Einsatzkräfte aus dem Landkreis trainieren im Brandcontainer in Neuwied
Einige Stationen: 150 Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr im Kreis Neuwied üben Ernstfall
Brandcontainer Neuwied
Die Feuerwehreinsatzkräfte waren hier hohen Temperaturen ausgesetzt.
Matthias Lemgen. Matthias Lemgen

Neuwied. Flammen züngeln sich ächzend in Richtung Decke, die Hitze ist durch die geschlossene Tür des Brandcontainers spürbar. Eine Gruppe von Atemschutzgeräteträgern aus dem Landkreis bereitet sich an der Tür auf ihren Innenangriff vor. Doch sie müssen sich noch kurz gedulden. Dann ist es zu hören, das Klopfen des Trainers an der Containerwand. Es signalisiert: Die Übung beginnt.

Brandcontainer Neuwied
Die Feuerwehreinsatzkräfte waren hier hohen Temperaturen ausgesetzt.
Matthias Lemgen. Matthias Lemgen

Mit klarer Absprache wird die Tür geöffnet, Sprühstöße aus dem Strahlrohr schlagen die ersten Flammen unter der Decke zurück, das Wasser verdampft sofort. Die Tür wird schnell wieder geschlossen. Nach einer oder mehreren Wiederholungen gehen die Einsatzkräfte in den Raum und löschen das Feuer. Ein Bett brennt.

Im Ernstfall müssen die Handgriffe sitzen: Für die Einsatzkräfte ist viel Training unabdingbar.
Matthias Lemgen. Matthias Lemgen

Das ist aber nicht die einzige Station, die die 150 Atemschutzgeräteträger an diesem Wochenende absolvieren müssen. Es gibt weitere Stationen. So schlagen beim Öffnen der Klappe eines brennenden Motors kurzzeitig Flammen gegen die Körper der Feuerwehrleute. Damit wird gelernt, der eigenen Schutzkleidung zu vertrauen, heißt es in einer Pressemitteilung der Technischen Einsatzleitung im Landkreis Neuwied. Aber auch die Absprache im Team sei laut Schreiben enorm wichtig. „Heißer Wasserdampf ist eine Gefahr, daher dürfen sich die Einsatzkräfte nicht gegenseitig nass machen“, ist der Meldung als Erklärung zu entnehmen.

Viele verschiedene Szenarien

An einer anderen Station muss eine brennende Druckgasflasche gekühlt und verschlossen werden. Bevor die Übung für den Tag endet, simulieren die Trainer eine Rauchdurchzündung. Für die Einsatzkräfte werden sogenannte Feuerzungen sichtbar, ein Bild, was definitiv in Erinnerung bleibt. Beim Ablegen der Einsatzkleidung nach der Übung wird deutlich, dass die Hitze und Anstrengungen im Brandcontainer eine körperliche Herausforderung für junge und erfahrene Einsatzkräfte sind.

Brandcontainer Neuwied
In einem Brandcontainer wurde ein Szenario erprobt.
Matthias Lemgen. Matthias Lemgen

Vor der praktischen Übung an der Feuerwache in Neuwied wurden die Teilnehmer theoretisch geschult. Teilweise fand die Vorbereitung, wie beispielsweise in der Verbandsgemeinde Asbach, bereits in der Heimat statt. Zur Sicherheit stehen an diesem Wochenende in Neuwied Sanitätskräfte des Malteser Hilfsdienstes bereit.

Training ist erforderlich

Brandeinsätze sind zwar der typische, aber nicht mehr häufigste Einsatz der Feuerwehr, erklären die Verantwortlichen. Dennoch ist gerade die Tätigkeit im Innenangriff gefährlich und muss trainiert werden. Je realistischer die Übung ist, desto besser. „Wir bieten mit der realitätsnahen Ausbildung im Brandcontainer die bestmögliche Vorbereitung auf den Ernstfall“, so Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Holger Kurz. Er dankte gemeinsam mit dem Leiter der Kreisausbildung Volker Lemgen insbesondere den Ausbildern und Gerätewarten, die dieses Ausbildungswochenende ermöglichen und begleitet haben. Gerade die zeitintensive Wartung und Prüfung der Atemschutzgeräte sei eine wichtige Arbeit im Hintergrund des Einsatzdienstes. red

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