Kreis Neuwied
Elf Jahre altes Musiktalent aus Bad Hönningen trommelt sich zum Titel

Bad Hönningen - Sein Vater nennt ihn eine "Rampensau": Max Vogtel aus Bad Hönningen hat mit elf Jahren einen bundesweiten Schlagzeugwettbewerb auf der Frankfurter Musikmesse gewonnen. Seine Konkurrenten beim Bundesfinale eines Musikfachmagazins auf der Frankfurter Musikmesse hat Max alt aussehen lassen: Die beiden 13 und 18 Jahre alten Mitbewerber in der Endrunde sind zwar gut und gern einen Kopf größer, das Publikum aber bestimmt ihn mit deutlichem Vorsprung zum Sieger.

Bad Hönningen – Sein Vater nennt ihn eine „Rampensau“: Max Vogtel aus Bad Hönningen hat mit elf Jahren einen bundesweiten Schlagzeugwettbewerb auf der Frankfurter Musikmesse gewonnen. Seine Konkurrenten beim Bundesfinale eines Musikfachmagazins auf der Frankfurter Musikmesse hat Max alt aussehen lassen: Die beiden 13 und 18 Jahre alten Mitbewerber in der Endrunde sind zwar gut und gern einen Kopf größer, das Publikum aber bestimmt ihn mit deutlichem Vorsprung zum Sieger.

Mit einem Salatbesteck fing es an: Nicht mal drei Jahre ist Max Vogtel alt, als er die schicken Plastikwender von Mama Martina zur Hand nimmt und einfach mal lostrommelt. Lange grübeln, was sie ihrem Filius zum dritten Geburtstag schenken, müssen Martina und Patrick Vogtel nicht: Das Kinderschlagzeug bearbeitet Max mit sichtlicher Hingabe – und mit hörbarem Talent. Er ist vier, als er die ersten Schlagzeugstunden bekommt. Jetzt hat der Elfjährige sich den ersten bundesweiten Schlagzeugtitel gesichert.

Seine Konkurrenten beim Bundesfinale eines Musikfachmagazins auf der Frankfurter Musikmesse hat Max alt aussehen lassen: Die beiden 13 und 18 Jahre alten Mitbewerber in der Endrunde sind zwar gut und gern einen Kopf größer, das Publikum aber bestimmt ihn mit deutlichem Vorsprung zum Sieger. Mit dem schwungvollen Popstück „Let me entertain you„ von Frauenschwarm Robbie Williams bringt er die Zuhörer auf seine Seite. „Musik macht gute Gefühle – das muss ich einfach sagen“, meint Max. Das schnelle Lied, das viel Platz für Improvisationen lässt, sei „von der Geschwindigkeit her„ sein Lieblingslied. Ein neues Schlagzeug im Wert von 2500 Euro als Trophäe ist auf dem Weg zu ihm.

Im Gegensatz zu seinen Eltern hat Max den Wettstreit an den Fellen ganz entspannt über sich ergehen lassen, berichtet der noch immer verblüffte Vater Patrick kopfschüttelnd. Sein Sohn sei schon immer eine „Rampensau“ gewesen. „Wir waren nervös und der Herr Max machte Spökes auf der Bühne„, sagt Patrick Vogtel, der selbst eine Band hat, früher Tanzmusik in Bad Hönningen machte und jetzt als DJ gefragt ist. So streckt Max während seines kecken Auftritts einfach mal den Arm in die Höhe, um Aufmerksamkeit erregend zum nächsten Schlag auszuholen. Ein bisschen Schau muss halt sein.

Hinter der Bühne flankst der Junge mit der frechen Gelfrisur und dem coolen Kapuzenshirt mit Profischlagzeuger Ray Luzier, Drummer der US-Hardrockband Korn. Selbst der 42 Jahre alte Berufsmusiker aus den Staaten, der bei Rock am Ring oder anderen Festivals Zehntausende begeistert, ist voll des Lobes über das Können des Elfjährigen. Einen der Schlagzeugstöcke, den Luzier für den Soloauftritt auf der Bühne der Frankfurter Musikmesse nutzte, schenkt er signiert dem Wettbewerbssieger aus Bad Hönningen.

In Max' Zimmer stehen gleich neben seinem (bisherigen) Schlagzeug ein Computer und ein Keyboard. Es braucht nur ein paar Klicks, und er spielt seine selbst komponierten Elektronikstücke vor, die so in jedem Klub laufen könnten. „Ich mache eigene Stücke, weil es Spaß macht“, sagt er. Mit seinem PC kann der Fünftklässler, der Schlagzeuger der Band der Beueler Realschule ist, Musik mit 16 Spuren erstellen. Er habe zwar keine musikalischen Vorbilder, betont er. Der Arbeit von DJ-Gott David Guetta aus Frankreich oder dem schwedische Musikproduzent Avicii kann er allerdings eine Menge abgewinnen.

Und dann ist es wieder so wie vor acht Jahren am Esstisch – mit dem Salatbesteck: Max probiert einfach aus und es klappt. Mit Begeisterung tüftelt er Musikstücke aus, die so klingen, als entstünde an der Hohen Hausstraße in Bad Hönningen gerade der gefeierte Sommerhit des Jahres.

Seinen ersten großen Auftritt absolvierte er mit sches Jahren und völlig abgebrüht, wie Augenzeugen berichten, beim Rheinbrohler Winzerfest. Und wenn er bei Auftritten mit der Schulband zum Solointermezzo ansetzt, erntet er wildes Gekreische und Szenenapplaus. Sein nächstes Ziel: „Ne Band gründen„, sagt er. „Ich will wieder auftreten.“ Rampensau eben.

Von unserem Redakteur Mario Quadt

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