Raubach – Der finanzielle Spielraum der Gemeinde Raubach ist überaus knapp. Deshalb hat der Rat jetzt eine Prioritätenliste aufgestellt, in welcher Reihenfolge er die Wünsche zu erfüllen versucht. Ganz oben steht dabei die Entwicklung des Ortskerns. Dazu zählt vor allem auch der mögliche Umzug der Feuerwehr in die Lagerhallen der ehemaligen Werkstatt „Eckma“.
Auf der Liste folgt die Wiederbelebung des Gebäudes „Mahlert“. Erst auf Platz 3 kommt die Neugestaltung des Kirchenvorplatzes, die damit de facto weit herausgeschoben ist. Denn das „Lido“-Gebäude soll nach Willen des Rates vorgezogen werden, falls sich die Eigentümerfamilie einigt und Entgegenkommen signalisiert. Wie Ortsbürgermeister Harry Hachenberg ausführte, sei dies bislang allerdings nicht der Fall. Daher könne die Gemeinde aktuell nur auf die Verkehrssicherungspflicht für das desolate Gebäude hinweisen. Der Eigentümer habe auch zugesagt, die rückwärtige Eisentreppe abzubauen und Kellereingänge sowie eine Tür zuzumauern.
Diskussionen gab es in der Sitzung vor allem über die angedachte neue Heimstätte der Feuerwehr. CDU-Fraktionssprecher Fritz Herbert Fritsch wollte an die Umsetzung der „Eckma-Lösung“ noch nicht so recht glauben. „Wir haben uns für unsere Feuerwehr starkgemacht, und das gefällt denen in Puderbach nicht“, meinte er. Und Axel Weiber (SPD) merkte an, dass der Umzug eine doppelte Belastung für die Gemeinde sei. Schließlich müsse sie den Abriss eines Gebäudeteils übernehmen statt ein Grundstück zur Verfügung zu stellen und würde außerdem den Mieter Feuerwehr für das aktuelle Gebäude verlieren. Dennoch waren sich die Ratsmitglieder einig, dass die Feuerwehr oberste Priorität genießt. Der Verbandsgemeinde müsse signalisiert werden, dass die Lösung gewollt ist. „Wenn die Wehr jetzt nicht dran kommt, dann nie“, meinte Fritsch.
Hachenberg zeigte sich in diesem Zusammenhang außerdem zuversichtlich, dass die Abrisskosten durch Eigeneinsatz von Feuerwehrleuten gedrückt werden können. Aufgeben wollte der Ortsbürgermeister auch das Projekt Kirchenvorplatz nicht. Wenn ganz Raubach anpacke, müsste etwas zu machen sein – und sei es über mehrere Jahre, glaubte er. Weiber dagegen sprach von einer „Vision“. „Ohne Moos nichts los. Ich bezweifle, dass wir das alleine umsetzen können.“ (Ulf Steffenfauseweh)