Ralph Steger erfüllt sich mit "Stegers Dorfladen" einen Kindheitstraum - Eröffnung im August oder September angedacht
Erpel hat bald einen neuen Treffpunkt: Mit „Stegers Dorfladen“ einen Kindheitstraum erfüllt
Neuer Dorfladen in Erpel
Ralph Steger eröffnet „Stegers Dorfladen“ im ehemaligen Café Harth in Erpel. Foto: Sabine Nitsch
Sabine Nitsch

Erpel. Ralph Steger möchte Leben in seine Heimat bringen, deshalb hat er direkt zugeschlagen, als er gehört hat, dass das ehemalige Café Harth zum Verkauf steht - die Eröffnung soll im August oder September sein.

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Jahrelang hat er davon geträumt, nun verwirklicht Ralph Steger seinen Kindheitstraum. Der 55-Jährige eröffnet in wenigen Wochen „Stegers Dorfladen – im Herzen von Erpel“. Der Name deutet schon darauf hin, wo der Laden zu finden ist: mitten in Erpel in der Kölner Straße im ehemaligen Café Harth. Neben allem, was man so zum Leben braucht, soll es auch Kaffee und Kuchen geben. „Ich hoffe, die Erpeler nehmen das Angebot an“, sagt Steger. „Ich denke, der Laden hat das Zeug dazu, wieder Treffpunkt und sozusagen Kommunikationszentrale zu werden. Ich freue mich, wenn die Leute sich hier treffen, auch die Vereine oder andere Gruppen“, fügt der gebürtige Erpeler hinzu.

„Ich wollte schon immer einen eigenen Laden“, so Steger, der Industriekaufmann gelernt hat, dann Betriebswirt wurde und als Bilanzbuchhalter und Controller 38 Jahre lang in einem Bonner Unternehmen arbeitete – bis das Schicksal im vergangenen November an die Tür klopfte. „Ich hörte, dass die Räume des Cafés Harth frei würden. Da habe ich nur gedacht: Wenn nicht jetzt, wann dann? Daraufhin habe ich mit den Harths gesprochen, die ich ohnehin seit meiner Kindheit kenne, und es war sehr schnell klar, dass ich dort meinen Laden eröffne“, erinnert sich Steger.

Aller guten Dinge sind drei

Das Konzept hatte er schon lange im Kopf. „Ich wollte ja schon, als der Schlecker hier schloss, dort meinen Laden eröffnen. Es scheiterte jedoch an der damaligen Gemeindeleitung. Vor drei Jahren, als die Harths sich zur Ruhe setzten, habe ich überlegt, den Dorfladen im Rahmen einer Genossenschaft zu realisieren. Das hat nicht geklappt. Als die Räume jetzt wieder frei wurden, habe ich zugeschlagen“, sagt Steger.

Ich denke, der Laden hat das Zeug dazu, wieder Treffpunkt und sozusagen Kommunikationszentrale zu werden.

Ralph Steger

Die Vorfreude, bald Backwaren, regionales Obst und Gemüse, Zeitungen, Tabakwaren und Drogerieartikel, aber auch abgepackte Wurst, Käse, Butter und Milchprodukte anzubieten, ist dem Erpeler anzusehen. „Ich habe schon viele Gespräche geführt. Die Metzgerei Berg aus Linz war begeistert und beliefert mich mit vakuumiertem Aufschnitt, aber auch Gerichten im Glas wie Sauerbraten oder Gulasch. Ich stelle zwei Kühl- und einen Gefrierschrank auf, und man kann gemütlich wie im ehemaligen Café auch Kaffee trinken. Über den Zugang durch den Wintergarten sind die Räume barrierefrei zu erreichen“, umreißt Steger seine Pläne. „Die Vereine sollen übrigens in einem Schaufenster ihre eigene Ecke bekommen, in der sie ihre Vereinsnachrichten aushängen können.“

Kreis muss noch zustimmen

So weit, so gut. Bis es aber losgehen kann, wird es noch ein bisschen dauern. „Ich dachte, ich könnte im Mai eröffnen“, sagt Steger. „So leicht ist es dann doch nicht. Der Kreis verlangt eine Nutzungsänderung, obwohl vorher schon eine Bäckerei mit Café in den Räumen war. Ein Architekt hat Pläne gezeichnet, wir mussten Dutzende von Unterschriften leisten, das Ganze zunächst bei der Verbandsgemeinde einreichen und auf ein Okay warten. Jetzt muss noch der Kreis zustimmen. Das dauert alles, und ich darf erst mit der Renovierung anfangen, wenn alle Genehmigungen vorliegen“, erläutert Steger, mit welchen Hürden er zu kämpfen hat.

Geklärt ist schon, dass er seinen Dorfladen jeden Tag außer sonntags öffnet. Die Backwaren bekommt er von Thomas Hamacher vom Rathauscafé in Erpel. „Wir haben die Öffnungszeiten abgesprochen. Wenn Hamacher Urlaub macht, werde ich auch sonntags öffnen“, so Steger. Er geht davon aus, dass er seinen Laden im August oder September öffnen kann. „Auf jeden Fall soll es so sein, dass man alles, was man zum Leben braucht, hier am Ort im Laden findet. Alle können zu Fuß vorbeischauen. Ich hoffe und freue mich darauf, dass der Dorfladen mit Café geselliger Treffpunkt wird.“

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