Landrat Hallerbach erhält Förderbescheid für Projekt - Sozialdezernent Mahlert: "Großer Bedarf"
Erfolgsprojekt im Kreis Neuwied wird fortgesetzt: Gemeindeschwestern plus können sich weiter kümmern
Roswitha Rosenmüller unterstützt als eine der Gemeineschwestern plus im Kreis Neuwied ältere und hochbetagte Menschen in ihrem Alltag.
Doris Latter/KV Neuwied

Kreis Neuwied. Das Erfolgsprogramm „Gemeindeschwester plus“ geht im Kreis Neuwied weiter: Wie Landrat Achim Hallerbach mitteilt, hat Sozialminister Alexander Schweitzer ihm kürzlich den Zuwendungsbescheid über insgesamt rund 220.000 Euro Landesförderung für die Jahre 2023 und 2024 zukommen lassen.

Damit sind für das laufende Jahr zwei Vollzeitstellen gesichert. Im folgenden Jahr müsste der Kreis Neuwied dann die Kosten für eine halbe Stelle selbst übernehmen, wenn er den Status quo halten möchte, heißt es im Pressetext der Kreisverwaltung.

„Die Gemeindeschwestern sind für viele ältere Menschen wichtig. Sie haben eine ,Kümmererstruktur‘ aufgebaut und gehen aktiv und präventiv auf sie zu, um die Menschen in ihrem Wunsch zu unterstützen, ein möglichst gesundes und selbstbestimmtes Leben im eigenen Heim weiterführen zu können“, unterstreicht Landrat Achim Hallerbach die Bedeutung des Projektes.

Sozialdezernent: Der Bedarf ist groß

„In den regelmäßigen Arbeitsgesprächen mit unserer Koordinatorin Carina Corzilius haben wir eindeutig feststellen können, dass es für diese Dienstleistung vor Ort großen Bedarf gibt“, stellt auch Beigeordneter Michael Mahlert in seiner Eigenschaft als Sozialdezernent der Kreisverwaltung fest. Er weist darauf hin, dass es immer mehr hochbetagte Menschen gibt, die nicht mehr in einem familiären Umfeld leben. „Kinder ziehen um, Familienverbünde wie früher gibt es oft nicht mehr“, sagt er. Deshalb steige der Bedarf an niederschwelliger Beratung. „Außerdem wirken die Gemeindeschwestern der Einsamkeit entgegen, wenn sie einfach zuhören und Aufmerksamkeit geben. Das ist für ältere Menschen zentral wichtig“, unterstreicht Michael Mahlert.

Für Menschen, die keine Pflege, aber Unterstützung benötigen

Gemeindeschwestern sind laut offizieller Beschreibung im Einsatz für ältere, insbesondere hochbetagte Menschen, die noch zuhause leben und nicht pflegebedürftig sind, aber merken, dass sie hier und da Unterstützung im Alltag benötigen. Ein Aufgabenschwerpunkt der Arbeit der Fachkräfte liegt in der Beratung der älteren Menschen. Sie erfolgt kostenlos, neutral und individuell auf die Hilfesuchenden angepasst. Die Fachkräfte nutzen dabei ihr langjähriges Fachwissen, um die Selbstständigkeit und Gesundheit der Menschen zu unterstützen und zu fördern, auf Barrieren im Wohnumfeld aufmerksam zu machen und soziale Netze zu stärken. Hierbei vermitteln die Gemeindeschwestern auch Kontakte zu vorhandenen Institutionen oder Angeboten. Werden Bedarfe festgestellt, die noch nicht vom regionalen Angebotsspektrum abgedeckt werden, so initiieren sie Projekte, die dazu beitragen, Bedarfslücken zu schließen.

Gemeindeschwestern plus gibt es im Landkreis Neuwied seit 2015. Am Pflegestützpunkt in Linz teilen sich Roswitha Rosenmüller und Brigitte Siebenmorgen die Stelle und kümmern sich um ältere Menschen in den Verbandsgemeinden Linz, Bad Hönningen, Unkel und Rengsdorf-Waldbreitbach. In Neuwied ist Birgit Boos als Fachkraft tätig und deckt mit ihrem Beratungs- und Vernetzungsangebot das gesamte Stadtgebiet ab.

Kontakt
So sind die Fachkräfte Gemeindeschwester plus erreichbar:

  • Birgit Boos (für die Stadt Neuwied): Tel. 02631/939 11 31, Büro: Heddesdorfer Straße 7, Neuwied.
  • Roswitha Rosenmüller und Brigitte Siebenmorgen (für die VGs Linz, Bad Hönningen, Unkel und Rengsdorf-Waldbreitbach): Tel: 02644/406 33 00, Büro: Am Sändchen 3, in Linz

Weitere lokale Nachrichten