Puderbach
Ein klarer Etappensieger: In Puderbach gibt es eine Stichwahl
Oliver Klein (links) zieht als Etappensieger in die Stichwahl ein. Er erreichte im ersten Wahlgang 47,6 Prozent der Stimmen.
Jörg Niebergall

Oliver Klein und Hans-Martin Born können sich weiterhin Hoffnung machen, Puderbachs Ortsbürgermeister zu werden. Ralf Berger dagegen nicht mehr, er zeigt sich dementsprechend enttäuscht. Duelle gab es in Döttesfeld und Urbach. Eine Wahl wurde abgesagt.

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Nicht in allen Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Puderbach fielen am Sonntagabend endgültige Entscheidungen bei der Wahl des Ortsbürgermeisters beziehungsweise der Ortsbürgermeisterin. In Raubach musste die Wahl zum Ortsbürgermeister kurzfristig abgesagt werden. In Puderbach kommt es dagegen zu einer Stichwahl, drei Kandidaten waren hier zur Wahl angetreten. Duelle gab es ansonsten in Urbach und Döttesfeld.

In Puderbach gab es einen Dreikampf um den Ortsbürgermeisterposten. Gegeneinander angetreten sind Oliver Klein (FWG), Hans-Martin Born (CDU) und Ralf Berger (parteilos). Da kein Kandidat die absolute Mehrheit, also mehr als 50 Prozent der Stimmen erzielte, muss nun eine Stichwahl zwischen den zwei verbliebenden Kandidaten anberaumt werden. Am meisten Stimmen erreichte Oliver Klein mit 47,7 , danach folgte Hans-Martin Born mit 35,4 Prozent der Stimmen.

Berger sammelt zu wenig Stimmen

Zu wenig Stimmen für die Stichwahl sammelte Ralf Berger mit 16,9 Prozent, um noch in die Stichwahl zu kommen. Auf das Wahlergebnis reagierte Ralf Berger dementsprechend enttäuscht, Gründe für den Misserfolg zu finden, fiel ihm kurz nach der Bekanntgabe des Ergebnisses noch schwer: "Keine Ahnung, ich habe keine Idee, warum es so sein soll. Vielleicht ist mein Bekanntheitsgrad nicht so groß gewesen wie bei den anderen Kandidaten. Die beiden sind Ur-Puderbacher und ich komme aus einem anderen Dorf, wohne hier zwar seit 40 Jahren zwar, aber bin vielleicht dann doch nicht so bekannt, wie ich gedacht habe.“

Hans-Martin Born (rechts) kann sich weiterhin Hoffnung machen, Puderbachs Ortsbürgermeister zu werden. Er geht mit 35,4 Prozent der Stimmen in die Stichwahl.
Jörg Niebergall

Hans-Martin Born war mit dem Resultat, obwohl er die Stichwahl erreichte, nicht vollkommen zufrieden und verglich sein Ergebnis mit dem von Oliver Klein: „Es war für mich zu erwarten, aber deutlicher, als ich gedacht habe. Ich habe schon damit gerechnet, dass wir mehr Kopf an Kopf liegen, aber es so ist es halt. Der Wähler hat entschieden und die Stichwahl wird es zeigen. Ich kämpfe weiter und dann sehen wir, wie es ausgeht.“ Oliver Klein dagegen war erwartungsgemäß sehr zufrieden mit dem Resultat: „Mit so einem hohen Ergebnis habe ich nicht gerechnet. Bei drei Kandidaten war es höchstwahrscheinlich, dass es zu einer Stichwahl kommt.“ Und er ergänzte zudem mit Blick auf die Stichwahl: „Ich werde in den nächsten Tagen alles dafür tun, um die Wähler zu erreichen und zu bitten, in das Wahllokal zu kommen und eine Stimme für mich abzugeben.“

Absage in Raubach

Dagegen musste die Ortsbürgermeisterwahl in Raubach kurzfristig abgesagt werden. Zunächst hatten sich Wolfgang Dickopf und Rudolf Kroll fristgerecht als Kandidaten aufstellen lassen. Doch Rudolf Kroll ist am 30. Mai nach Angaben der Puderbacher Verbandsgemeindeverwaltung verstorben. Inzwischen steht ein neuer Wahltermin in Raubach fest: Wie Puderbachs VG-Bürgermeister Volker Mendel auf RZ-Anfrage erklärte, sei der 1. September als neuer Wahltermin bestätigt worden. In den nächsten Tagen werde die Ortsbürgermeisterwahl in Raubach offiziell ausgeschrieben.

