verbandsgemeinden sprach, würdigte ihn als einen engagierten und verdienstvollen Menschen, der in Stadt und Kreis Neuwied und auch darüber hinaus große Verdienste erworben hat: „Er stand für Bürgernähe. Diese dokumentierte er u.a. durch hohe Präsenz in den Gemeinden des Landkreises. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit und seine Menschlichkeit“, erklärte Kaul, „werden wir sehr vermissen. Wir alle sind Carl Fürst zu Wied zu tiefem Dank verpflichtet und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren und trauern mit der Familie.“

„Die große Bandbreite seines Wirkens belegten verschiedene Funktionen u.a. in Naturschutz- und Umweltverbänden. Nach dem Tod seines Vaters Friedrich-Wilhelm Fürst zu Wied im Jahr 2000 wurde er Vorsitzender des Naturpark-Rhein-Westerwald, der rund 5/6 des gesamten Kreisgebietes umfasst“, hebt Kaul, der als Stellvertretender Vorsitzender des Naturpark Rhein-Westerwald auch auf diesem Sektor eng mit Carl Fürst zu Wied zusammengearbeitet hat, hervor. Das Engagement im Naturschutz fand auch überregional höchste Anerkennung.

Noch vor wenigen Tagen war Carl Fürst zu Wied zum Sprecher aller rheinland-pfälzischen Naturparke gewählt worden. Darüber hinaus war er seit 2001 Kreisjagdmeister und Vorsitzender des Kreisjagdbeirats.

Werner Zupp, der Pfarrer der Marktkirchengemeinde, war von der Fürstenfamilie am frühen Morgen in das Marienhaus-Klinikum St- Elisabeth gerufen worden. Dorthin hatten Rettungssanitäter und Notarzt Carl Fürst zu Wied in der Nacht gebracht. Zupp segnete den Verstorbenen, sprach noch im Krankenhaus mit der Familie ein Gebet und war später auch im Schloss, um Trost zu spenden. Selbst sichtlich erschüttert sprach der Seelsorger gegenüber der RZ von einer „dramatischen Situation“. Für die Stadt, aber auch für die Marktkirchengemeinde sei der Tod des Fürsten ein „riesiger Verlust“. Carl Fürst zu Wied war der Gemeinde sehr eng verbunden, wurde dort getauft und konfirmiert. seit dem Jahr 2000 Mitglied des Presbyteriums der Marktkirche, unterstützte die Gemeinde unter anderem finanziell bei der Sanierung der Orgel. Nach eigenem bekunden wollte der Fürst weiterhin seine Zeit „in den Fortbestand und das Gedeihen meiner Gemeinde“ investieren. Pfarrer Zupp wird die Trauerfeier leiten, die wahrscheinlich einen ähnlichen Ablauf wie die des im Jahr 2000 verstorbenen Vaters von Carl Fürst zu Wied haben.

Top-News aus der Region