Nach erster Bestandsaufnahme und Fragebögen sollen nun Arbeitsgruppen aktiv mitgestalten
Es geht um die Zukunft von Windhagen: Bei „Wenten 2040“ sind jetzt die Bürger gefordert
Rund 60 Bürger sind zur Infoveranstaltung zu „Wenten 2040“ erschienen. Hier stellten sich die einzelnen Arbeitsgruppen vor, die die konkrete Zukunft des Ortes erarbeiten sollen – unter Beteiligung möglichst vieler Bürger.
Sabine Nitsch

Windhagen. Wie soll die Zukunft von Windhagen mit seinen 16 Ortsteilen, die sich über gut 13 Quadratkilometer erstrecken, aussehen? Darüber macht sich der Gemeinderat seit 2019 unterstützt durch die Experten der Technischen Universität (TU) Kaiserslautern Gedanken. Ein kommunales Entwicklungskonzept unter dem Motto „Wenten 2040“ wurde erarbeitet. Nun durften die Bürger mitgestalten.

Anregungen, Infos, Austausch: Darum geht es bei „Wenten 2040“ zur zukunftsfähigen Weiterentwicklung Windhagens.
Sabine Nitsch

Die Mitarbeiter der TU hatten zunächst eine Bestandsaufnahme vorgelegt, in der die Stärken und Schwächen des Ortes analysiert wurden. Auch die Bürger wurden im Rahmen einer Fragebogenaktion schon befragt (wir berichteten). Eine Lenkungsgruppe wurde ins Leben gerufen. Jetzt geht es an die aktive Gestaltung der Zukunft. Dies geht nur mit dem Engagement der Windhagener Bürger, die nun ins Forum eingeladen waren, nicht nur um weitere Ideen einzubringen, sondern vor allem um sich für eine der Arbeitsgruppen zu entscheiden.

Rund 60 Bürger sind zur Infoveranstaltung zu „Wenten 2040“ erschienen. Hier stellten sich die einzelnen Arbeitsgruppen vor, die die konkrete Zukunft des Ortes erarbeiten sollen – unter Beteiligung möglichst vieler Bürger.
Sabine Nitsch

„Dieser Abend ist eine erneute Einladung an alle Bürger, sich einzubringen“, stimmte Ortsbürgermeister Martin Buchholz die rund 60 erschienenen Bürger auf die Arbeit der kommenden Monate ein, bevor Roland Kohler (Grüne) auf die Analyse der Uni Kaiserslautern blickte und den Status quo des Entwicklungskonzepts erläuterte. „We have a dream“, fasste er das Konzept in einem Satz zusammen. Das Ziel sei auch schon abgesteckt worden: „Die Lebensqualität für alle Generationen soll nachhaltig verbessert werden.“

„Die Gemeinde kann nur den Rahmen stellen, die Bürger müssen ihn mit Leben füllen.“

Lothar Köhn (CDU), Ansprechpartner für eine Arbeitsgruppe, betont, dass die Gestaltung der Zukunft gemeinsam erfolgen muss.

Mit im Boot ist seit dem vergangenen Jahr die Agentur Entra Regionalentwicklung. Andrea Zerotzki-Talevski, Bereichsleiterin der Agentur, stellte die Ergebnisse der Bürgerbefragung vor, die in den nächsten Tagen auf der Internetseite der Gemeinde Windhagen im Detail nachgelesen werden können. Das Thema ÖPNV, das hohe Verkehrsaufkommen, Ortsbildgestaltung, Lärmbelästigung, demografischer Wandel, aber auch die Themen regenerative Energien oder soziale Infrastruktur hätten sich als Aufgabenstellungen herauskristallisiert. Vor dem Hintergrund der Analyse der TU Kaiserslautern, der Fragebogenauswertung und vieler Diskussionen auf kommunalpolitischer Ebene – auch in der Lenkungsgruppe – wurden vier Handlungsfelder formuliert, die jetzt in einzelnen Arbeitsgruppen zusammen mit den Bürgern behandelt werden sollen.

“Siedlungsentwicklung" ist ein weites Feld

Ganz oben steht das Thema „Siedlungsentwicklung – strukturell und nachhaltig planen“. Die Arbeitsgruppe steht unter Leitung von Wolfgang Probandt (Gemeinsam – Bürger für Windhagen). Er umriss kurz, was darunter zu verstehen ist: „Es geht um die Schaffung von generationengerechtem Wohnraum, die Entwicklung eines städtebaulichen Gesamtkonzepts, die attraktive Ortskerngestaltung, aber auch um das Thema Leerstand und ähnliches.“ Dem Themenkomplex „Infrastruktur zielgerichtet ausbauen und bewirtschaften“ hat sich Thomas Stumpf (SPD) angenommen. ÖPNV sowie der ruhende und fließende Verkehr fallen in dieses Ressort, ebenso wie die langfristige Sicherung von bevölkerungsnahen Infrastrukturen wie medizinische Versorgung oder Einzelhandel.

Heinz Joachim Bösing ist Ansprechpartner der Arbeitsgruppe „Wirtschaftsstruktur und Standortsicherung zukunftsfähig entwickeln“. Hier gehe es unter anderem um eine bessere Verzahnung von Politik und Wirtschaft sowie um die Sicherung und Weiterentwicklung der regionalen Wirtschaft, erläuterte er.

Zusammenhalt lässt vielerorts zu wünschen übrig

Die vierte Arbeitsgruppe bearbeitet das Themenfeld „Soziales und kulturelles Dorfleben aktivieren“. Hier ist Lothar Köhn (CDU) Ansprechpartner. „Die Gesellschaft braucht soziale Kontakte, soziale Beziehungen und soziale Bezugspunkte“, umriss er seine Arbeitsgruppe. Der Zusammenhalt lasse vielerorts derzeit zu wünschen übrig, vor allem, weil viele Zugezogene noch keinen Anschluss an die Dorfgemeinschaft gefunden hätten. „Dabei ist das Bedürfnis dabei zu sein, bei den meisten sehr groß. Das stellt sich raus, wenn man auf sie zugeht. Im sozialen Zusammenhalt liegt die größte Chance für die Gemeinde, die Lebensqualität zu steigern“, so Köhn.

Jetzt seien die Bürger in Windhagen gefordert, das Konzept umzusetzen. „Die Gemeinde kann nur den Rahmen stellen, die Bürger müssen ihn mit Leben füllen“, schwor Köhn auf die gemeinsame Gestaltung der Zukunft in allen vier Arbeitsgruppen ein.

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