Auf dem ehemaligen Kann-Gelände sollen Wohnungen, Hotel und Stadthalle entstehen
Facelift für ehemaliges Kann-Gelände: Linz bekommt ein neues Gesicht
Günter Klockner erläutert bei strömenden Regen was auf den Gelände geplant.
Sabine Nitsch

Linz bekommt im Osten, an der Einmündung der L 251/L 253 (Asbacher Straße), ein neues Gesicht. Auf dem rund 90.000 Quadratmeter großen ehemaligen Gelände der Firma Kann-Baustoffe, sollen nicht nur Wohnhäuser und Wohnungen entstehen, sondern Linz soll dort auch eine neue Stadthalle bekommen. Angedacht ist außerdem, dass die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Linz dort ein neues Domizil erhalten könnte und sogar ein kleines Hotel ist auf dem Gelände denkbar.

Lesezeit 3 Minuten

„Sobald Baurecht geschaffen ist, werden wir mit den Bauarbeiten beginnen. Gespräche mit den Schützen laufen bereits“, kündigt der Geschäftsführende Gesellschafter der MK Immobiliengruppe, Günter Klockner, im Gespräch mit unserer Zeitung an. Ende 2022, so der Plan, könnte es losgehen. Die Wohnbebauung könnte dann 2024 in weiten Teilen fertiggestellt sein, meint er. „Parallel dazu soll auch die Stadthalle entstehen. MK Immobilien ist der Bauherr, die Stadt würde die Halle mieten“, umreißt er das Vorhaben. Auf rund 50 Millionen Euro schätzt er das gesamte Investitionsvolumen.

Damit tut sich für Linz eine Perspektive auf, nachdem das Hotel Weinstock, das über den letzten großen Saal verfügte, in dem 400 Besucher Platz fanden, endgültig seine Türen geschlossen hat. Die Stadthalle ist zu klein für Großveranstaltungen. Mitglieder des Stadtrates hatten vor diesem Hintergrund bereits die Forderung nach dem Bau einer neuen Halle in den Raum gestellt.

Außerdem will der Landesbetrieb Mobilität (LBM) an der Einmündung der L 251/L 253 einen Kreisverkehr bauen. Der Anlass: Der Sternerbach und der Rennenberger Bach fließen durch Bachbauwerke unter dem Kreuzungsbereich. Diese Bauwerke sind so marode, dass über kurz oder lang damit gerechnet werden muss, dass im Kreuzungsbereich die Straße einbricht. Der Sternerbach verläuft auch verrohrt unter dem ehemaligen Kann-Gelände. Eigentlich sollte mit dem Bau des Kreisels längst begonnen werden. „Es bestand noch Klärungsbedarf mit der MK Immobiliengruppe im Hinblick auf den Sternerbach“, erläutert Klockner „Der auf dem Areal verrohrte Bach wird jetzt in Teilen Richtung Hang verlegt und offen gelegt“, erläutert der Investor, der den Bach eigentlich gar nicht freilegen wollte, die Lösung. „Mein Architekt Peter Schmitz hat jedoch eine ansprechende Planung vorgelegt. Es entsteht auch ein kleiner Teich“, umreißt er, was jetzt geplant ist. Über den neuen Kreisel soll auch eine Zufahrt auf das neu überplante Kann-Gelände erfolgen.

Bis es so weit ist, bleibt noch viel zu tun. Die ehemaligen Produktionshallen wurden bereits abgerissen und dem Erdboden gleichgemacht. „Das ehemalige Verwaltungsgebäude steht unter Denkmalschutz und bleibt erhalten. Davor soll ein Platz entstehen, wo sich die Leute treffen können. Ins Gebäude sollen wieder Büros einziehen“, so Klockner. Die in Richtung Müllumladestation angrenzenden Gebäude werden noch abgerissen. Auf dem Areal soll die Stadthalle entstehen. Der Charme der Lösung: Oberhalb ist Platz für 250 Parkplätze. Die Einfahrt zur Stadthalle würde in Richtung Müllumladestation erfolgen. Im Einbahnstraßenverkehr könnte der Verkehr über den Kreisel abfließen. Auf rund 20.000 Quadratmetern in Richtung Innenstadt sollen 15 000 Quadratmeter Wohngebäudefläche entstehen, aufgeteilt auf 50 Einfamilienhäuser und 6 Mehrfamilienhäuser im Hangbereich. „Die Häuser werden in ökologischer Bauweise als KfW-Effizienzhäuser gebaut. Die Flachdächer der Einfamilienhäuser werden begrünt. Das neue Viertel wird über Blockheizkraftwerk mit Energie versorgt“, kündigt der Investor an. Das ganze Areal habe, wie auch die Stadt Linz, „riesiges Entwicklungspotenzial“, meint Klockner, der sich deshalb auf dem Gelände am Hang, vis à vis der neuen Stadthalle, auch ein kleines Hotel vorstellen kann. „Etwa 30 Betten wären denkbar, für Wanderer, Besucher von Veranstaltungen in der Stadthalle und Touristen. In Linz fehlen Hotelbetten“, ist er sicher. Auf dem oberen Teil des Areals, Richtung Müllumlagestation, sieht Klockner Gewerbe. Interessenten gebe es schon.

Von unserer Reporterin Sabine Nitsch

Top-News aus der Region