Oberhonnefeld-Gierend wird mangels Planflächen kein Mitglied
Für Gewerbegebiete wird Zweckverband gegründet: Nur Oberraden und Linkenbach vertreten
Zwischen dem Gelände der Kreisabfalldeponie und er Ortslage Oberraden im Hintergrund soll das neue Gewerbegebiet entstehen. Foto: Jörg Niebergall
Jörg Niebergall

Oberraden/Linkenbach. Die Corona-Krise verzögert auch die Planungen für zwei neue Gewerbegebiete im Kreis. Die Rede ist zum einen von dem Vorhaben der Linkenbacher, auf ihrer Gemarkung zwischen der A 3 und ICE-Trasse und der Ortsgemeinde Oberhonnefeld-Gierend größere Flächen für Gewerbebetriebe auszuweisen. Zum anderen ist eine Fläche zwischen der Kreisabfalldeponie und der Ortsgemeinde Oberraden gemeint, wo Letztere etwas Vergleichbares, wenn auch kleiner dimensioniert in die Tat umsetzen möchte.

Während der Ortsgemeinderat in Oberraden noch vor der pandemiebedingten Absage aller kommunalpolitischen Sitzungen tagte und den notwendigen Beschluss für das Planverfahren fasste, blieb das dem Gremium in Linkenbach bis heute verwehrt. Wie die RZ von Ortsbürgermeister Achim Hoffmann erfuhr, tagt der Rat am 3. Juni. „Dann werden wir die gleichen Beschlüsse fassen, wie es die Oberradener bereits getan haben“, erklärt Hoffmann. Und diese zielen neben dem Aufstellungsbeschluss für das geplante Gewerbegebiet auch auf die Gründung eines Zweckverbandes hin, der für alle weiteren Planungsschritte das Sagen haben wird. Allerdings beschränken sich dessen Befugnisse ausschließlich auf die Gewerbegebiete, so Achim Braasch, Ortsbürgermeister von Oberraden. Mitglieder werden die Ortsgemeinden Linkenbach und Oberraden sein, repräsentiert durch gewählte Vertreter. Auch ein Vorsitzender des Verbandes wird dann noch zu bestimmen sein. Einen Termin für die Gründung des Zweckverbandes gibt es noch nicht.

Der Wunsch der Oberhonnefelder, ebenfalls im Zweckverband mitreden und dort Gemeindeinteressen direkt vertreten zu können, hat sich hingegen nicht erfüllt. Ortsbürgermeister Oliver Weihrauch hätte eine Mitgliedschaft gern gesehen, da er und seine Ratskollegen vor allem die ins Auge gefasste Trasse für die Ortsumgehung (B 256) nicht gefährdet sehen möchten. Denn beide Gewerbegebiete der Nachbarkommunen würden in irgendeiner Weise an der Wunschtrasse liegen. Dabei scheiterte die Mitgliedschaft der dritten Kommune an rechtlichen Vorgaben. Sowohl die Verwaltung in Puderbach als auch die in Rengsdorf mussten die Aufnahme der Oberhonnefelder versagen, da die Ortsgemeinde mit keiner einzigen Fläche im Plangebiet für die beiden geplanten Gewerbegebieten vertreten ist. „Da die Bauplanungshoheit bei den Ortsgemeinden liegt, kann der Zweckverband nur aus Linkenbach und Oberraden bestehen, um überhaupt planen zu können“, erklärt Achim Braasch.

Mit dem Aufstellungsbeschluss im Rücken sind die Verantwortlichen in Oberraden erst in die Lage versetzt worden, mit Grundstückseignern zu verhandeln, die noch von der Ortsgemeinde anvisierte Flächen besitzen. Des Weiteren erneuert Braasch auch noch einmal seine Versicherung in Richtung der Nachbarn in Oberhonnefeld-Gierend: „Die Flächensicherung für das Straßenbauvorhaben kommt wie vorgesehen. Wir machen da mit Blick auf die Ortsumgehung Oberhonnefeld keine Verhinderungsplanung.“

Von unserem Redakteur Ralf Grün

Top-News aus der Region