Seit 2023 ist die Verbandsgemeinde (VG) Rengsdorf-Waldbreitbach Trägerin zweier Bäder: Neben dem Wiedtalbad in Hausen hat sie damals die Trägerschaft des Freibads Rengsdorf von der Ortsgemeinde übernommen. 980.000 Euro hat das die VG gekostet. Da der Bäderbetrieb ein Verlustgeschäft ist, ist im Haushaltsplan 2024 der VG für beide Freizeiteinrichtungen ein Verlustausgleich von 1,3 Millionen Euro eingeplant – 300.000 Euro mehr als noch im Vorjahr. Während der Freibadsaison 2023 besuchten 36.856 Menschen das Freibad Rengsdorf. Im Wiedtalbad waren es im selben Zeitraum 13.919 Freibadbesucher plus 3728 weitere Gäste, die wegen des verregneten Sommers den zusätzlich geöffneten Hallenbadbereich aufsuchten.
Ein Jahr nach der Übernahme vereinheitlicht die VG nun die Eintrittspreise in beiden Bädern für die Freibadsaison, die ab Mitte Mai beginnen soll. Insbesondere für Gäste des Wiedtalbads wird der Besuch in den Sommermonaten teurer. Nach Jahren der Preisstabilität sieht sich die VG zu diesem Schritt gezwungen. „Es ist alles überschaubar“, sagt Werner Eidenberg, Technischer Leiter der kommunalen Betriebe der VG.
Übersicht über die neuen Preise
So zahlen Erwachsene ab diesem Jahr in beiden Bädern für eine Tageskarte 5 Euro. Das bedeutet für Gäste des Wiedtalbads einen Aufschlag von 1 Euro. Jugendliche zahlen künftig 4 Euro (bisher 2,70 Euro im Wiedtalbad, 3 Euro im Freibad Rengsdorf). Kinder im Alter zwischen 6 und 15 Jahren kosten 3 Euro (bisher 2 Euro im Wiedtalbad). Der Eintritt für Kinder unter 6 Jahren wird auf 1 Euro festgesetzt. Durch diese Maßnahme fällt der bisherige freie Eintritt für Kinder unter 4 Jahren im Freibad Rengsdorf weg.
Außerdem gelten in beiden Bädern einheitliche Kurzbadezeitpreise (ab 17.30 Uhr beziehungsweise 90 Minuten vor Schließung): Erwachsene 3 Euro, Jugendliche 2 Euro, Kinder (0 bis 15 Jahre) 1 Euro. Das Gruppenkartenangebot im Wiedtalbad fällt weg. Stattdessen gibt es nun auch im Freibad Rengsdorf Familienkarten: Ein Erwachsener mit maximal drei Kindern zahlt in jedem Bad 9 Euro, zwei Erwachsene mit maximal drei Kindern müssen 13 Euro berappen. Für die Wiedtalbad-Besucher bedeutet dies jeweils ein Aufschlag von 2 Euro.
Stärker zur Kasse gebeten werden auch vor allem die Nutzer von Zehnerkarten im Wiedtalbad: Erwachsene Gäste zahlen 10 Euro mehr (45 Euro), jugendliche Gäste 12 Euro mehr (35 Euro) und Kinder zwischen 6 bis 15 Jahren 8 Euro mehr (25 Euro). Im Freibad Rengsdorf wiederum müssen nur jugendliche Zehnerkartennutzer einen Aufschlag zahlen: in Höhe von 10 Euro.
Auch bei der Dreißigerkarte müssen die Wiedtalbesucher tiefer in die Tasche greifen: Erwachsene zahlen 3 Euro mehr (95 Euro), Jugendliche 15 Euro mehr (75 Euro) und Kinder zwischen 6 und 15 Jahren 14 Euro mehr (60 Euro). Im Freibad Rengsdorf müssen lediglich die Jugendlichen ebenfalls 15 Euro drauflegen. Eidenberg weist darauf hin, dass die Tickets aber weiterhin nur in dem jeweiligen Bad genutzt werden können, über dessen Onlineticketshop sie im Vorfeld auch gekauft wurden.
Kostenermittlung für Sanierung
Derzeit laufen in beiden Bädern die Vorbereitungen auf die Freibadsaison. So werden beispielsweise in Hausen gerade die Böden der Außenbecken gestrichen. Im Wiedtalbad könnte es die letzte Freibadsaison vor der geschätzt 15 Millionen Euro teuren Sanierung des Bads sein, die im Laufe des Jahres 2025 anvisiert ist. „Das Ingenieurbüro ist im Moment dabei, die zu erwarteten Kosten zu ermitteln. Außerdem muss noch eine Vergleichsrechnung zwischen der Sanierung und einem kompletten Neubau aufgestellt werden“, berichtet Eidenberg.
Letztere verlangen die Fördermittelgeber. Vom Land Rheinland-Pfalz sind der VG mindestens 3 Millionen Euro in Aussicht gestellt worden. Die Aussicht auf Bundesmittel ist nach dem dritten Förderantrag wohl als eher gering einzuschätzen. Eine Entscheidung steht allerdings noch aus. Von Berlin nach Hausen würden maximal 6 Millionen Euro fließen. Sicher sind hingegen 2 Millionen Euro von der Else-Schütz-Stiftung.
Für rund 15 Millionen Euro soll das Wiedtalbad in Hausen saniert werden. Damit einhergeht die Umgestaltung des Außenbereichs. Nun steht fest, dass das bisherige Nichtschwimmerbecken zur Liegefläche umgebaut wird.Freibadbereich wird während Sanierungsmaßnahme abgespeckt: Wiedtalbad in Hausen verliert ein Außenbecken