Blauzungenkrankheit in den ersten zehn Betrieben - Vor allem für Schafe sehr gefährlich
Erste Fälle der Blauzungenkrankheit: Tierseuche erreicht den Kreis Neuwied
Schaf
Vor allem bei Schafen ist der Verlauf der Blauzungenkrankheit oft schwer. Nun hat die Seuche auch den Kreis Neuwied erreicht.
Peter Kneffel/dpa

Die Blauzungenkrankheit geht um und hat nun auch Tiere im Kreis Neuwied befallen. Mücken übertragen die Seuche, einzig eine Impfung hilft - sonst droht gerade Schafen der Tod.

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Die Blauzungenkrankheit ist auch im Kreis Neuwied angekommen. In zehn Betrieben wurde die Tierseuche bis Donnerstagnachmittag festgestellt, zwei weitere Betriebe befinden sich noch in Abklärung. Die betroffenen Betriebe sind über das ganze Kreisgebiet verteilt, eine örtliche Eingrenzung ist nicht möglich, teilt die Kreisverwaltung auf Anfrage mit.

Seit einigen Tagen wurden bereits Meldungen aus den Nachbarkreisen bekannt. Die Blauzungenkrankheit ist eine Tierseuche, die durch ein Virus verursacht wird, das von bestimmten Mücken auf Schafe, Ziegen, Rinder, Wildwiederkäuer und etwa Lamas und Alpakas übertragen werden kann.

Tierseuche ist für Menschen ungefährlich

Die Blauzungenkrankheit (auch unter der englischen Bezeichnung „Bluetongue“ oder kurz BT bekannt) geht mit Fieber und durch Gefäßentzündungen verursachten Schwellungen einher. Verdachtsfälle auf die Blauzungenkrankheit müssen umgehend gemeldet werden. Die Tierseuche ist für Menschen vollkommen ungefährlich, Gleiches gilt für den Verzehr von Fleisch und Milch.

Aktuell wurden im Kreis Neuwied Fälle von Blauzunge, Serotyp 3 (BTV-3), festgestellt. Insbesondere Schafe zeigen bei BTV-3 typische Symptome, aber auch Rinder können klinisch auffällig sein.

Fälle sind vor Jahren auftreten

Die Impfung hat sich als die effektivste, sicherste und einzig praktikable Möglichkeit herausgestellt, Tiere wirksam gegen die Erkrankung beziehungsweise einen schweren bis tödlichen Verlauf zu schützen.

In der Vergangenheit wurden immer wieder saisonal Fälle der Blauzungenkrankheit festgestellt: So hatte sich im Jahr 2014 BTV-4 von Griechenland aus ausgebreitet. 2018 wurde BTV-8 in Baden-Württemberg festgestellt. Dank entsprechender Impf- und Überwachungsprogramme gilt Deutschland derzeitig als frei von diesen beiden Serotypen.

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