Vogelmist oder auch Moos: Wenn die Photovoltaikanlage verschmutzt ist, nutzt eine Firma aus Raubach inzwischen auch Roboter, um die Flächen zu reinigen. Doch nicht in jedem Einzelfall ist eine Reinigung per Roboter möglich, manchmal wird noch ein Mitarbeiter gebraucht. Angefangen hatte Ströder aus Raubach auch mit der Solaranlagenreinigung per Hand (unsere Zeitung berichtete), doch das hat einen großen Nachteil.
Aus Erfahrung berichtet Tim Maur, Mitarbeiter bei Ströder, dass er bereits Photovoltaikanlagen auf Dächern kennengelernt habe, die „15 bis 20 Jahre“ nicht gereinigt worden seien. Wie verschiedene Internetquellen bestätigen und auch Tim Maur betont, ist bei einer massiven Verschmutzung mit einem Leistungsverlust von 20 Prozent zu rechnen. Neben der manuellen Reinigung nutzt das Unternehmen nun auch die Robotik, um die Flächen akkurat zu säubern.
Schlaue Sensorik der Roboter
Für den Reinigungsprozess erfolgt üblicherweise der Anschluss des Roboters an einen Hauswasseranschluss, zwischengeschaltet wird eine Osmoseanlage und Pumpe zur Versorgung mit aufbereitetem Wasser. Für die Reinigung wird der Roboter, der rund 80 Kilogramm wiegt, per Steiger aufs Dach gehoben. Ein Mitarbeiter steuert den Roboter für die Reinigung schließlich per Fernbedienung. Sensoren verhindern, dass der Roboter abrutscht und vom Dach fällt. In Ausnahmefällen kann man den Roboter auch ausschalten, doch das ist meistens nicht nötig: „Ansonsten ist die Sensorik schlau genug, dass da nichts passieren kann“, sagt Tim Maur.
Für die Reinigung fährt der Roboter über die verschmutzten Flächen auf der Solaranlage, während vorn und hinten Bürsten rotieren. Die Fahrgeschwindigkeit richtet sich danach, wie verschmutzt die Stellen sind: „Bei leichter Verschmutzung kann man den Roboter schneller laufen lassen, bei schwerer langsamer. So rotieren die Bürsten häufiger an derselben Stelle, damit alles abgeht“, erklärt Maur. Bei fast allen Verschmutzungen sei dies auch der Fall, bloß Flechten, eine Lebensgemeinschaft aus einem Pilz und einem Partner wie Grünalgen oder Cyanobakterien. „Das bekommt man einfach nicht ab, es muss gezielt behandelt werden“, so Maur. Hier werde manuell eine entsprechende Bürste eingesetzt, es wird also händisch nachgearbeitet. Eine hohe Luftfeuchtigkeit fördert etwa die Bildung von Flechten.

Eine hohe Reinigungsgeschwindigkeit
Ein großer Vorteil durch die Reinigung per Roboter ist die höhere Geschwindigkeit. Laut Maur schaffen Mitarbeiter es, 100 Quadratmeter Photovoltaikfläche mit der Hand in zwei bis drei Stunden zu reinigen. „Der Roboter braucht für 1000 Quadratmeter durchschnittlich vier Stunden“, schätzt Maur, pro Stunde sind es mit dem Roboter somit 200 bis 300 Quadratmeter.
Nach und nach möchte Ströder das Reinigungsgeschäft mit den Robotern ausweiten. Unter der Marke Ströder vertreibt das Unternehmen Reiniger, für das Dienstleistungsgeschäft wurde die Marke Strauer gegründet. „Langfristig verfolgen wir mit Strauer die Vision einer deutschlandweiten Spezialreinigungsmarke im Franchise-Modell“, so Maur.
Roboter auf den Westerwälder Holztagen zu sehen
Besucher der Westerwälder Holztage in Oberhonnefeld-Gierend auf dem Gelände der Firma van Roje können den Reinigungsroboter am Stand von Strauer Spezialreinigung am 28. und 29. Juni in Aktion sehen, wie das Unternehmen aus Raubach mitteilt.

Photovoltaikanlage für mehr Ertrag säubern
Die Firma Ströder Reinigungstechnik erklärt die Hintergründe und gibt Anwendungstipps für die Reinigung von Photovoltaikanlagen. Der Ertragsverlust durch Schmutz ist nicht zu unterschätzen.