Lana Horstmann sitzt für Neuwied morgen erstmals im neu gewählten Landtag - Wie sie die vergangenen Wochen erlebte
Eine Oberbieberin mischt in Mainz mit: Lana Horstmann freut sich auf die Arbeit im Landtag
Lana Horstmann aus Oberbieber nimmt am Dienstag zum ersten Mal an der konstituierenden Sitzung des neuen rheinland-pfälzischen Landtages teil. Nach ihrem Wahlkampf Anfang des Jahres, als das Foto entstand, holte sie im Neuwieder Wahlkreis das Direktmandat für die SPD. Foto: Markus Kilian
Markus Kilian

Kreis Neuwied. Gut zwei Monate sind nun vergangen seit der Landtagswahl Mitte März – und seitdem feststeht, dass mit Lana Horstmann aus Oberbieber am morgigen Dienstag ein neues Gesicht in den Reihen der Sozialdemokraten in Mainz Platz nehmen wird. „Ich habe großen Respekt vor dem neuen Amt“, hatte sie zu Protokoll gegeben, einen Tag, nachdem sie im Neuwieder Wahlkreis das Direktmandat geholt hatte.

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Und wie geht es ihr heute? „Ich fühle mich echt wohl“, sagt sie, als sie von einem herzlichen Empfang in ihrer neuen Arbeitsstelle in der Landeshauptstadt berichtet. „Am Anfang hat man sich ja schon gefragt, wie das alles abläuft.“ Auch mit ein wenig Aufregung hatte die 34-Jährige zu kämpfen. „Das ist ja alles neu und so etwas macht man nicht jeden Tag.“

Unterstützung habe sie für ihren Start von den „alten Hasen“ erhalten: „Ich hatte schon ein Gespräch mit dem parlamentarischen Geschäftsführer, der mir erklärt hat, wie das alles so abläuft“, erzählt Horstmann. Eine Einführung des Direktors der Landtagsverwaltung kam hinzu, außerdem stünden ihr die Erfahrenen mit Rat und Tat zur Seite. „Ich kenne bis jetzt keinen, der nicht gesagt hat: Ruf an, wenn du eine Frage hast.“ Und nach den ersten Gesprächen mit den Kollegen stellt sie fest: „Ich habe ein super Gefühl.“

Nicht nur an Gesprächen, auch an den ersten Wahlen in der SPD-Fraktion konnte sie sich beteiligen, etwa als es um die Frage des Fraktionsvorsitzenden oder des Generalsekretärs ging. Und sie lernte ihren neuen Arbeitsplatz kennen: „Ich durfte auch schon mal ins Abgeordnetenhaus und sehen, wo ich da untergebracht bin.“

Den Schlüssel für ihr Büro mit kombiniertem Schlafraum konnte sie erst vor einigen Tagen abholen. „Es hat so ein bisschen Jugendherbergecharakter“, fasst Horstmann schmunzelnd zusammen und schiebt nach: „Aber es ist völlig in Ordnung.“ Für die in Oberbieber verwurzelte Politikerin dürften Übernachtungen dort zwar eher selten sein, aber vom Föhn bis zur Zahnbürste habe sie sich die wichtigsten Utensilien schon doppelt besorgt. „Ich bin vorbereitet“, stellt sie fest und lacht.

Die Vorbereitungen laufen derweil aber auch in ihrer Heimat. So hat die frisch gewählte Landtagsabgeordnete ihr Neuwieder Wahlkreisbüro bezogen, das weiterhin in der Dierdorfer Straße liegt. „Es ist schon komisch, dass ich jetzt eine Art Arbeitgeberfunktion habe“, schildert sie, als sie erzählt, dass in ihrem Wahlbüro nun Mitarbeiter sie unterstützen. „Das ist eigentlich ganz banal: Man hat ein gewisses Budget und kann Menschen einstellen.“

Auch sie selbst möchte parallel zu ihren Aufgaben im Landtag weiterhin als freigestellte Betriebsrätin bei Rasselstein arbeiten – in einer sehr reduzierten Stundenzahl. „Ich musste viel Organisatorisches klären“, erinnert sich die Oberbieberin an die Wochen nach der Wahl. Neben Gesprächen mit ihrem Arbeitgeber und ihren Kollegen bringt der Einzug in den Landtag auch Bürokratie mit sich. „Man hat viele Schriftstücke auszufüllen, die man von der Landtagsverwaltung bekommt“, beschreibt sie das Prozedere. Auch hat die Neuwiederin Wünsche geäußert, welche politischen Schwerpunkte – etwa als Ausschussmitglied – sie besonders behandeln möchte. Und welche wären das? „Das sag ich jetzt nicht. Wenn sie nicht in Erfüllung gehen, wäre es ja blöd.“

So oder so – Rückhalt gibt ihr für die kommenden Wochen auch ihr Umfeld in Neuwied. „Meine Freunde haben mich schon in der Kandidatur unterstützt und freuen sich auch mit mir, wenn es dann losgeht“, sagt Horstmann. „Die fragen dann schon: Wie sind die da alle so?“, beschreibt sie die Neugierde ihres Umfelds. „Ich sage dann: Das sind ganz normale Menschen, auch wenn man sie sonst nur aus den Medien kennt.“

Insgesamt blickt Lana Horstmann, die Neuwieder Entsandte, der Zeit als Landtagsabgeordnete positiv entgegen: „Ich freue mich auf die Konstituierung, wenn es dann losgeht und wir den Ministerpräsidenten wählen werden. Das ist schon etwas Besonderes – eine positive Aufregung. Ich gehe mit einem guten Gefühl rein.“

Von unserem Redakteur Markus Kilian

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