Sie heiratete Sally Bodenheimer. In der Pogromnacht 1938 zerstörten Nazis das Geschäft. Die Täter deportierten ihren Mann in das Konzentrationslager Dachau. Zu ihrem Schutz schickte Herta Heim ihre Kinder Edith (6), Hilde (11) und Kurt (13) nach Holland. Sie wurden aber bald in die KZs Bergen-Belsen und Westerborg verschleppt, von dort nach Theresienstadt.
Inzwischen war Herta Heim ebenfalls nach Theresienstadt deportiert worden. Da die Nationalsozialisten auch ihren Mann Sally dorthin gebracht hatten, war die Familie für kurze Zeit dort zufällig wieder vereint.
Doch im August, beziehungsweise September 1944 ermordeten die Nazis ihren Ehemann Sally und ihren Sohn Kurt, damals 15 Jahre alt, in Auschwitz. Zur Erinnerung an beide verlegte der Deutsch-Israelische Freundeskreis „Stolpersteine“ vor dem früheren Haus an der Engerser Straße.
Herta Heim und ihre beiden Töchter überlebten das KZ, an Leib und Seele tief traumatisiert. 1946 nahm die Familie ihres Schwagers die drei in den Vereinigten Staaten auf. Herta Heim lebt heute in einem Altenheim im Staat New Jersey. Dank einer großen, liebvollen Familie, einem großen Freundeskreis und vielen Hobbys feiert sie ihren runden Geburtstag in bewundernswerter Frische.
1980 besuchte sie ihre Heimatstadt Neuwied, zu der sie den Kontakt nie ganz verloren hat. Neuwied gratuliert ihr von Herzen und wünscht ihr alles erdenklich Gute.