Waren daran früher ausschließlich Schausteller aus der Stadt und der näheren Umgebung beteiligt, kamen in den vergangenen Jahren vermehrt auch Anbieter aus etwas größerer Entfernung. In Neuwied gibt es laut Veranstalter Meyer nicht mehr genügend Schausteller, die die Kirmes allein stemmen könnten. Dank reisebereiter Kollegen sei die im Vergleich zur Pfingstkirmes überschaubare Fläche aber im gewohnten Rahmen gefüllt.
Auch wenn die Corona-Pandemie der Branche zu schaffen gemacht hat, hätten die meisten Unternehmen sie laut Meyer gut überlebt: „Ähnlich wie für die Gastronomen gab es auch für uns gute Unterstützung. Es hat zwar zum Teil etwas gedauert, bis das Geld tatsächlich geflossen ist, aber wer vorher ordentlich gewirtschaftet hatte, konnte auch gut durch die schwierigen Zeiten kommen“, erklärt der Schausteller.
Viele Angebote für Kinder
In der Mitte des Platzes auf der Heddesdorfer Kirmeswiese gegenüber der Eishalle steht wie gewohnt der familieneigene Autoscooter. Darum gruppieren sich die aus den vergangenen Jahren bekannten Angebote. Vor allem für Kinder wird eine Menge geboten. Zudem gibt es auch zwei größere Karussells. Neben den Fahrgeschäften und den Kinderkarussells werden gebrannte Mandeln, Zuckerwatte und Popcorn sowie Crêpes und Churros angeboten – und der Holzkohlengrill fehlt genauso wenig wie der Biergarten mit kühlen Getränken.
Beim Aufbau herrscht gute Stimmung. Denn während im vergangenen Jahr noch wenige Tage vor der Eröffnung nicht klar war, ob die Kirmes ohne Hygieneauflagen durchgeführt werden kann, spielt die Pandemie jetzt zumindest für dieses Angebot unter freiem Himmel keine Rolle mehr. Nach dem ersten Jahr, in dem Volksfeste wieder nahezu ohne Einschränkungen gefeiert werden konnten, ist inzwischen klar: Der von manchen befürchtete Einbruch ist ausgeblieben, die Menschen gehen auch weiterhin gern auf eine Kirmes. Herbert Meyer freut sich darüber: „Das vergangene Jahr ist für uns, und auch für die meisten Kollegen, sehr gut gelaufen. Die Kirmesplätze waren so voll wie lange nicht mehr.“
Preise werden angehoben
Doch völlig sorgenfrei blickt die Branche nicht in die Zukunft: Ähnlich wie in der Gastronomie fällt es vielen Schaustellern schwer, Personal für den Betrieb der Stände zu finden. Die Bereitschaft, am Abend und am Wochenende zu arbeiten, lässt ganz offensichtlich nach. Hinzu kommt, dass auch die steigenden Energiepreise den Schaustellern zu schaffen machen. Um einen wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten, müssen die Fahr- und Verkaufspreise angehoben werden – und das in Zeiten, in denen vielen Familien ein geringeres Budget für Freizeitvergnügen zur Verfügung steht.
Gewohnte Angebote der Osterkirmes werden aber fortgesetzt: Am Mittwoch, 5. April, ist Familientag mit reduzierten Preisen. Noch günstiger wird es am letzten Tag der Osterkirmes, Dienstag, 11. April: Dann liegt der Eintrittspreis für alle Fahrgeschäfte bei nur 1 Euro – ein Angebot, das in der Vergangenheit großen Anklang gefunden hat. Und am Ostersonntag wird bei einbrechender Dunkelheit ein Feuerwerk abgebrannt.
Die Voraussetzungen für eine gelungene Osterkirmes sind also gut. Nun hoffen die Schausteller, dass auch das Wetter wieder so mitspielt, wie im vergangenen Jahr, als es zeitweise schon sommerliche Temperaturen gab.
Die Öffnungszeiten
Die Osterkirmes auf der Kirmeswiese in Heddesdorf beginnt an diesem Freitag, 31. März. Sie dauert – mit einer Pause am Karfreitag – bis zum Dienstag nach Ostern, 11. April. Die Kirmes öffnet täglich um 14 Uhr, sonntags geht es schon um 12 Uhr los. Geschlossen wird um 21 Uhr – außer freitags und samstags: Dann drehen sich die Karussells bis um 22 Uhr. rcl