In Rheinbreitbach gab es Entwicklungserfolge und Starthilfe für viele Gründer
Ende einer Ära: Technologiezentrum in Rheinreitbach schließt endgültig
Die Gesellschafter verabschiedeten Peter Pesch (Mitte) als langjährigen Geschäftsführer des TZO. Landrat Achim Hallerbach (2. von rechts) übergab ein limitiertes Gemälde mit Ansichten aus dem Landkreis Neuwied. Zu sehen sind ferner: Ortsbürgermeister Roland Thelen (rechts), Sparkassen-Vorstandssprecher Dr. Hermann-Josef Richard (2. von links) und Wirtschaftsförderer Harald Schmillen (links). Foto: Kreisverwaltung Neuwied
Kreisverwaltung Neuwied

Rheinbreitbach/Kreis Neuwied. Die Gesellschafter und der Aufsichtsrat des Technologiezentrums (TZO) in Rheinbreitbach sind zum letzten Mal zusammengekommen, um einen Jahresabschluss zu beschließen. Damit ist aus Sicht der öffentlichen Gesellschafter nun die erfolgreiche Geschichte des TZO nach mehr als einem Vierteljahrhundert zu Ende geschrieben. Das teilt die Kreisverwaltung mit.

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Das „Technologiezentrum für Oberflächentechnik Rheinbreitbach“ wurde am 20. November 1996 gegründet – ermöglicht durch die damals laufenden Verhandlungen der Region Bonn mit dem Bund über Ausgleiche für den Hauptstadtwechsel nach Berlin. So war der Bund mit 55 Prozent Hauptinvestor, das Land Rheinland-Pfalz steuerte 25 Prozent bei. Beteiligt waren außerdem der Kreis Neuwied und seine Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG), die Ortsgemeinde Rheinbreitbach und die Sparkasse Neuwied.

Das TZO war auch Gründerzentrum

Früh zeichnete sich ab, dass ein technologischer Schwerpunkt gefunden werden musste. Daraus ergab sich die fruchtbare Zusammenarbeit mit der Universität Kaiserslautern, genauer mit dem Institut für Dünnschichttechnologie. Im Lauf der Jahre wurden mit der Expertise aus Kaiserslautern Beschichtungsapparaturen angekauft und im TZO platziert. Zahlreiche erfolgreiche Forschungs- und Entwicklungsarbeiten für verbesserte dünne Schichten erfolgten und sorgten für ein Stück Hochtechnologie aus dem Landkreis Neuwied.

Ein Gründerzentrum ist immer nur eine erste Adresse, ein Inkubator für die weitere Entwicklung.

Landrat Achim Hallerbach

Doch das TZO war auch Gründerzentrum. Während des aktiven Geschäftsbetriebs konnten 45 verschiedene Mieter begrüßt und zumeist auch wieder verabschiedet werden. Und genau so sollte es sein. „Ein Gründerzentrum ist immer nur eine erste Adresse, ein Inkubator für die weitere Entwicklung“, macht Landrat Achim Hallerbach als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung deutlich.

Platz machen für neue Gründer

Die Gründer sollten nach erfolgreichem Start und erstem Wachstum auch wieder Platz machen für neue Gründer und die Unternehmensvielfalt der Region bereichern. „So finden sich heute noch sehr erfolgreiche Unternehmen, die einmal im TZO ihre ersten Schritte taten, im ganzen Kreis Neuwied“, freut sich Wirtschaftsförderer Harald Schmillen. Auch nicht zu unterschätzen sei, dass so eine gut dreistellige Anzahl an hoch qualifizierten Arbeitsplätzen geschaffen werden konnte.

Trotzdem geht die Erfolgsgeschichte nun zu Ende: Die apparative Ausstattung des TZO entsprach nicht mehr dem Stand der Technik, heißt es. Und: „Außerdem wurde der Gründerbetrieb von sehr wenigen, sehr groß gewordenen Mietern dominiert.“ Diese ortsansässigen Unternehmen können die Hallen, Räume und Labore nun für ihre Firmenentwicklung nutzen. red

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