Das lange Warten hat ein Ende. Mit dem ersten Spatenstich wurde der Neubau der DRK-Rettungswache in Linz nun endgültig auf den Weg gebracht. Zur Schaufel griff neben Landrat Achim Hallerbach auch der Aufsichtsratvorsitzende des DRK-Rettungsdienstes Westerwald-Neuwied-Rhein-Lahn, Ralf Seekatz, der auch Mitglied des Europäischen Parlaments ist. Unterstützt wurden sie unter anderem von dem Linzer Bürgermeister Frank Becker, Stadtbürgermeister Helmut Muthers sowie DRK-Geschäftsführer Michael Schneider.
Die Haselmaus verzögerte die Genehmigungen
„Der Standort an der L256 in unmittelbarer Nähe zum Linzer Krankenhaus stellt Sicherheit her. Das Bauvolumen beträgt 3,4 Millionen Euro, 75 Prozent finanziert der Kreis. Bleibt zu hoffen, dass das milliardenschwere Finanzpaket, das in Berlin gerade auf den Weg gebracht wird, nicht überall dazu führt, dass die Baukosten drastisch in die Höhe schnellen“, sagte Seekatz.
Hallerbach zeigte sich erleichtert, dass der Bau der dringend benötigten Rettungswache endlich losgehen kann. Das umfangreiche Bebauungsplanverfahren lief schon seit 2022/2023. „Es hat lange gedauert, bis alle Genehmigungen vorlagen. Es gab eine Verzögerung von etwa zwei Jahren. Jedes Jahr verteuern sich jedoch die Kosten. Aber die Haselmaus stand an oberster Stelle, Menschen spielen da nun mal eine untergeordnete Rolle“, meinte der Landrat und hoffte, wie er sagte, dass man in Berlin jetzt endlich für Deregulierung sorge. „Die Linzer Rettungswache ist ein wichtiger Standort auch im Hinblick darauf, dass das Linzer Krankenhaus erhalten bleibt. Sie verstärkt außerdem das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung, obwohl wir hier im Kreis sehr gut aufgestellt sind. Hier sind die Wege verhältnismäßig kurz.“
Vier Landkreise sitzen bei der Finanzierung des Rettungsdienstes in einem Boot
Das sei nicht überall so. Herausforderungen müssten noch im Westerwald gemeistert werden. Auch das müsse der Kreis Neuwied mit im Blick haben. Denn im Rettungsdienstbereich Montabaur, bestehend aus den Landkreisen Altenkirchen und Neuwied sowie dem Rhein-Lahn-Kreis und dem Westerwaldkreis säßen seit der Änderung des Landesrettungsdienstgesetzes vier Landkreise im Hinblick auf die Finanzierung des Rettungsdienstes in einem Boot. Weitere Rettungswachen seien überall in Planung. Auch in Neuwied stehe in den kommenden Jahren ein Neubau an. Wichtig sei, dass der Telenotarzt erfolgreich gestartet sei, hob Hallerbach hervor und betonte: „Der Spatenstich heute ist ein Meilenstein.“

Im März 2026 soll die neue Rettungswache fertig sein. 3,4 Millionen Euro wird der Neubau kosten, der analog zur Rettungswache Diez als „Grüne Rettungswache“ und unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten geplant wurde. Das heißt, das Architekturbüro Schäfer plant mit heimischem Holz und recyclingfähigen Baustoffen. Eine Photovoltaikanlage und eine Luft-/Wasser-Wärmepumpe sorgen für sparsamen Energieverbrauch, und eine Zisterne mit einem Volumen von 6000 Kubikmetern sorgt für Regenwasserrückgewinnung.
DRK trägt Planungs- und Genehmigungskosten
Das Gebäude entsteht auf einem fast 10 Hektar großen Grundstück, das unmittelbar an das Baugebiet „Roniger Hof Id“ angrenzt. Es war im Eigentum der Stadt Linz. Eine Teilfläche von 3600 Quadratmeter hat das DRK erworben. Die Gebäudefläche umfasst etwa 862 Quadratmeter, bei 4460 Kubikmeter umbauten Raum. Das DRK hat sich bereit erklärt, die Planungskosten für die Aufstellung des Bebauungsplanes und für die Änderung des Flächennutzungsplanes zu tragen, ebenso wie die Kosten der notwendigen Erschließung, inklusive der vom Landesbetrieb Mobilität geforderten Fahrbahnerweiterung, der Herstellung der Zuwegung und der Anbindung des vorhandenen Waldweges an die neu entstehende Erschließungssituation.
Alte Rettungswache war in die Jahre gekommen und zu klein
Die neue Rettungswache war nötig geworden, weil die alte Rettungswache am Linzer Krankenhaus, die aus dem Jahr 1987 stammt, in die Jahre gekommen und zu klein geworden war. Am Krankenhaus gab es keine Erweiterungsmöglichkeiten. In der neuen Rettungswache werden 16 Notfallsanitäter, zehn Rettungssanitäter, vier Auszubildende und ein ehrenamtlicher Mitarbeiter stationiert sein.