Mit klarer Absprache wird die Tür geöffnet, Sprühstöße aus dem Strahlrohr schlagen die ersten Flammen unter der Decke zurück, das Wasser verdampft sofort. Die Tür wird schnell wieder geschlossen. Nach einer oder mehreren Wiederholungen gehen die Einsatzkräfte in den Raum und löschen das Feuer. Ein Bett brennt.
Das ist aber nicht die einzige Station, die die 150 Atemschutzgeräteträger an diesem Wochenende absolvieren müssen. Es gibt weitere Stationen. So schlagen beim Öffnen der Klappe eines brennenden Motors kurzzeitig Flammen gegen die Körper der Feuerwehrleute. Damit wird gelernt, der eigenen Schutzkleidung zu vertrauen, heißt es in einer Pressemitteilung der Technischen Einsatzleitung im Landkreis Neuwied. Aber auch die Absprache im Team sei laut Schreiben enorm wichtig. „Heißer Wasserdampf ist eine Gefahr, daher dürfen sich die Einsatzkräfte nicht gegenseitig nass machen“, ist der Meldung als Erklärung zu entnehmen.
Viele verschiedene Szenarien
An einer anderen Station muss eine brennende Druckgasflasche gekühlt und verschlossen werden. Bevor die Übung für den Tag endet, simulieren die Trainer eine Rauchdurchzündung. Für die Einsatzkräfte werden sogenannte Feuerzungen sichtbar, ein Bild, was definitiv in Erinnerung bleibt. Beim Ablegen der Einsatzkleidung nach der Übung wird deutlich, dass die Hitze und Anstrengungen im Brandcontainer eine körperliche Herausforderung für junge und erfahrene Einsatzkräfte sind.
Vor der praktischen Übung an der Feuerwache in Neuwied wurden die Teilnehmer theoretisch geschult. Teilweise fand die Vorbereitung, wie beispielsweise in der Verbandsgemeinde Asbach, bereits in der Heimat statt. Zur Sicherheit stehen an diesem Wochenende in Neuwied Sanitätskräfte des Malteser Hilfsdienstes bereit.
Training ist erforderlich
Brandeinsätze sind zwar der typische, aber nicht mehr häufigste Einsatz der Feuerwehr, erklären die Verantwortlichen. Dennoch ist gerade die Tätigkeit im Innenangriff gefährlich und muss trainiert werden. Je realistischer die Übung ist, desto besser. „Wir bieten mit der realitätsnahen Ausbildung im Brandcontainer die bestmögliche Vorbereitung auf den Ernstfall“, so Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Holger Kurz. Er dankte gemeinsam mit dem Leiter der Kreisausbildung Volker Lemgen insbesondere den Ausbildern und Gerätewarten, die dieses Ausbildungswochenende ermöglichen und begleitet haben. Gerade die zeitintensive Wartung und Prüfung der Atemschutzgeräte sei eine wichtige Arbeit im Hintergrund des Einsatzdienstes. red