Perfektes Flair am Silvesterabend: Es ist schon eine Weile her, dass die Tourist-Info der Stadt zur Deich-Fackelwanderung zum Jahreswechsel eingeladen hatte. Mal hatte Corona der beliebten Aktion einen Strich durch die Rechnung gemacht, mal lag es an den Umbauarbeiten des Deichvorgeländes.
Teilnehmergruppe bunt gemischt
Der Andrang am Dienstag war groß, als Deichführer Wilhelm-Josef Zenger und Ehefrau Mechthilde die ersten Mitwanderer im Deichinformationszentrum begrüßten. Einige Anmeldungsunklarheiten wurden schnell aus dem Weg geräumt, wer da war und mitwandern wollte, wurde mit Begrüßungstrunk und Fackel bedacht und war dabei.
Ob das junge Mädchen aus Berlin, die Ortsvorsteherin von Altwied oder eingefleischte Deichkennerinnen aus Meinborn – die 40-köpfige Teilnehmergruppe war bunt gemischt. Schnell wurde den Fackelwanderern klar: Mit Zengler hatte man für den Silvesterabend einen echten Informationsprofi engagiert, der nicht nur die Geschichte des Deiches lebhaft präsentierte, sondern auch das ein oder andere historische Schmankerl zum Besten gab. Nach anfänglichen Problemen beim Entzünden der Fackeln setzte sich der Tross in Richtung Deichkrone in Bewegung, akustisch gestört nur von den etwas verfrüht abgeschossenen Raketen und Böllern.
Deichführer bot ein Rundumprogramm
Erbaut 1928 bis 1931 auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Robert Krups, hat der Deich in den vergangenen 90 Jahren den Stadtkern wohl vor der ein oder anderen Hochwasserkatastrophe bewahrt. Beim Erreichen des Pegelturmes hatte sich leider die Mehrzahl der Fackeln von ihrer eigentlichen Bestimmung verabschiedet. Doch der guten Stimmung der Teilnehmer tat das keinen Abbruch.
Krups-Denkmal, historische Häuserfassaden, Hochwassermarkierengen und die Technik an den Deichtoren – Zengler bot das vollkommene Rundumprogramm, ohne das Zeitfenster von 90 Minuten auszudehnen. Und wenn es nicht ganz so windig und kühl gewesen wäre, hätte sich so mancher der Beteiligten noch den Jahreswechsel am Deich gefallen lassen.