Der Beigeordnete der Verbandsgemeinde (VG) Linz, Michael Schneider, fasst die Zahlen für das Freibad Linz in wenigen Worten zusammen: „Die Saison war schlecht! Insgesamt sind in diesem Jahr etwas mehr als 16.000 Besucher ins Bad gekommen – also noch einmal etwa 2000 weniger als im vergangenen Jahr.“ 2022 waren es noch etwa 28.000 Besucher. Für den Rückgang gibt es – neben dem relativ schlechten Wetter in den ersten Monaten der Saison – einen Grund: Seit dem vorigen Jahr steht der Bereich für Kleinkinder nicht mehr zur Verfügung. „Hier stehen Sanierungsarbeiten an, die mit erheblichen Kosten verbunden sind. Entsprechende Machbarkeitsstudien werden derzeit angefertigt. Bis zur Umsetzung kann aber noch einige Zeit vergehen. Familien, die auch kleinere Kinder haben, die noch nicht schwimmen können, kommen so eher nicht in unser Bad“, sagt Schneider.
Eine recht positive Bilanz zieht Ortsbürgermeister Holger Drees aus Straßenhaus für das Naturschwimmbad in Niederhonnefeld. „Das Naturschwimmbad hat seine treuen Besucher – die kommen durchaus auch, wenn das Wetter nicht so gut ist“, sagt er. Die Abrechnung ist noch nicht fertig, aber alles deutet darauf hin, dass die Zahlen auf dem Niveau der vergangenen Jahre liegen. Die neu eingerichtete Seilschaukel dürfte dazu beigetragen haben, dass das Bad so beliebt ist.
Zum Start der Saison gab es in Urbach neben dem oft regnerischen Wetter noch weitere Hindernisse: Es fehlte ein Pächter für den Kiosk, und auch bei der Besetzung der Beckenaufsicht gab es Engpässe. Ortsbürgermeister Gert Winkelmeier startete mit dem Gemeinderat und dem Verein der Urbacher Freibadfreunde eine Initiative, die eine Öffnung zunächst nur an Wochenendtagen ermöglichte. Dank des Einsatzes von 30 ehrenamtlichen Helfern aus Urbach und Nachbarorten war die Saison dann aber doch noch recht erfolgreich.
„Neben viel Arbeit hat das auch sehr viel Spaß gemacht, weil sich Menschen aus der Nachbarschaft neu kennengelernt haben und aufeinander verlassen konnten“, erzählt Winkelmeier. Insgesamt konnten in der Saison etwa 2390 Personen, darunter auch Teilnehmer von Schwimmkursen und Aquafit-Aktivitäten begrüßt werden.
Die Schwimmabteilung der TuS Dierdorf unterrichtete unter anderem Kinder im Schwimmen. Das gute Badewetter im Spätsommer sorgte dafür, dass sich die Zuzahlungen im geringen vierstelligen Bereich hielten – ein Novum für das Freibad. Aber die Saison ist in Urbach noch nicht ganz beendet: Am Samstag, 12. Oktober, von 11 Uhr bis 17.30 Uhr findet das Hundeschwimmen statt. Geimpfte Hunde können dann für einen geringen Eintrittspreis ins Wasser. Die Suche nach einem Kioskbetreiber für das kommende Jahr geht weiter.
Auch in Oberbieber ist man durchaus zufrieden mit dem Verlauf der Saison. „Natürlich waren die Besucherzahlen in den ersten Monaten nicht optimal, bei dem guten Wetter im August haben wir dann aber wieder gut aufgeholt“, sagt Georg Klare, Sprecher der Bürgerstiftung, die das Bad seit diesem Jahr betreibt. Auch in Oberbieber wurden viele Schwimmkurse angeboten. Gerade in Zeiten, in denen immer weniger Menschen schwimmen können, ist das sehr wichtig. Besonders dankbar ist man in Oberbieber für das Engagement vieler Helfer, die dafür gesorgt haben, dass Badeaufsicht, Kasse und Kiosk stets besetzt waren.
Das Freibad Rengsdorf zählte in diesem Jahr 35.973 Badegäste – knapp 900 weniger als im vergangenen Jahr. In Hausen kamen mit 18.095 Besuchern sogar etwa 1400 mehr Gäste als im vergangenen Jahr. Das dürfte daran liegen, dass nun das Hallenbad während der kompletten Freibadsaison wieder geöffnet war.
Der technische Werkleiter Werner Eidenberg sagt: „Die Freibadsaison für beide Bäder verlief für uns zufriedenstellend, die Besucherzahlen waren über die Saison hinweg relativ gleichbleibend, anders als im vergangenen Jahr, als das Wetter in den Sommerferien zu wünschen übrig ließ.“ In beiden Bädern kommt ein digitales Buchungssystem zum Einsatz, das von den Gästen gut angenommen wird.
Auch bei der Deichwelle in Neuwied machte sich das Wetter bemerkbar: „Durch die ungünstige Witterung im Sommer war das Freibad leider so schwach besucht wie im letzten Jahr, sprich, wir bewegen uns auf demselben Niveau wie 2023. In Zahlen bedeutet das, dass wir weniger als 20.000 Besucher hatten“, sagt Michael Krose, Geschäftsführer der Deichwelle in Neuwied. Der Vorteil der Kombination aus Frei- und Hallenbad macht sich allerdings deutlich bemerkbar. Dort wurden nämlich weitere 60.000 Tickets verkauft – und viele Besucher, die das Hallenbad nutzen, schwimmen bei entsprechender Wetterlage auch draußen.
Nach dem Ende der vorigen Saison war eigentlich befürchtet worden, dass der Wasserpark Feldkirchen in diesem Jahr nicht mehr betrieben werden könnte. Es fand sich dann aber doch eine Lösung – und die sorgte dafür, dass hier, wie schon im vorigen Jahr, knapp 8000 Besucher gezählt wurden. Unter dem Strich also eine etwas durchwachsene, aber nicht wirklich schlechte Saison für die Freibäder des Kreises.