Buchholzer Rat berät über das Bohren eines Brunnens für das Projekt in Griesenbach
Fragen über Fragen zum Bürger-Garten in Buchholz: Wo soll das Wasser herkommen?
Die Wassersituation am Bürger-Garten in Buchholz-Griesenbach beschäftigt den Gemeinderat. Foto: Michael Möhlenhof
Michael Möhlenhof

Buchholz. Vor nicht allzu langer Zeit wurde in Buchholz-Griesenbach ein Bürger-Garten errichtet, in dessen 15 Parzellen ein jeder Pächter sein Gemüse anbauen kann. Doch in einem heißen Sommer ist die Frage der Bewässerung eine spannende, weiß Ortsbürgermeister Konrad Peuling. Daher wendete er sich mit einer Lösung an den Gemeinderat.

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Der Vorschlag lautet, eine Brunnenanlage auf dem Gelände zu bauen. Diese müsse jedoch zuerst ordnungsgemäß beantragt werden, so Peuling. Dies dürfe aber nicht die Ortsgemeinde tun, sondern ein vorlageberechtigter Ingenieur. Bedeutet: Der Rat müsste einen Planer für 4500 Euro beauftragen, der die wasserrechtliche Genehmigung für 400 Euro Bearbeitungsgebühr einholt. Das Bohren eines Brunnens würde darüber hinaus dann etwa 5000 Euro kosten, kündigte Peuling an.

Bauhof muss im Hochsommer mehrmals täglich Wasser ranschaffen

„Darf da überhaupt gebohrt werden?“, fragte Robert Kuhn (FWG). Er stellte die wirtschaftliche Sicht in den Vordergrund. Allein mit der Bohrung komme das Wasser nicht nach oben, die Kosten für eine Handpumpe kämen noch hinzu. Außerdem wollte er wissen, bevor eine Ausgabe getätigt wird, ob es sich überhaupt lohne für die 15 Parzellen einen Brunnen zu bauen. Ortschef Peuling betonte, dass der Bauhof an Sommertagen zwei bis drei Mal mit zwei vollen Tanks Wasser zum Bürger-Garten bringt. Der Bedarf sei schon da.

Für Werner Marnett (CDU) gab es zu viele offene Fragen. „Gibt es eine Wassergarantie? Schafft eine Handpumpe das je nach Brunnentiefe überhaupt? Und muss die Ortsgemeinde das Wasser überhaupt zur Verfügung stellen?“, stellte Marnett in Frage. Der zuständige Beigeordnete Ulrich Dammann sagte, in den Nutzungsvereinbarungen der Pächter mit der Ortsgemeinde stehe, dass man für Wasser zu sorgen habe. Eine Kündigung dieser Nutzungsvereinbarung sei möglich, „wenn sich die Ortsgemeinde außer Stande sieht, dieser Aufgabe nachzukommen“.

Zahlt die Allgemeinheit für fetten Blumenkohl von zehn Personen?

Die Erste Beigeordnete Stefanie Klör sprach sich dafür aus, den Brunnen für die Menschen, die dort ihr Gemüse anbauen, zu bohren. Doch Helmut Muß (CDU) meinte: „Wir haben auch eine Verpflichtung gegenüber den Bürgern, die keine Parzelle im Gemeinschaftsgarten haben.“ Schließlich bezahle man Brunnen und Wasser mit Steuergeldern aller Bürger. „Salopp gesagt: Die Allgemeinheit sorgt dafür, dass zehn Leute einen fetten Blumenkohl bekommen“, pflichtete Marnett bei.

Im Rat ergab sich kein deutliches Bild. Otto Hambuch (FWG) mahnte: „Wenn der Brunnen nachher trocken ist, haben wir ihn in den Wind gesetzt.“ Und Bürgermeister Peuling brachte mögliche Folgekosten für Wartung und anderes ins Gespräch. Am Ende verwies der Rat dieses Thema in den Ausschuss, welcher auf Vorschlag von Ulrich Dammann formlos mit den Parzellenpächtern nach Lösungen suchen soll.

Von Daniel Rühle

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