„Dieser Abend ist eine erneute Einladung an alle Bürger, sich einzubringen“, stimmte Ortsbürgermeister Martin Buchholz die rund 60 erschienenen Bürger auf die Arbeit der kommenden Monate ein, bevor Roland Kohler (Grüne) auf die Analyse der Uni Kaiserslautern blickte und den Status quo des Entwicklungskonzepts erläuterte. „We have a dream“, fasste er das Konzept in einem Satz zusammen. Das Ziel sei auch schon abgesteckt worden: „Die Lebensqualität für alle Generationen soll nachhaltig verbessert werden.“
„Die Gemeinde kann nur den Rahmen stellen, die Bürger müssen ihn mit Leben füllen.“
Lothar Köhn (CDU), Ansprechpartner für eine Arbeitsgruppe, betont, dass die Gestaltung der Zukunft gemeinsam erfolgen muss.
Mit im Boot ist seit dem vergangenen Jahr die Agentur Entra Regionalentwicklung. Andrea Zerotzki-Talevski, Bereichsleiterin der Agentur, stellte die Ergebnisse der Bürgerbefragung vor, die in den nächsten Tagen auf der Internetseite der Gemeinde Windhagen im Detail nachgelesen werden können. Das Thema ÖPNV, das hohe Verkehrsaufkommen, Ortsbildgestaltung, Lärmbelästigung, demografischer Wandel, aber auch die Themen regenerative Energien oder soziale Infrastruktur hätten sich als Aufgabenstellungen herauskristallisiert. Vor dem Hintergrund der Analyse der TU Kaiserslautern, der Fragebogenauswertung und vieler Diskussionen auf kommunalpolitischer Ebene – auch in der Lenkungsgruppe – wurden vier Handlungsfelder formuliert, die jetzt in einzelnen Arbeitsgruppen zusammen mit den Bürgern behandelt werden sollen.
“Siedlungsentwicklung" ist ein weites Feld
Ganz oben steht das Thema „Siedlungsentwicklung – strukturell und nachhaltig planen“. Die Arbeitsgruppe steht unter Leitung von Wolfgang Probandt (Gemeinsam – Bürger für Windhagen). Er umriss kurz, was darunter zu verstehen ist: „Es geht um die Schaffung von generationengerechtem Wohnraum, die Entwicklung eines städtebaulichen Gesamtkonzepts, die attraktive Ortskerngestaltung, aber auch um das Thema Leerstand und ähnliches.“ Dem Themenkomplex „Infrastruktur zielgerichtet ausbauen und bewirtschaften“ hat sich Thomas Stumpf (SPD) angenommen. ÖPNV sowie der ruhende und fließende Verkehr fallen in dieses Ressort, ebenso wie die langfristige Sicherung von bevölkerungsnahen Infrastrukturen wie medizinische Versorgung oder Einzelhandel.
Heinz Joachim Bösing ist Ansprechpartner der Arbeitsgruppe „Wirtschaftsstruktur und Standortsicherung zukunftsfähig entwickeln“. Hier gehe es unter anderem um eine bessere Verzahnung von Politik und Wirtschaft sowie um die Sicherung und Weiterentwicklung der regionalen Wirtschaft, erläuterte er.
Zusammenhalt lässt vielerorts zu wünschen übrig
Die vierte Arbeitsgruppe bearbeitet das Themenfeld „Soziales und kulturelles Dorfleben aktivieren“. Hier ist Lothar Köhn (CDU) Ansprechpartner. „Die Gesellschaft braucht soziale Kontakte, soziale Beziehungen und soziale Bezugspunkte“, umriss er seine Arbeitsgruppe. Der Zusammenhalt lasse vielerorts derzeit zu wünschen übrig, vor allem, weil viele Zugezogene noch keinen Anschluss an die Dorfgemeinschaft gefunden hätten. „Dabei ist das Bedürfnis dabei zu sein, bei den meisten sehr groß. Das stellt sich raus, wenn man auf sie zugeht. Im sozialen Zusammenhalt liegt die größte Chance für die Gemeinde, die Lebensqualität zu steigern“, so Köhn.
Jetzt seien die Bürger in Windhagen gefordert, das Konzept umzusetzen. „Die Gemeinde kann nur den Rahmen stellen, die Bürger müssen ihn mit Leben füllen“, schwor Köhn auf die gemeinsame Gestaltung der Zukunft in allen vier Arbeitsgruppen ein.