Duelle in Urbach und Döttesfeld

Ansonsten gab es zwei weitere Duelle in der VG Puderbach, nämlich in Urbach und in Döttesfeld. In Urbach traten die Kandidaten Gert Winkelmeier und Marie-Christin Schäfer an, in Döttesfeld Ralf Brabender und Michael Schmid. Gert Winkelmeier setzte sich mit 63,3 Prozent der Stimmen in Urbach durch und sagte zu seinem Wahlerfolg: „Ich freue mich, dass ich gewählt bin.“ Als ein bedeutendes Thema rückt in seinen Fokus das Freibad: „Das Wichtigste ist, dass das Freibad zumindest an den Wochenenden aufmacht.“ Brigitte Hasenbring war nach 20 Jahren als Ortsbürgermeisterin nicht mehr in Urbach angetreten (die RZ berichtete). Dagegen zeigte sich die Unterlegene, Marie-Christin Schäfer (36,7 Prozent der Stimmen), Jahrgang 1989, die als Ortsbürgermeisterkandidatin das erste Mal antrat, nicht allzu enttäuscht: „Ich wollte es einfach mal versuchen. Für das erste Mal kann ich zufrieden sein.“

In Döttesfeld siegte Michael Schmid mit 59 Prozent der Stimmen: „Das Wahlergebnis freut mich.“ Er möchte sich nun zunächst einen Überblick über die verschiedenen Projekte in Döttesfeld verschaffen. Ralf Brabender erhielt in Döttesfeld 41 Prozent der Stimmen, für eine Stellungnahme war er nicht zu erreichen.

Ergebnisse in den anderen Ortsgemeinden

Ansonsten löste in Hanroth Jana Kohl (88,4 Prozent Ja-Stimmen) den amtierenden Ortsbürgermeister Claus Keller ab, der nicht mehr zur Wahl antrat. In Linkenbach bleibt Achim Hoffmann als Ortsbürgermeister im Amt (83,3 Prozent Ja-Stimmen). In Dürrholz gibt es einen neuen Ortsbürgermeister, nach 20 Jahren im Amt hatte Anette Wagner nicht mehr kandidiert (die RZ berichtete). Nun übernimmt Stephan Sokola ihren Posten (85,1 Prozent Ja-Stimmen).

In Niederhofen lenkt weiterhin Stefan Vohl die Geschicke der Gemeinde (89,1 Prozent Ja-Stimmen), in Ratzert wie schon die vergangenen Jahre Gerd Schumacher (79,6 Prozent Ja-Stimmen). In Rodenbach gibt es auch keine Veränderung, hier bleibt Werner Wenzel an der Spitze (68 Prozent Ja-Stimmen), er war auch der einzige Kandidat. In Steimel kandidierte Wolfgang Theis für keine weitere Amtszeit, sein gewählter Nachfolger ist Sven Schür (86,4 Prozent Ja-Stimmen). Auch in Harschbach verändert sich nichts: Oliver Koch bleibt im Amt (92,3 Prozent Ja-Stimmen).

In Dernbach, Oberdreis, Niederwambach und Woldert trat jeweils auch bloß ein Kandidat an, in Dernbach löst Patrick Gleixner (89,4 Prozent Ja-Stimmen) Heinz-Rudi Becker ab, in Oberdreis folgt Julian Klein (89,7 Prozent Ja-Stimmen) auf Ralf Engel, in Woldert Michael Pfeifer (79,9 Prozent Ja-Stimmen) auf Volker Otto und in Niederwambach Lars Reidenbach (82,5 Prozent Ja-Stimmen) auf Achim Ramseyer.

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